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Gilead Sciences und die HCV-Probleme im 3. Quartal

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial

Die überraschend starken Umsätze mit Hepatitis-C-Viren (HCV) verhalfen Gilead Sciences (WKN:885823) zu einem besseren Ergebnis als erwartet, als das Biotech im Juli sein Update für das zweite Quartal vorlegte. Aber das bedeutete nicht, dass das Unternehmen mit dem schwierigen HCV-Franchise die Kurve gekriegt hatte.

Gilead hat bewiesen, dass die HCV-Sorgen nicht verschwunden sind, als das Unternehmen seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gab. Das Lied blieb ziemlich genau dasselbe wie in den vergangenen Quartalen dieses Jahres. Hier sind die Highlights.

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Ergebnisse von Gilead Sciences: Die nackten Zahlen

KennzahlQ3 2017 Q3 2016 Veränderung im Jahresvergleich
Umsatz6,5 Milliarden USD7,5 Milliarden USD(13,2%)
Reingewinn aus dem laufendem Geschäft2,7 Milliarden USD3,3 Milliarden USD(18,2%)
Bereinigter Gewinn pro Aktie2,27 USD2,75 USD(17,5%)

DATENQUELLE: GILEAD SCIENCES.

Was geschah mit Gilead Sciences in diesem Quartal?

Wie im ersten und zweiten Quartal kam auch im dritten Quartal die schlimmste Nachricht aus dem HCV-Franchise. Der Umsatz von Harvoni sank auf 973 Mio. US-Dollar und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu halbiert. Das erste große HCV-Medikament von Gilead, Sovaldi, verzeichnete einen noch stärkeren Rückgang: Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 73% auf 219 Millionen US-Dollar.

Es gab aber auch ein paar positive Punkte. Epclusa verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatz von 882 Millionen US-Dollar, ein Plus von 38 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016. Auch das neu zugelassene HCV-Medikament Vosevi erzielte einen Umsatz von 123 Millionen US-Dollar.

Gileads beste Nachrichten kamen von seinen TAF-basierten HIV-Medikamenten. Der Umsatz von Genvoya hat sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt und beläuft sich auf 988 Millionen US-Dollar. Descovey steuerte im dritten Quartal 316 Mio. US-Dollar zum Umsatz bei, was einer Steigerung von 259 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatz von Odefsey betrug 296 Millionen US-Dollar und hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht.

Gileads ältere HIV-Medikamente erholten sich jedoch nicht so gut. Die Einnahmen von Truvada sanken im Jahresvergleich um 5 % auf 811 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen verzeichnete für Atripla einen Umsatz von 439 Millionen US-Dollar und lag damit rund ein Drittel unter dem Wert des dritten Quartals 2016. Der Umsatz von Viread sank um fast 10 % auf 274 Millionen US-Dollar. Der Umsatz von Complera/Eviplera betrug 237 Millionen US-Dollar und lag damit etwas über der Hälfte des Vorjahresumsatzes. Stribild brach um 63 % auf 229 Millionen US-Dollar ein.

Die meisten anderen Medikamente von Gilead haben im dritten Quartal weder auf die eine noch auf die andere Weise große Veränderungen erfahren. Das bedeutendste dieser beiden Medikamente, das pulmonale arterielle Hypertonie-Medikament Letairis, erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 213 Millionen US-Dollar und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert von 215 Millionen US-Dollar.

Die größte Nachricht von Gilead im dritten Quartal war natürlich die Ankündigung im August, dass Gilead Kite Pharma für 11,2 Milliarden US-Dollar übernehmen würde. Der Deal wurde Anfang des Monats abgeschlossen.

Vorwärts schauen

Im vierten Quartal wird sich nicht viel ändern. Gilead gab einen neuen Ausblick für das Gesamtjahr 2017. Das Unternehmen erwartet einen Nettoumsatz zwischen 24,5 und 25,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Umsatz im vierten Quartal von 5 Milliarden US-Dollar — ein weiterer kräftiger Rückgang. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Gilead für das Gesamtjahr einen Nicht-HCV-Umsatz von 16 bis 16,5 Milliarden US-Dollar erwartet, gegenüber der vorherigen Prognose von 15,5 bis 16 Milliarden US-Dollar.

Das HCV-Franchise wird auch weiterhin für Gilead einen guten Cashflow generieren, aber seine Zukunft liegt in anderen Bereichen. Da neuere HIV-Medikamente sehr gut abschneiden, ist die bictegravir-Kombination in diesem Bereich das wichtigste für Gilead. Die Food and Drug Administration plant, eine Entscheidung bis zum 12. Februar 2018. Bictegravir ist der wichtigste Aktivposten, in Gileads Pipeline. Daher wurde es auch von   EvaluatePharma auf Platz 4 der Liste der biopharmazeutischen Industrie gesetzt.

Die Markteinführung von Yescarta durch Gilead, das vor gut einer Woche von der FDA zugelassen wurde, wird ebenfalls enorm wichtig sein. Die CAR-T Therapie war der Hauptgrund, warum Gilead Kite gekauft hat und stellt eine große Chance für das Biotech dar.

Was Gilead mit seinem wachsenden Bargeldbestand macht, bleibt abzuwarten. Am Ende des dritten Quartals verfügte das Unternehmen über 41,4 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln und marktgängigen Wertpapieren. Und das ist der Barbestand nach dem Kauf von Kite! In Gileads naher Zukunft könnten weitere Übernahmen folgen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences. 

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und wurde am 26.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Oktober 2017 $86 Calls auf Gilead Sciences.



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