Die Börse ist hart genug, um Hurricans und nukleare Bedrohungen zu überstehen
Wenn du ein langfristiger Investor bist, dann sind die Nachrichten dein erklärter Feind. Du musst den Fernseher mit Vorsicht anmachen, sonst könntest du dadurch zu dämlichen und teuren Fehlern verleitet werden.
Der heutige 24-Stunden-Nachrichten-Zyklus kann deinem Anlageportfolio unermesslichen Schaden zufügen, wenn du es zulässt. Also schalte einfach ab.
Ein Führungsproblem
Die Nachrichtenkanäle berichten über die beispiellose Hurrican-Saison und zwei weitere Urgewalten: den amerikanischen Präsidenten Donald Trump und den nordkoreanischen obersten Führer Kim Jong Il.
Die Möglichkeiten sind schon erschreckend genug, aber das letzte, was du tun solltest, ist deine Aktien wegzuwerfen und irgendwo Deckung zu suchen.
Die Börse hat schon Schlimmeres überlebt und kann auch die jüngsten Bedrohungen überstehen. Tatsächlich zuckt die Börse aktuell nur kurz mit den Schultern.
Wirtschaftliche Katastrophe
Die Hurricans Harvey und Irma haben nach Schätzungen von AccuWeather in Texas und Florida Schäden bis zu 290 Milliarden US-Dollar verursacht.
Sie werden die größte Volkswirtschaft der Welt etwa 1,5 % des BIP kosten, einschließlich Betriebsunterbrechungen, Schäden an Verkehr und Infrastruktur, Ernteausfällen, gestiegenen Kraftstoffpreisen, Schäden an Haushalten und Eigentum sowie vorübergehend erhöhte Arbeitslosigkeit.
Das entspricht dem gesamten US-Wirtschaftswachstum von Mitte August bis Ende Januar.
Das goldene Zeitalter
Die Auswirkungen der nordkoreanischen Führung waren bisher meist psychologisch bedingt, da wir erst noch lernen müssen, uns um die Bombe zu sorgen.
Doch es reicht aus, um mehrere Wochen lang Turbulenzen an den Börsen hervorzurufen. Die Anleger flohen in sichere Häfen wie Gold.
Einige werden ihre Eile bereut haben. Der Goldpreis erreichte vergangene Woche einen Höchststand von 1350 US-Dollar, fiel aber sofort wieder zurück, nachdem Nordkorea ein ganzes Wochenende lang nicht eine Wasserstoffbombe abgeworfen hat.
Denk’ mal nach
Die globalen Aktienmärkten wurden durch Hurricans und nukleare Bedrohungen erschüttert, die Schäden waren aber nur kurzfristig zu spüren. Bereits am Montag stieg die Börse wieder.
Dieses Muster bestätigt uns das, was wir bei The Motley Fool seit unserem Beginn immer wieder predigen.
Die Investoren müssen den kurzfristigen Lärm ausblenden, sich nicht zu sehr den Nachrichten im Fernsehen und online aussetzen, und ihre langfristigen Ziele im Visier behalten.
Das bedeutet, sich nicht panisch zu überstürzten Handlungen hinreißen zu lassen und Aktien wegzuwerfen, sondern an ihnen festzuhalten, während der Sturm vorbei zieht.
Durch zu schnelles Verkaufen generiert man nur Papierverluste. Dann steht man vor der schwierigen Frage, wann man wieder einsteigen sollte – und es ist sehr wahrscheinlich, dass du zu spät wieder einsteigst und die Erholung verpasst.
Aber es kommt noch schlimmer. Zusätzlich musst du noch die ganzen Trading-Gebühren bezahlen.
Wenn du jetzt ein bisschen Geld übrig hast, dann könntest du sogar Geld in deine Lieblingsunternehmen stecken und diese zu einem günstigeren Preis bekommen. Diese Aktien kann man dann langfristig halten.
Wir leben vielleicht in turbulenten Zeiten, aber die Börse hat das alles schon einmal erlebt. Auch dieser Sturm wird vorübergehen. Das kennen wir alles schon, aber es ist sinnvoll, sich das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Harvey Jones auf Englisch verfasst und am 13.09.2017 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.