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3 wichtige Punkte beim Quartalsbericht von Gilead Sciences

Virus in der Luft
Foto: Getty Images.

Für Gilead Sciences (WKN:885823) geht es zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder aufwärts. Obwohl die große Biotech-Aktie im ersten Halbjahr 2017 rückläufig war, ist der Aktienkurs seit Ende Juni 2017 kräftig gestiegen. Gilead gab im Juli ein besseres Ergebnis für das zweite Quartal als erwartet bekannt. Im August gab das Unternehmen die lang erwartete Übernahme von Kite Pharma bekannt.

Gilead gibt am Donnerstag, den 26. Oktober, nach Börsenschluss ein Update zur Entwicklung des dritten Quartals. Kann das Biotech den positiven Trend fortsetzen?

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1. Hervorragende Zahlen für den HIV-Franchise

Gilead sollte wieder starke Verkaufszahlen für das HIV-Medikament Genvoya melden. Der Umsatz von Genvoya stieg im zweiten Quartal auf 857 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung von 184 % gegenüber dem vorhergehenden Quartal und mehr als 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der volle Ausbau des größten HIV-Marktes in Europa, genauer in Frankreich, sollte im dritten Quartal zu einer Umsatzsteigerung beitragen. Das Unternehmen verzeichnet auch bei den HIV-Medikamenten Descovey und Odefsey ein solides Umsatzwachstum.

Genvoya verdrängte Truvada vom Spitzenplatz in Gileads HIV-Franchise. Obwohl Truvada insgesamt rückläufige Umsätze verzeichnet, da die Patienten auf die neueren Medikamente umsteigen, stammt etwa die Hälfte des Umsatzes in den USA aus der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP). Gilead erwartet, dass die Verkäufe von PrEP weiter wachsen werden.

Was ist mit der Zulassung der FDA für die generische Version von Truvada des  Konkurrenten Teva (WKN:883035)? Diese Genehmigung wird sich nicht auf die Ergebnisse von Gilead im dritten Quartal auswirken. Tatsächlich wird es die Ergebnisse der großen Biotech-Unternehmen noch lange nicht beeinflussen. John Milligan, CEO von Gilead, sagte im Juli, dass das Unternehmen bis 2021 keine generische Konkurrenz zu Truvada in den USA erwarte.

2. Ein Kampf zwischen guten und schlechten Nachrichten

Achte auf die guten und schlechten Nachrichten für die Hepatitis-C-Virus (HCV) Medikamente. Die gute Nachricht ist, dass Gilead im Juli die Zulassung für das pan-genotypische HCV-Medikament Vosevi in den USA und Europa erhalten hat. Das neue Medikament vervollständigt das HCV-Portfolio des Unternehmens und dürfte den Umsatz im dritten Quartal weiter steigern.

Die schlechten Nachrichten für Gilead im Bereich HCV könnten von AbbVie (WKN:A1J84E) kommen. Im August gewann AbbVie die FDA-Zulassung für Mavyret, sein erstes HCV-Medikament, das alle sechs Hauptgenotypen von Hepatitis C abdeckt. Mavyret könnte eien Bedrohung für Epclusa darstellen, besonders da AbbVie sein Medikament günstiger verkauft.

Darüber hinaus beginnt der Rückgang der HCV-Patienten. Im zweiten Quartal meldete Gilead, dass der Rückgang nicht so schlimm wie erwartet ausgefallen war. Das Unternehmen war sich jedoch darüber im Klaren, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Meine Vorhersage ist, dass die negativen Hepatitis-CHV-Werte die positiven überwiegen, zumal Vosevi auf eine begrenzte Patientenbevölkerung abzielt, die nicht vollständig auf vorherige Behandlungen mit Harvoni, Sovaldi oder Epclusa ansprechen.

3. Niedrigerer Cashflow – aber immer noch top

Gilead hat bereits gewarnt, dass der Cashflow in der zweiten Jahreshälfte 2017 voraussichtlich niedriger ausfallen wird. Es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Der erwartete Rückgang wird im Wesentlichen aufgrund von staatlichen Rabatten in den USA und anderen Ländern erwartet.

Auch bei einem etwas niedrigeren Cashflow und der Übernahme von Kite Pharma sollte Gilead mit seiner Cash-Position noch in guter Verfassung sein. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte das Unternehmen über 36,6 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln und marktgängigen Wertpapieren. Gilead finanzierte den Kauf von Kite um 11,9 Milliarden US-Dollar durch eine Kombination aus Bargeld, Bankschulden und vorrangigen ungesicherten Anleihen. Gilead wird noch viel Geld übrig haben, um es für andere Zwecke zu verwenden – zum Beispiel für weitere Übernahmen.

Jenseits der Zahlen

Zwar werden sich die Anleger sicherlich für die Quartalszahlen von Gilead interessieren, doch sollte das Unternehmen auch über andere wichtige Themen sprechen, die in dem Bericht nicht zu sehen sind. An der Spitze der Liste stehen zwei wichtige Entwicklungen der letzten Zeit.

Eine ist die FDA, die priorisierte Überprüfung zu Gileads Bictegravir für die Behandlung von HIV behandelt. Eine Entscheidung wird bis zum 12. Februar 2018 erwartet. Diese Kombination birgt das Potenzial, Gileads Dominanz auf dem HIV-Markt zu festigen.

Alle Augen sind auch am 18. Oktober auf die FDA-Zulassung  der CAR-T-Therapie Yescarta (axi-cel) zur Behandlung von rezidivierten oder refraktärem großem B-Zell-Lymphomen gerichtet. Obwohl die Bictegravir-Kombo für Gilead finanziell wichtiger ist, macht die Zulassung von Yescarta das Unternehmen offiziell zu einem führenden Anbieter im Onkologie-Bereich. Auf lange Sicht könnte Yescarta die Zukunft für Gilead darstellen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Oktober 2017 $86 Calls auf Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 23.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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