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Der stille Bullenmarkt im Ölsektor

Foto: The Motley Fool.

Die Ölpreise stiegen letzte Woche am Montag um mehr als 3 %. Diese Erholung trieb den US-amerikanischen Ölpreisindex WTI auf über 52 US-Dollar pro Barrel, während der globale Benchmark Brent auf über 59 US-Dollar pro Barrel anstieg. Für WTI war es der höchste Schlusskurs seit fünf Monaten, während Brent sein bestes Niveau seit Juli 2015 erreichen konnte. Bemerkenswert an diesen Kursanstiegen ist, dass sie das Öl im Juni um 20 % höher als den Tiefpunkt haben steigen lassen. Das bedeutet, dass nun Öl offiziell einen Bullenmarkt eingeläutet hat.

Wie vermutet, trieben drei Faktoren diese schnelle Erholung voran: sinkende Ölvorräte, ein schnellerer Anstieg bei der Nachfrage und ein verlangsamtes Wachstum von Seiten der Schieferölproduzenten. Dieselben Katalysatoren könnten das Öl weiter steigen lassen, vor allem wenn die OPEC ihr Engagement, die Fördermenge zu begrenzen, weiterhin aufrechterhält. Doch während der Markt auf die OPEC hofft, sorgen die höheren Preise für die Schieferölproduzenten für viel Unvorhergesehenes.

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Die Daten hinter der Öl-Rallye

Die Fundamentaldaten der Ölmärkte haben sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. Nach dem jüngsten Bericht der Internationalen Energieagentur stieg die Ölnachfrage im letzten Quartal um 2,3 Millionen Barrel pro Tag und damit um 2,4 % über das Vorjahresniveau. Dies veranlasste die IEA, ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr nach oben zu korrigieren.

Darüber hinaus ging die weltweite Ölproduktion im vergangenen Monat aufgrund ungeplanter Ausfälle und planmäßiger Wartungsarbeiten zurück. Einer der Gründe war die Einhaltung der Produktionskürzungen der OPEC, die im Jahresdurchschnitt bei 86 % lag. Hinzu kommt die Verlangsamung des Wachstums bei der Schieferölproduktion sowie einige Probleme in Libyen. Das sorgte dafür, dass die Öllager auf nur noch 35 Millionen Barrel über dem 5-Jjahresdurchschnitt stehen. Im vorhergehenden Monat waren es 219 Millionen Barrel über dem 5-Jahresdurchschnitt gewesen.

Schieferöl: das Ende der Rallye oder etwa nicht?

Wie bereits erwähnt ist ein weiterer Faktor, der die ruhige Rallye des Öls antreibt, die Disziplin der Schieferölproduzenten gewesen. Da die Ölpreise auf 40 US-Dollar abrutschten, kündigten mehrere Produzenten Pläne an, ihre Aktivitäten in den letzten Monaten einzuschränken. Sanchez Energy (WKN:A1JRS0), z. B., kündigte im Juli an, dass angesichts des aktuellen Öl- und Gaspreisklimas, das Kapitalbudget 2018 um 75 bis 100 Millionen US-Dollar gekürzt würde. Das Ergebnis dieser Budgeteinschränkung war, dass Sanchez Energy dieses Jahr weniger Rigs bewirtschaften würde. Das Unternehmen schloss 3 von 8 zur Verfügung stehenden Bohrstellen Ende September. Darüber hinaus wird das Unternehmen die Quellen nicht mehr so schnell fertigstellen, was die Produktion auf das Jahr 2018 verschieben wird.

Unterdessen ist Pioneer Natural Resources (WKN:908678) auf die Bremse getreten, nachdem es bei den Plänen für 2017 einige Probleme gegeben hatte. Pioneer entschloss sich dazu, die Produktion nicht zu erhöhen, um in der zweiten Hälfte etwas aufzuholen. Grund dafür war das aktuelle Preisklima. Stattdessen sparte das Unternehmen 100 Millionen US-Dollar und vertagte die Entwicklung von 30 Ölquellen auf das Jahr 2018. Dadurch stieg die Produktion von Pioneer nur bis zum unteren Ende des Ausblicks von 15 % bis 18 %.

Zusätzlich zu den reduzierten Ausgaben ordnen einige große Bohrunternehmen an, Rückkäufe zu tätigen, anstatt mehr Ölquellen zu bohren. Anadarko Petroleum (WKN:871766), z. B., kündigte kürzlich einen Rückkauf in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar an. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass diese Rückkäufe eine sehr gute Verwendung ihrer liquiden Mittel darstelle, da sie damit rund 10 % der ausstehenden Aktien zurückkaufen könnten. Dies würde Anadarko in die Lage versetzen, sein Produktionswachstum auf Aktienbasis zu beschleunigen, ohne dass das Unternehmen mehr Öl in einen noch immer gesättigten Markt einbringen müsste.

Wenn die Produzenten weiterhin Zurückhaltung üben und Rückkäufe oder Verbesserungen in der Bilanz vornehmen, dann ist es möglich, dass die Erholung am Ölmarkt anhält. Wenn die Schieferölproduzenten jedoch wieder Gas geben, könnten die Preise schnell wieder unter Druck geraten.

Vorsichtiger Optimismus

Der Ölmarkt hatte in den letzten Jahren einige Probleme, daher ist es keine Überraschung, dass die aktuelle bullische Stimmung von den Investoren praktisch nicht bemerkt wurde. Pioneer und Sanches mussten mit ansehen, wie ihre Kurse um jeweils 6 % und 25 % fielen, obwohl der Ölpreis in den letzten drei Monaten steigen konnte. Die Tatsache, dass größere Unternehmen wie Anadarko sich zu

Rückkäufen entschlossen haben, legt nahe, dass die Produzenten diesmal diszipliniertere Pläne haben. Wenn das so weitergeht und die OPEC ihren Kurs beibehält, könnte der Markt noch weiter steigen, wovon die vorsichtigen Produzenten profitieren sollten.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und am 26.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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