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Momentan der bessere Kauf: Bitcoin oder Aktien? – 3 Meinungen

Bitcoin kaufen
Foto: Getty Images

Bitcoin, Bitcoin, Bitcoin. Überall nur noch Bitcoin. Hier ein neues Rekordhoch, da ein neuer Bitcoin-Millionär, überall reißerische Meinungen, in manchen Fällen nicht ganz uneigennützig, in Bezug auf den (noch) Platzhirsch unter den digitalen Münzen.

Um dir einen vielseitigeren Einblick in das Thema digitale Münzen zu geben, haben wir drei unserer Analysten befragt, ob sie Bitcoin oder Aktien momentan für den besseren Kauf halten. Herausgekommen ist ein tiefsinniger Blick aus unterschiedlichen Blickwinkeln, den du dir gewiss nicht entgehen lassen solltest. Schau selbst!

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Ralf Anders: Bitcoin kann kurzfristig besser als Pennystocks sein

Bei der Frage, ob Bitcoin oder Aktien besser sind, kommen bei mir zunächst zwei Gegenfragen hoch: „Besser inwiefern?“ und „Welche Aktien?“.

Im Rückblick ist Bitcoin definitiv besser gewesen als mindestens 99,99 % aller Aktien. Aber auch wenn wir den Blick nach vorne richten, könnte Bitcoin die Nase vorne haben.

Wenn beispielsweise das Glück deiner Zukunft oder sogar Leib und Leben davon abhängen, dass du innerhalb von wenigen Wochen dein Geld vervielfachen kannst, dann hast du legale Optionen wie beispielsweise Lotto, Casino, Sportwetten, Kryptowährungen oder heiße Pennystocks.

Wenn ich im Moment unter diesen Optionen wählen müsste, dann könnte Bitcoin die Nase vorne haben, obwohl es bei Kursen jenseits von 10.000 Euro vielleicht nicht mehr ganz so leicht wird, weitere Verdopplungen dranzuhängen. Aber immer noch besser, als bestimmte Aktien, die einfach nur wie Zombies dahinvegetieren. Schließlich kommt über den nun startenden Futures-Handel nochmal zusätzliche Belebung in das Spektakel.

Geht es bei der Frage allerdings erstens darum, in was man eher investieren sollte, um langfristig Erfolg zu haben und zweitens um die beste Kryptowährung versus die besten Aktien, dann ist die Antwort glasklar.

Mit Bitcoin kann man, ähnlich wie am Roulettetisch, mal eine Gewinnerserie hinlegen, aber am Schluss gewinnen fast immer die anderen. Das Problem ist, dass der Erfolg psychologisch fast unmöglich zu managen ist. Wer glaubt, den Dreh herauszuhaben, wird immer weitermachen und vielleicht sogar den Einsatz erhöhen, bis irgendwann irgendetwas richtig traumatisch tragisch schiefläuft.

Mit sorgfältig ausgewählten Aktien gewinnt man hingegen über einen ausreichend langen Zeitraum mit einer Wahrscheinlichkeit von weit über 90 %. Eine Kapitalverdopplung innerhalb von acht Jahren ist eher die Regel als die Ausnahme — ganz ohne Trading-Stress.

David Ehlers: Wenn der Friseur Bitcoin empfiehlt, sind Aktien die bessere Wahl

Zurzeit sprechen mich immer mehr Leute auf Bitcoin an. Leute, die noch nie zuvor in irgendetwas investiert haben. Ich lese in jeder großen Zeitung über Kryptowährungen und das enorme Potential der Blockchain-Technologie. An jedem zweiten Kaffeeautomaten bekommt man inzwischen Bitcoin oder Ethereum zu hören.

Solche Zeichen sollten bei dir alle Alarmglocken angehen lassen. Zusätzlich dazu ist der Kursverlauf der letzten Wochen von Bitcoin und (fast) allen anderen Kryptowährungen mehr als ungewöhnlich. Bis jetzt ist alles, was sehr schnell sehr stark gestiegen ist, auch wieder sehr schnell sehr stark gefallen.

Schon allein diese Gründe sollten jeden seriösen Anleger die Frage aus der Überschrift beantworten lassen! Ja, auch der Aktienmarkt mag generell zurzeit sehr hohe Bewertungen haben und die Notenbankpolitik der letzten Jahre und diverse geopolitische Entwicklungen können auch hier zu starken Schwankungen führen.

Trotzdem lässt sich dieses Risiko durch eine sehr gezielte Auswahl an Aktieninvestments reduzieren und vor allem, lassen sich Unternehmen bzw. ihre Geschäftsmodelle verstehen und aufgrund von Bilanzen objektiv bewerten. Wie bewertet man den fairen Wert eines Bitcoin? 100 US-Dollar? Oder doch vielleicht 100.000 US-Dollar? Schwer zu sagen!

Diese Tatsachen und der aktuelle Hype um Bitcoin und Kryptowährungen lassen es in meinen Augen zurzeit zum reinen Spekulationsobjekt für Zeitgenossen mit einem sehr starken Magen werden. Wer hier investiert, sollte sich der Risiken mehr als bewusst sein und auch einen Totalverlust verkraften können!

Und genau hier kommt das große „aber“: Wenn man sich der enormen Risiken eines solch extrem gehypten Kursverlaufs bewusst ist und die Materie Kryptowährungen versteht, kann Bitcoin kurzfristig durchaus eine Möglichkeit sein, von der aktuellen Manie etwas zu profitieren. Niemand weiß, wo der Rakete der Sprit ausgeht – womöglich sehen wir noch sechsstellige Kurse. Trotzdem bleibt es in meinen Augen eine enorme Blase mit allen dazugehörigen Risiken!

Für langfristige Investoren stellen Aktien meiner Meinung nach ein deutlich besseres und sichereres Investment dar!

Vincent Uhr: Finger weg von Bitcoin, wenn du zu diesen Typen zählst!

Nachdem meine beiden Vorredner bereits hinlänglich darauf hingewiesen haben, dass sich Bitcoin tendenziell eher für risikoreiche Spekulationen und nicht für seriöse Investitionen eignet, möchte ich nun den Blick auf spezielle Gruppen von Investoren richten, die definitiv die Hände von derartigen Krypto-Experimenten lassen sollten:

  • Einkommensinvestoren: Um gleich das Offensichtliche vorwegzunehmen, Einkommensinvestoren brauchen Bitcoin nicht in den Blick zu nehmen. Bitcoin kann als, naja, nennen wir es mal Währung keine Dividende zahlen. Niemals.
  • Value-Investoren: Auch Value-Investoren sollten besser die Pfoten von Bitcoin lassen. Warum? Ganz einfach, kennst du eine zuverlässige Möglichkeit, den Wert eines Bitcoin zu bestimmen? Ich jedenfalls nicht, zumal Bitcoin in letzter Zeit ohne fundamentale Daten rasant zu steigen schien. Das erschwert jegliche seriöse Analyse.
  • Wachstumsinvestoren: Im Grunde, Copy and Paste zum vorherigen Aspekt. Eine seriöse Analyse scheint zumindest temporär schlichtweg unmöglich. Zumal es keine Gewinne, Umsätze und Cashflow-Entwicklungen gibt, die analysiert werden können.
  • defensive Investoren (bspw. Rentner): Ebenso sollten sämtliche Investoren, die weitgehend risikoarm anlegen wollen auf Bitcoin verzichten. Die Volatilität ist riesig, das Risiko angesichts des schwer bestimmbaren Wertes enorm. Sicherheitsbedürftigen Investoren, die irgendwann einmal auf ihr Anlagegeld angewiesen sein sollten, empfehle ich dringend zu passen.

Was können wir daher als Foolishen Take-away mitnehmen? Im Grunde scheint sich Bitcoin für keinen klassischen Investor zu eignen. Bitcoin lässt sich so gut wie gar nicht analysieren, ist hochvolatil und mit einem enormen Risiko belastet.

Investoren (egal ob mit Fokus auf Einkommen, Wachstum, Value oder defensiv strukturiert), die seriös langfristig ein Vermögen aufbauen wollen, sollten daher eher in Aktien und nicht in Bitcoin investieren. Auch wenn Bitcoin vielleicht kurzfristig (!) noch die steilere, spekulative Rendite-Rakete sein könnte.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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