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Was ist der bessere Kauf — AbbVie oder Johnson & Johnson?

Foto: The Motley Fool

Sie sind Partner. Und sie sind Rivalen. AbbVie (WKN:A1J84E) und Johnson & Johnson (WKN:853260) vermarkten gemeinsam das erfolgreiche Krebsmedikament Imbruvica. Allerdings konkurrieren die beiden großen Arzneimittelhersteller auf dem Markt für Autoimmunerkrankungen miteinander.

Johnson & Johnson ist ein langjähriger Favorit unter den Anlegern. AbbVie war in den letzten Jahren wohl der beste große Pharmakonzern. Aber was ist jetzt die bessere Wahl für Investoren? Vergleichen wir AbbVie und J&J in den Kategorien Wachstumsperspektiven, Dividenden und Bewertung miteinander.

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AbbVie

Es gibt verschiedene Arten von Wachstum, aber sie sind alle miteinander verflochten. Das Umsatzwachstum führt üblicherweise zu einem Gewinnwachstum, und beide führen tendenziell zu einem Anstieg des Aktienkurses. AbbVie scheint in den kommenden Jahren in allen drei Punkten in guter Verfassung zu sein.

Das Unternehmen hat kürzlich seine Umsatzschätzung für Humira für 2020 von 18 Milliarden auf 21 Milliarden US-Dollar erhöht. Da Humira fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes von AbbVie erwirtschaftet, ist das für die Wachstumsaussichten des Arzneimittelherstellers enorm. Auch andere aktuelle Produkte dürften zum Wachstum von AbbVie beitragen. Imbruvica ist auf dem besten Weg, bis 2022 das viertstärkste Krebsmedikament der Welt zu werden. Das neue Hepatitis-C-Medikament Mavyret sollte auch ein Gewinner sein. Venclexta verdient noch nicht viel Geld, aber zusätzliche Anwendungen könnten den Markt für das Medikament stark erweitern.

Die Pipeline von AbbVie zählt auch zu den besten unter den großen Pharmaunternehmen. Zu den potenziellen Blockbuster-Kandidaten gehören Elagolix, das auf die Behandlung von Endometriose und Uterusfibroiden abzielt. Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen wie Upadacitinib und Risankizumab sowie das Krebsmedikament Rova-T bergen auch ein großes Potenzial.

AbbVie verzeichnet Absatzrückgänge bei einigen seiner älteren Hepatitis-C- und HIV-Medikamenten, doch machen diese Kombiprodukte nur einen kleinen Prozentsatz der Umsätze aus. Insgesamt prognostizieren die Wall-Street-Analysten für AbbVie ein durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von fast 16 % in den nächsten fünf Jahren.

Der beeindruckende Cashflow von Humira und (in geringerem Maße) von AbbVie’s anderen Medikamenten hat es dem Unternehmen ermöglicht, die Aktionäre mit einer der besten Dividenden im Gesundheitswesen zu belohnen. Die Dividende von AbbVie beträgt derzeit etwas mehr als 3 %. Seit der Abspaltung von Abbott Labs im Jahr 2013 hat das Unternehmen seine Dividende um fast 78 % erhöht.

Trotz der seit Jahresbeginn zu verzeichnenden Kursanstiege von fast 50 % wird die AbbVie-Aktie nur mit dem 14,4-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Mit ihren starken Wachstumsperspektiven scheint die Aktie zum aktuellen Kurs ein Schnäppchen zu sein.

Johnson & Johnson

Johnson & Johnson ist das größte Healthcare-Unternehmen der Welt mit drei Milliarden-Dollar-Geschäftssegmenten. Das Endverbrauchergeschäft von J&J, zu dem bekannte Marken wie Band-Aids und Listerine gehören, verzeichnet Umsatzzuwächse, allerdings nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das Segment medizinische Geräte verzeichnet vor allem aufgrund von Übernahmen ein stärkeres Wachstum im höheren einstelligen Prozentbereich.

Wichtigster Wachstumsmotor für Johnson & Johnson ist das Pharmasegment. Mehrere Produkte sind weitgehend für das Wachstum verantwortlich, insbesondere Imbruvica (für das J&J einen geringeren Prozentsatz des Umsatzes als AbbVie erhält), das Blutkrebsmedikament Darzalex und Stelara, das Schuppenflechte und psoriatische Arthritis behandelt. Darüber hinaus hat die Übernahme von Actelion durch J&J zu Beginn dieses Jahres dem Unternehmen ein wachsendes Geschäft im Bereich der pulmonalen Hypertonie beschert.

Was ist mit J&Js Pipeline? Das Marktforschungsunternehmen EvaluatePharma stufte das Medikament Apalutamid des Unternehmens als sehr vielversprechendes Krebsmedikament in der Spätphase der Entwicklung ein. Weitere vielversprechende Kandidaten sind das Antidepressivum Esketamin, die Behandlung der akuten myeloischen Leukämie Talacotuzumab und das Krebsmedikament Erdafitinib.

Die Herausforderung für Johnson & Johnson besteht jedoch darin, die Hindernisse bei mehreren bestehenden Medikamenten zu überwinden. J&Js derzeit meistverkauftes Medikament Remicade steht im Wettbewerb mit Biosimilars. Einige seiner wichtigsten Medikamente erlitten Umsatzrückgänge von 10 % oder mehr im letzten Quartal, einschließlich Concerta und Risperdal Consta, Velcade, Invokana und Procrit. Aufgrund einiger dieser Probleme gehen die Wall-Street-Analysten davon aus, dass J&J trotz seiner vielversprechenden Pipeline in den nächsten fünf Jahren nur um 7 % wachsen wird.

Die Dividende von J&J ist mit einer Rendite von 2,37 % solide. Noch beeindruckender ist die Erfolgsbilanz des Unternehmens, das 55 Jahre in Folge Dividendenerhöhungen durchführte.

Was die Bewertung anbelangt, so wird die J&J-Aktie mit fast dem 17,6-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Das ist nicht billig, aber es ist ein wenig niedriger als der Durchschnitt des S&P 500.

Was ist der bessere Kauf?

AbbVie hat eindeutig bessere Wachstumsaussichten als J&J. Die Dividendenrendite ist höher. Ich sehe nicht, dass dieser Vorteil, bald verschwinden wird, wenn AbbVie fortfährt, zweistellige Dividendenerhöhungen pro Jahr vorzunehmen. Und die Aktie ist sogar noch günstiger als die von J&J. Johnson & Johnson ist eine gute langfristige Wahl, aber ich finde AbbVie gerade besser.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Johnson & Johnson.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 21.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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