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Tesla legt sich mit den weltgrößten Solarherstellern an

Bildquelle: Flickr-User glubork.

Drei Jahre nachdem SolarCity den hocheffizienten Solarmodulhersteller Silevo übernommen hat, scheint der neue Eigentümer Tesla (WKN:A1CX3T) die Expansionspläne der Produktion fortführen zu wollen. Die Produktionsstätte in Buffalo, die zum Teil von Panasonic betrieben wird, produziert nun angeblich Solarzellen und wird in Kürze mit der Produktion der lang erwarteten Solarmodule und Solardachziegel beginnen.

Schließlich könne laut CTO JB Straubel das Werk jährlich 2 GW Solarzellen für Module und Solarziegel erzeugen. Damit wäre es eine der größten Solaranlagen der Welt – was in einer hart umkämpften Branche mit Risiken verbunden ist.

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Tesla hat in der Solarindustrie viel zu beweisen

Die meisten Berichte über das Werk in Buffalo haben gezeigt wie groß es ist und wie ehrgeizig Teslas Ziele in der Solarproduktion sind. Es ist auch erwähnenswert, dass Tesla und Panasonic eine Menge zu beweisen haben, bevor Investoren beurteilen können, wie viel Vertrauen Tesla für seine Solarprodukte verdient.

Die 2014 erworbene Silevo-Technologie wurde bei der Übernahme von SolarCity durch Tesla nahezu aufgegeben. Sie wurde durch die hocheffiziente Zellentechnologie von Panasonic ersetzt, die teilweise in Japan stillgelegt wurde, weil sie auf dem Markt nicht wettbewerbsfähig war. Es ist möglich, dass Tesla und Panasonic einen Weg gefunden haben, die Kosten zu senken oder den Wirkungsgrad zu verbessern. Im hart umkämpften Solarmarkt ist es aber nicht ersichtlich, dass jedes Unternehmen ein wettbewerbsfähiges Solarmodul in Massenproduktion herstellen kann.

Die Subvention, die alles möglich macht

Die Investoren müssen auch wissen, dass all dies ohne eine Subvention des Staates New York in Höhe von 750 Millionen Dollar nicht möglich wäre. Der Staat besitzt das Gebäude sowie die Produktionsanlagen, mit denen Panasonic und Tesla die Solarzellen und Module herstellen. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Die Miete, um jene staatseigenen Betriebsmittel zu verwenden, beträgt sage und schreibe 1 US-Dollar pro Jahr – ein Preis, den kein Konkurrent schlagen kann.

Die Förderung wird die Vorlaufkosten und die Risiken beim Ausbau der Solarkapazität reduzieren. Doch die Solarindustrie ist bekanntermaßen schnelllebig, und die Produktionsanlagen sind in der Regel nur wenige Jahre nach dem Bau veraltet. Für Solarproduzenten mit mehr als 5 GW Kapazität wie Canadian Solar (WKN:A0LCUY) und JinkoSolar (WKN:A0Q87R) ist das ein ständiger Kampf. Sie haben um den Profit gekämpft, da die Modulpreise fallen und die Anlagen überholt sind, bevor sie sich überhaupt rentabel sind. Vor einer ähnlichen Herausforderung standen auch leistungsfähige Hersteller wie SunPower (WKN:A1JNM7), die ständig alte Anlagen abschreiben und neue bauen müssen. Alle drei rüsten derzeit ihre Anlagen auf Effizienzvorteile aus, die wahrscheinlich das, was Tesla produziert, übertreffen werden.

Die Herausforderung wird für Tesla nicht die frühe Produktion von Solarzellen darstellen, sondern die Modernisierung der Anlagen, die in drei bis fünf Jahren ansteht. Wenn der Staat die Anlagen besitzt und Tesla sich bereit erklärt, sie zu mieten, entstehen Komplikationen bei der Frage, wer für welche Upgrades bezahlen muss und wer den Verlust für die veralteten Anlagen übernimmt. Plötzlich kann die Produktionskapazität viel teurer werden, und dann wird Tesla mit den gleichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sein, die auch Panasonic in Japan hatte und mit denen fast alle Solarhersteller in den USA zu kämpfen hatten. Wie Tesla den wirtschaftlichen Fallstricken ausweichen wird, die die jüngsten Insolvenzen von SolarWorld und Suniva ausgelöst haben, ist unklar.

Wer kauft all diese Solarmodule?

Doch man muss sich eines fragen: Wer kauft 2 GW Solarmodule von Tesla? Die Installationsabteilung des Unternehmens schrumpft gerade und ist dabei, bis 2017 über 500 MW zu installieren – weit unter den 1,25 GW pro Jahr, die das Unternehmen einst geplant hatte. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das Geschäft vervierfachen wird, da Tesla diese Sparte nicht besonders fördert.

Da Tesla ein Solarinstallateur ist, wäre es für konkurrierende Installateure unüblich, Tesla-Solarmodule zu kaufen. Warum einem Wettbewerber helfen, wenn Tesla kein Produkt herstellen wird, das signifikant (oder kaum) besser ist als andere Solarmodule auf dem Markt? Außer, wenn Tesla die Solarziegel an konkurrierende Installateure verkauft – doch das wurde noch nicht verkündet.

Seit drei Jahren sprechen SolarCity und jetzt Tesla über ihre großen Bestrebungen, ein Solarmodul in den USA zu produzieren, und seit drei Jahren warten Kunden und Investoren darauf. Es scheint, dass Teslas Produktionsanlage endlich in Betrieb genommen wird, aber es wird schwieriger sein, damit Gewinn zu machen, als es scheint. Ich habe so meine Zweifel, dass Tesla das schaffen wird, wo so viele andere zuvor gescheitert sind.

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The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Tesla.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und am 09.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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