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Warum der CFO von Windeln.de weiterhin optimistisch bleibt

Foto: windeln.de

Windeln.de (WKN:WNDL11) hat Mitte August den Zwischenbericht für das zweite Quartal und das erste Halbjahr veröffentlicht.

Manche Ergebnisse waren positiv: Der globale Umsatz ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 22 % gestiegen und der operative Deckungsbeitrag hat sich von 3,4 % auf 6,4 % verbessert. Gleichzeitig ist aber der Umsatz in der DACH-Region um 16 % gefallen, die Firma schreibt weiterhin rote Zahlen und die Liquidität ist weiter gesunken. Die Aktionäre waren nicht begeistert und die Aktie verlor im Laufe des Tages etwa 5 % ihres Wertes.

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Kurz nach der Veröffentlichung des Berichtes hatte ich die Chance, mit windeln.de CFO Dr. Nikolaus Weinberger zu sprechen, um einen besseren Einblick ins Resultat zu kriegen. Anbei ein paar der wichtigsten Punkte unserer Diskussion.

Umsatzentwicklung

Viele Anleger waren überrascht von dem starken Umsatzrückgang in der DACH-Region, wo der Quartalsumsatz von 13,1 Millionen Euro auf 11,0 Millionen Euro gefallen ist. Diese Entwicklung scheint besonders besorgniserregend, wenn man berücksichtigt, dass der deutsche e-Commerce Markt für Babyartikel weiterhin wächst.

Dr. Weinberger ist aber nicht beunruhigt. „Wir werden weiter in Deutschland wachsen“, betont er. „Wir haben aber sehr bewusst Maßnahmen getroffen, die uns kurzfristig Umsatz kosten, aber langfristig positiv sind. Als Beispiel haben wir neben der generellen Reduktion von Marketingausgaben, die zu unprofitablem Umsatz geführt haben, auch die Grenze für kostenfreien Versand von 19 Euro auf 29 Euro hochgezogen. Dadurch verlieren wir einige Bestellungen, die aber auch unprofitabel waren. Diese Maßnahme ist sinnvoll und kostet uns keine profitable Kundenbeziehung, aber kurzfristig Umsatz.“ Dr. Weinberger sieht den Rückgang also als eine einmalige Anpassung der Umsatz-Baseline und nicht als langfristiges Wachstumsproblem.

China hat sich auf der anderen Seite sehr positiv entwickelt. Der Umsatz ist im Vergleich zum Q2-16 um 43 % gestiegen. „Mehrere unserer Produkte sind immer wieder ausverkauft“, so Dr. Weinberger. Und die Probleme des Vorjahres wegen der Verunsicherung der Kunden durch die Regulierungsänderungen scheinen vorbei zu sein. „Wir erwarten weiteres Wachstum in China“, betont der CFO.

Profitabilität

Obwohl die gesamte Profitabilität der Firma weiterhin negativ ist, hat sich die EBIT-Marge von -13,9 % auf -10,5 % verbessert. Besonders der German-Shop Bereich (also die DACH-Region und China) hat sich positiv entwickelt und hat im zweiten Quartal eine positive Marge von 3,1 % erreicht.

Diese Entwicklung ist teilweise auf den Regionalmix zurückzuführen. Weinberger dazu: „In dem chinesischen Markt können wir höhere Preise durchsetzen und damit attraktive Margen erzielen.“ 

Teilweise sind die reduzierten Marketingkosten der Grund: „Wir haben unsere Marketingausgaben überarbeitet und wir fokussieren uns stärker auf profitable Bestellungen oder langfristig profitable Kundenbeziehungen“, erläuterte Dr. Weinberger. Als Ergebnis sehen wir natürlich auch den Umsatzrückgang in der DACH-Region – und auch der Rückgang von anderen KPIs im Vergleich zum ersten Quartal, wie zum Beispiel Seitenaufrufe, die Anzahl der Bestellungen oder der Bruttoauftragswert; aber auch 50 % weniger Marketingkosten und verbesserte Margen in Deutschland.“

Die Maßnahmen vom STAR-Programm laufen auch gut: „Es gibt natürlich verschiedentlich kleinere Verzögerungen“, erklärt der CFO. „Es gibt aber keine strukturellen Probleme und es ist uns wichtiger, die Themen inhaltlich gut durchzusetzen, als einen Monat früher fertig zu sein. Die finanziellen Erwartungen an die Maßnahmen können wir erreichen und in manchen Bereichen sogar übertreffen.“

Liquidität

Der operative Cashflow war im zweiten Quartal – wie erwartet – mit -6,3 Millionen Euro weiterhin negativ und die Firma hatte knapp 42 Millionen Euro auf der Bank.

Dr. Weinberger bleibt aber ruhig: „Selbst mit der heutigen Run-Rate von -6 Millionen operativem Cashflow pro Quartal. Wenn wir uns also nicht verbessern würden, hätten wir genügend Geld für die nächsten sieben Quartale, also bis zum ersten Quartal 2019. Unter der Zielsetzung, dass wir um 15 % wachsen und in 2019 Breakeven erreichen, sind wir ausreichend finanziert. Wir arbeiten aber auf jeden Fall an einer Verbesserung der heutigen Run-Rate.“

Fazit

Windeln.de hat ein schwieriges Jahr hinter sich, aber die Lage scheint sich zu stabilisieren. Die Prognose bis 2019 – durchschnittlich 15 % Jahreswachstum und Breakeven in 2019 – wurde bestätigt und es gibt einen plausiblen Pfad, um diese Ziele zu erreichen.

Es kann noch viel schiefgehen, aber für wachstumsorientierte Anleger mit starken Nerven und genug Geduld könnte Windeln.de eine interessante Anlageidee mit einem attraktiven Einstiegspunkt sein.

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Miklos besitzt Aktien von Windeln.de. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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