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Was die Probleme von Uber in London für den Börsengang bedeuten

Foto: The Motley Fool

Uber hat die vorläufigen Pläne, in den nächsten 18 bis 36 Monaten an die Börse zu gehen. Die möglichen Investoren werden sich wahrscheinlich weniger darüber freuen, die Aktie von Uber zu kaufen, nachdem die Londoner Transportbehörde (TFL) letzte Woche verkündet habe, man werde Ubers Lizenz nicht erneuern.

“Die TFL ist der Ansicht, dass Ubers Herangehensweise und das Verhalten einen Mangel an unternehmerischer Verantwortung in Bezug auf eine Reihe von Themen, die potentielle Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit haben, zeigen”, sagte die Stadt in einer Erklärung.

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Eines der Hauptprobleme des TFL mit Uber ist der Einsatz seiner inzwischen berüchtigten Greyball-Software, in der gefälschte Uber-Fahrzeuge in einigen User-Apps gezeigt wurden, um die Standorte echter Uber-Fahrzeuge vor Regierungsbeamten zu verbergen (mehr dazu später).

Ubers Verlust der Lizenz in London kommt zu einem Zeitpunkt, da das Unternehmen versucht, seinen Ruf wiederherzustellen. Daher wollen wir einen Blick darauf werfen, was wir über das Geschäft von Uber in London und seine möglichen Auswirkungen auf das Unternehmen wissen.

Was das für Uber bedeutet

CEO Dara Khosrowshahi entschuldigte sich für die vergangenen Aktionen des Unternehmens in einer Erklärung auf Twitter. Er sagte aber auch, dass Uber gegen die Entscheidung Londons Berufung einlegen würde.

“Wir werden gegen diese Entscheidung im Namen von Millionen Londoner Bürgern Berufung einlegen, aber wir tun dies mit dem Wissen, dass wir uns auch ändern müssen”, schrieb Khosrowshahi.

Ubers Geschäft wird sich in London höchstwahrscheinlich kurzfristig wie gewohnt fortsetzen. Während das Privatlizenzgeschäft bald ausläuft, könnte Uber mit seinem Appell an die 40.000 in London angemeldeten Fahrer weiterhin seinem Betrieb nachgehen.

Das wirkliche Problem kommt dann, wenn Uber in der Berufung nicht gewinnt und in der Stadt tatsächlich verboten wird. Dies würde zu einem sofortigen Rückgang von etwa 3 Millionen aktiven Kunden für Uber führen, was etwa 5 % der gesamten Nutzerbasis ausmachen würde.

Die finanziellen Auswirkungen sind noch unbekannt, da Uber noch kein börsennotiertes Unternehmen ist und wir nicht wissen, wie viel London bei den Gesamteinnahmen ausmacht. Aber wenn man bedenkt, dass die Stadt eine Bevölkerung von 8,8 Millionen Menschen hat, ist das natürlich keine Stadt, die Uber verlieren will.

Abgesehen von den möglichen finanziellen Auswirkungen könnte der Kampf um die Lizenz einen negativen Präzedenzfall für andere Städte mit sich bringen. Die größte Sorge ist hier, das andere Städte den Einsatz von Greyball zitieren, um die Firma aus ihrer Stadt zu verbannen.

Aber was genau ist Greyball? Im Wesentlichen benutzte Uber Teile seiner App, um Informationen über seine Benutzer zu sammeln und versuchte insbesondere herauszufinden, ob ein Benutzer Verbindung zur lokalen Regierung oder zur Strafverfolgung hatte. Das Unternehmen ging sogar soweit, Spenden an Polizeiorganisation zu verfolgen.

Als Uber einen Regierungsbeamten identifizierte, wurde ihm eine Version der App gezeigt, die nur falsche Fahrzeuge zeigte, die schon andere Kunden abholten und schickte die Fahrer, die absagten, bevor sie den Regierungsbeamten erreichten. (Wahrscheinlich waren sie niemals wirklich auf dem Weg zu ihnen.)

Uber hatte diese Software Greyball genannt und Sinn und Zweck der Sache war, Kontrollen durch Polizei und Regierungsbeamte zu entgehen, wo Uber keine Lizenz hatte. In einigen Fällen erhielten die Uber-Fahrer, die die Polizei oder Regierungsbeamte zufällig abgeholt hatten, einen Anruf von Uber, wo ihnen mitgeteilt wurde, dass sie die Fahrt beenden sollten.

Nachdem dies entdeckt wurde, sagte die Firma in einer E-Mail an The Verge: “Dieses Programm verweigert Fahrten an Benutzer, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstoßen. Ob das nun Menschen sind, die darauf abzielen, Autofahrer körperlich zu verletzen, Konkurrenten, die unseren Betrieb stören wollen, oder Gegner, die mit Beamten zusammenarbeiten und unsere Fahrer verhaften wollen.”

Uber hat seitdem gesagt, dass das Greyball-Programm abgeschaltet worden war. Aber die Schäden sind bereits geschehen.

Die IPO ist aber nicht vom Tisch

Die Weigerung von London, die Lizenzen nicht zu erneuern, wird den Börsengang von Uber nicht stören, aber es sind eindeutig schlechte Nachrichten, die das Unternehmen nicht braucht. Uber versucht immer noch, seine Marke in ein besseres  Licht zu rücken, nachdem es einen seiner Gründer verdrängt hat und sich wegen seiner aggressiven Expansion und fragwürdigen Geschäftspraktiken Probleme mit Städten auf der ganzen Welt geschaffen hat.

Investoren, die geduldig auf den Börsengang warten, können in den nächsten Jahren die Aktie des Unternehmens kaufen. Aber es wird immer deutlicher, dass Uber erst einmal sein Image aufbessern und seine Geschäftspraktiken ändern muss. Das Unternehmen hat aus heutiger Sicht noch einen langen Weg vor sich, bevor es eine solide Investition wird.

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Dieser Artikel wurde von Chris Neiger auf Englisch verfasst und am 27.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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