Erfolgreich Investieren: 3 gefährliche Risiken, die du selbst in der Hand hast
Das Investieren in Aktien, Fonds, ETFs und andere Börsenprodukte ist selbstverständlich immer mit gewissen Risiken verbunden. Gerade kurzfristig ist es kaum möglich, die Chartverläufe der zukünftigen Tage und Wochen vorauszusehen. Dementsprechend könnte prinzipiell sogar jederzeit ein Crash, beziehungsweise eine heftige Korrektur drohen. Soweit zu den Risiken, die wir nicht beeinflussen können.
Aber es gibt auch Risiken, die wir direkt in unseren eigenen Händen halten. Um sicher zu gehen, dass du diesbezüglich keine Fehler begehst, wollen wir uns im Folgenden drei typischen Fehlverhalten widmen. Pass besser gut auf!
1) Du setzt alles auf eine Karte
Der erste Fehler, der dich teuer zu stehen kommen könnte, ist alles lediglich auf eine Karte zu setzen. Klar, auch ich kenne die Verlockung: Man sieht die vermeintlich eine Aktie. Das Schnäppchen des Jahres, des Jahrhunderts oder gar des Jahrtausends. Und man kann sich mit seiner Euphorie kaum zurückhalten.
Dennoch solltest du nicht dein (finanzielles) Glück von dieser einzelnen Aktie abhängig machen, sondern dein Portfolio je nach Risikoneigung zumindest ein klein wenig diversifizieren.
Vielleicht denkst du jetzt, ach was redet der Knilch bloß. Ich weiß doch, was ich tue. Und ich bin mir quasi sicher, die nächste Amazon-Story (WKN: 906866) direkt vor Augen zu haben. Und überhaupt: No risk, no fun. Oder so ähnlich.
Du solltest aber auch überlegen, was passiert, wenn du bei dieser Auswahl ein Unternehmen wie VW (WKN: 766403) mit dem Dieselgate erwischt oder BP (WKN: 850517) mit der Deepwater Horizon Katastrophe. Allein um sich vor solchen, für Investoren unvorhersehbaren Ereignissen etwas zu schützen, lohnt es sich in jedem Falle zu diversifizieren. Auch, beziehungsweise gerade wenn du glaubst, den vermeintlichen Deal des Jahrtausends entdeckt zu haben.
2) Du versuchst den Markt zu timen
Ein zweiter böser Fehler ist es, zu versuchen den Markt zu timen. Klar, wir alle wollen am liebsten an den Tiefstpunkten kaufen und an den höchsten Hochständen verkaufen. Aber so funktioniert das in der Regel leider nicht. Sonst würden es ja alle machen.
Viele Auswertungen vergangener Tage haben außerdem gezeigt, dass diejenigen, die lediglich ein paar der besten Börsentage ausgelassen haben, langfristig auf einen erheblichen Teil ihrer Rendite verzichten mussten. Zudem sinkt auch das Risiko bei zunehmender Haltedauer, wie du unter anderem hier nachlesen kannst.
Es lohnt sich daher für die meisten Investoren weitaus mehr, einen konsequenten Buy-and-hold-Ansatz zu verfolgen, während zahlreiche Investoren bei dem Versuch, den Markt zu timen, bislang kläglich gescheitert sind.
3) Du handelst übereifrig viel
Möglicherweise eng mit dem zweiten Absatz verknüpft, beziehungsweise einer zittrigen Psycho geschuldet, könntest du ebenso den Fehler begehen, übereifrig viel zu handeln. Vielleicht wirst du bei jedem kleinen Verlust direkt kribbelig und möchtest im Gegenzug jeden noch so kleinen Gewinn direkt realisieren.
Davon solltest du besser ebenso ablassen, mein Freund. Denn überleg mal, was schon allein für ein Kostenrahmen auf dich zukommt, wenn du beispielsweise lediglich vier Transaktionen im Monat tätigst. Auf ein volles Jahr gerechnet hieße das 48 Transaktionen, die bei gängigen Handelsgebühren von etwa 10 Euro je Trade einem Kostenberg von 480 Euro entsprechen würden.
Das müsstest du zum einen durch kurzzeitiges Agieren erst einmal wieder hereinholen, zum anderen schmälert dieses eifrige Handeln direkt deine Rendite. Sofern du nach den Kosten überhaupt noch eine hast.
Vieles hast du selbst in der Hand!
Du siehst also, dass du in einigen wichtigen Bereichen deines eigenes Glückes Schmied bist. Diversifikation sowie das konsequente, strikte Verfolgen eines klassischen Buy-and-Hold-Ansatzes können dich bereits davor bewahren, so manchen teuren Fehler zu begehen.
Wenn du noch dazu sehr sorgfältig bei der Auswahl deiner Aktien vorgehst, machst du bereits vieles richtig. Deinem langfristigen Erfolg sollte dann eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.