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Ist Chipotle Mexican Grill ein Übernahmeziel?

Foto: The Motley Fool.

Als letzte Woche bekannt gegeben wurde, dass Buffalo Wild Wings (WKN:590096) von der Private Equity Gruppe Roark Capital übernommen werden würde, geschah etwas Seltsames: Die Aktien von Chipotle Mexican Grill (WKN:A0ESP5) schienen in den Nachrichten stärker zu steigen als die Aktien von Buffalo Wild Wings.

Ein Grund dafür ist, dass Investoren bereits wussten, dass der Buffalo Wild Wings Deal in Arbeit war. Zwei Wochen zuvor stiegen die Aktien der Restaurantkette in die Höhe, als die Nachricht von einer möglichen Übernahme herauskam. Infolgedessen, als der Deal offiziell vollzogen wurde, stieg die Aktie von Buffalo Wild Wings, aber nicht so sehr wie zu Beginn November.

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Mein Kollege Steve Symington hat das damals geschrieben:

Diese Ankündigung sollte keine große Überraschung sein. Die Buffalo Wild Wings-Aktie explodierte vor zwei Wochen nach Berichten, dass Roark Capital ein Angebot für “mehr als 150 US-Dollar pro Aktie” gemacht hatte. Aber bei 157 US-Dollar sollten die Anleger zufrieden sein — das stellt eine 38-prozentige Prämie zu Buffalo Wild Wings 30-Tages-Durchschnitt dar.

Dies erklärt zwar die etwas gedämpfte Reaktion der Buffalo Wild Wings-Aktie unmittelbar nach der offiziellen Bekanntgabe des Deals in der vergangenen Woche, aber es beantwortet nicht die Frage, warum die Aktien von Chipotle positiv auf die Nachrichten reagierten. Die Antwort auf diese Frage könnte auf der Hoffnung beruhen, dass Chipotle das nächste große Unternehmen in der Lebensmittelindustrie sein könnte, das akquiriert wird.

Die Aktien von Chipotle haben in den letzten zwei Jahren mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Ende 2015 hatten sie ihren Höchststand erreicht, aber dann fielen sie nach einer Reihe von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in den Restaurants extrem schnell. Sogar nachdem sie sich in der vergangenen Woche erholt haben, sind sie immer noch fast 60 % unter ihrem Höchststand von vor zwei Jahren.

Einerseits sieht es nicht so aus, als wäre Chipotle ein Übernahmeziel. Im Jahr 1998 erwarb McDonalds (WKN:856958) eine größere Beteiligung an dem Unternehmen, um sie im Jahr 2006 nach dem Börsengang von Chipotle zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt hielt McDonald’s 88 % der Stimmrechte an Chipotle, womit die Burgerkette mit Abstand der größte Investor von Chipotle war.

In den nächsten neun Jahren explodierte das Wachstum von Chipotle ebenso wie der Aktienkurs. Als McDonald’s seinen Anteil verkaufte, hatte Chipotle etwa 500 Standorte. Heute liegt die Zahl bei über 2.200 und wächst weiter. Durch dieses Wachstum stieg die Aktie um das 15-fache, von rund 50 US-Dollar pro Aktie Anfang 2006 auf fast 750 US-Dollar  pro Aktie Ende 2015.

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Das mag zwar als Beweis dafür angeführt werden, dass Chipotle als eigenständiges Unternehmen besser abschneidet, aber die Performance der letzten zwei Jahre deutet auf etwas anderes hin. Im ersten Fall war die Versorgungskette eines der Hauptprobleme, da sie nicht ausgereift genug war, um vor lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen wie dem Norovirus und E. coli zu schützen.

Seitdem hat das Unternehmen Änderungen an ihren Supply-Chain-Prozessen vorgenommen, aber sie waren schmerzhaft und langsam. Darüber hinaus hat Chipotle durch die Konzentration auf diese Aspekte hinter den Kulissen die Aufmerksamkeit seiner Führungskräfte von den Themen mit Außenwirkung, wie z.B. der Servicequalität in den Restaurants, abgelenkt, was die Kette in jüngster Zeit zu korrigieren versucht hat.

Die jüngste Einführung von Chipotle’s Queso Dip, die, gelinde gesagt, enttäuschend ist, weist auf ein weiteres Problem hin, das das Unternehmen hat: Dogmatismus. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert darauf, frische, biologische und lokal hergestellte Zutaten zu servieren. Das sind lobenswerte Ziele, aber sie dürfen auch nicht den Erfolg der Kette beeinträchtigen.

Das ist genau das, was im Design und Rollout von Queso passiert ist, was schreckliche Kritiken von den Kunden erhalten hat. Die Konsistenz ist merkwürdig, ebenso wie der Geschmack. Das Problem ist, dass Chipotle sich weigerte, Schmelzkäse zu verwenden. Dies entspricht seinem Bio-Ethos, aber es hat zu einem minderwertigen Produkt geführt, das der Marke nur weiteren Schaden zugefügt hat.

Wäre eine anspruchsvollere Muttergesellschaft kompromissbereit gewesen? Es gibt keine Möglichkeit, das mit Sicherheit zu sagen. Aber wenn man bedenkt, dass ein solches Unternehmen nicht die gleiche persönliche Investition in Chipotles dogmatische Herangehensweise an Fast-Casual Food haben würde, wie z.B. der Gründer und scheidende CEO Steve Ells, dann ist es nicht unvernünftig, darüber nachzudenken.

Aus diesen Gründen, aber auch wegen des dramatischen Rückgangs des Aktienkurses von Chipotle und der anhaltenden Konsolidierung in der Branche, was zuletzt durch den Kauf von Buffalo Wild Wings bewiesen wurde, wäre es möglich, dass Chipotle bald zu einem Übernahmeziel werden könnte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Buffalo Wild Wings und Chipotle Mexican Grill.

Dieser Artikel wurde von John Maxfield auf Englisch verfasst und am 04.12.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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