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So viel Ärger hat Deutschlands erster Langstreckenstromer seinen Kunden in diesem Jahr gebracht

Foto: Getty Images

Die Tesla (WKN:A1CX3T)-Skeptiker erzählen immer dieselbe Geschichte. Sobald sich ein seriöser deutscher Hersteller erst einmal als Ziel setzt, den Kaliforniern ernsthafte Konkurrenz zu machen, wird alles Schlag auf Schlag gehen. Die etablierten Autohersteller können Tesla mit ihren gigantischen Produktionskapazitäten, den gut geölten Distributionsstrukturen und dem dichtem Netz aus Autohändlern einfach überrollen.

Wer aber in diesem Jahr versucht hat, den ersten deutschen Langstreckenstromer zu kaufen, oder nach Kauf irgendwann in der Garage stehen zu haben, der kann über solche Ansichten nur lachen. Der Opel Ampera-e hat Kunden und Interessierten jede Menge Ärger eingebracht.

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Es hätte so schön sein können

Normalerweise jammern die deutschen Autohersteller ja gerne, dass sie mehr auf Elektro setzen würden, wenn die Kunden bloß mitziehen würden. Das Problem gab es allerdings nicht, als zum ersten Mal ein deutscher Autobauer ein Modell mit wirklich guter Reichweite in Aussicht stellte.

Mit 520 Kilometern NEFZ-Reichweite kann der Ampera-e von Opel auftrumpfen. Von Anfang an ließen sich trotz einem Preis, der schon im Premiumsegment anzusiedeln ist, jede Menge Interessenten finden. Somit wäre also der Weg frei gewesen, für die erste deutsche Elektro-Erfolgsgeschichte, da die meisten i3s von BMW immer noch Staub sammeln.

Opel verprellt seine Kunden

So wurde der Ampera-e auch mit viel Tamtam angekündigt, und man konnte nachvollziehen, dass nur ausgewählte Opel-Händler ihn führen sollten. Wer aber den Lockrufen von Opel gefolgt ist, hat sich in der Regel nichts als Ärger eingehandelt.

Von Beginn an waren die Lieferkonditionen komplett unklar. Immer wieder hieß es, die ersten Modelle werden erst einmal nach Norwegen geliefert, Deutschland kommt später dran. Das war mit Sicherheit unbefriedigend, schließlich musste man 1.000 Euro für eine Reservierung hinterlegen.

Schon kurz nach der großen Ankündigung des Markteintritts mehrten sich aber die Hinweise, dass es Opel mit seinem ersten Elektromodell so ganz und gar nicht ernst meint. Die Online-Reservierung wurde schnell mit folgenden Worten auf Eis gelegt: „Aufgrund der hohen Nachfrage können wir zurzeit keine weiteren Reservierungen entgegennehmen.“

Dabei wurde die schon angesammelte Nachfrage nicht einmal annähernd befriedigend versorgt. In Foren berichten Opel-Kunden von langen Wartezeiten und kompletter Unsicherheit über den Liefertermin. Kunden, die reserviert hatten, wurde das Auto dann oftmals plötzlich nur noch zum Leasing zu extrem unattraktiven Konditionen angeboten. Während der gesamten Zeit bleib die Kommunikation von Opel unklar und oft widersprüchlich.

Im November berichteten dann auch noch mehrere Medien, dass der Ampera-e im nächsten Jahr deutlich teurer  wird und dass auch bereits platzierte Reservierungen von der Preissteigerung betroffen sind. Das ist extrem ärgerlich für Kunden, schließlich ist ein Auto preislich und auf vielen anderen Ebenen eine große Anschaffung, bei der man sich ein bisschen Planungssicherheit wünschen würde.

Ein Branchenriese gibt sich die Blöße

Das Jahr 2017 wird also nicht als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem zum ersten Mal ein deutscher Autohersteller mit einem Elektromodell überzeugt hat. Viel eher hat die Ampera-e-Saga daran erinnert, dass auch etablierte Autounternehmen Tesla nicht beliebig die Stirn bieten können.

Bei dieser Geschichte sollte zwar noch berücksichtigt werden, dass Opel gerade von seinem neuen Mutterkonzern PSA Peugeot Citroën (WKN:852363) umstrukturiert wird und der Ampera-e noch auf die alten GM-Strukturen angewiesen ist. Das kann aber keine Ausrede sein, so mit seinen Kunden umzugehen.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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