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Kann die AIXTRON-Aktie nach dem erneuten Kurssprung in der letzten Woche noch weiter steigen?

Foto: Aixtron SE

Mit einem Kurszuwachs von über 150 % gehört die Aktie der AIXTRON SE (WKN: A0WMPJ) zu den stärksten Titeln im Jahre 2017. Allein die letzte Woche brachte erneut 12 % Gewinn. Kann das noch lange weitergehen? Oder ist das Ende der Fahnenstange inzwischen erreicht?

AIXTRON-Aktionäre brauchen starke Nerven

AIXTRON stellt seit 30 Jahren hochkomplexe Maschinen für die Halbleiterindustrie her. Das im TecDAX notierte Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen ist weltweiter Technologieführer auf dem Gebiet komplexer Depositionsverfahren. Dabei werden hochreine dünne Schichten produziert, die elektrisch leiten und etwa bei der LED-Produktion, der Kommunikation oder der Herstellung von Photovoltaik-Anlagen zum Einsatz kommen.

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Das alles hört sich zwar durchaus spannend an, ist aber für die Aktionäre in der Praxis nicht profitabel: Zuletzt erzielte AIXTRON 2011 einen Gewinn. Der Aktienkurs lebte in der Vergangenheit also eher von der Hoffnung auf bessere Zeiten und je nach Tonlage der Quartalsberichte führte das zu entsprechenden Schwankungen an der Börse.

Im letzten Jahr gab es einen Lichtblick, als der chinesische Investor Fujian Grand Chip Investment Fund LP (FGC) ein Übernahmeangebot für die AIXTRON-Aktien in Höhe von 6 Euro pro Stück unterbreitete. Letztlich jedoch scheiterte das Angebot am Veto des damaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der befürchtete, dass AIXTRON­-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten.

Der Kurs der AIXTRON-Aktie fiel daraufhin in ein tiefes Loch und fand erst zum Jahresende bei knapp über 3 Euro einen Boden. Bis April ging es auf 3,50 Euro rauf und seitdem kennt die Aktie nur eine Richtung: nach oben. Am letzten Freitag schloss AIXTRON bei 7,926 Euro. Eine Achterbahnfahrt ist also ein Kindergeburtstag dagegen.

Kursanstieg wird durch bessere Ergebnisse untermauert

Es gibt aber auch fundamentale Gründe für den Kursanstieg. AIXTRON legte in diesem Jahr beachtliche Quartalsberichte vor. Zum 30. Juni gab es viele gute Nachrichten aus Herzogenrath:

  • Der Auftragseingang legte im Vergleich zum Vorjahr um 34 % auf 128 Millionen Euro zu.
  • Der Auftragsbestand liegt bei 93 Millionen Euro. Der größte Teil davon soll noch 2017 umsatzwirksam werden.
  • Die Einnahmen von AIXTRON verdoppelten sich auf 114 Millionen Euro.
  • Der Verlust – bereinigt um Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit dem Unternehmensumbau – halbierte sich auf nur noch 10 Millionen Euro.
  • Die Bruttomarge verbesserte sich im ersten Halbjahr auf 27 % gegenüber 18 % von Januar bis Juni 2016. Es bleibt also mehr von jeder verkauften Maschine übrig.

Richtigen Schwung verpassten der Aktie aber die Aussagen von Vorstandschef Kim Schindelhauer zur Zukunft. Er zeigte sich mit dem gestiegenen Auftragseingang sehr zufrieden und erhöhte die Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr 2017 auf 210 bis 230 Millionen Euro. Für 2018 werden jetzt sogar schwarze Zahlen beim operativen Ergebnis EBIT erwartet.

Weiterhin positive Nachrichten

Dass diese Prognose nicht nur so dahingesagt sondern fundiert ist, bewies AIXTRON vor zwei Wochen: Eine Tochter der OSRAM Licht AG (WKN: LED400) kaufte eine AIX 2800G4-TM Anlage zur Herstellung von Infrarot-basierten Hochleistungslasern und -LEDs auf Basis von Galliumarsenid (GaAs). Diese hochwertigen optoelektronischen Halbleiter kommen in einer wachsenden Anzahl von Anwendungen zum Einsatz, vor allem in den Bereichen Automobil und Kommunikation. Leider machte AIXTRON keine Angaben zum Kaufpreis.

Die Aktie

Sah es im letzten Jahr nach der geplatzten Übernahme noch düster aus, so hat sich das Umfeld für AIXTRON inzwischen deutlich aufgehellt. Überraschend hohe Auftragseingänge könnten im nächsten Jahr vielleicht sogar für den ersten Gewinnabschluss seit 2011 sorgen.

Das ist natürlich gut für die Aktie, und der Kurs hat auch entsprechend reagiert. Anteilscheine, die einen solchen Lauf hinter sich haben, neigen oft dazu, weiter zu steigen, weil es viele Anleger gibt, die noch auf den Zug aufspringen möchten. Andere Börsianer spekulieren zusätzlich auf einen Fortgang der Rallye. Dazu gibt es dann das passende Börsenzitat: „Die Hausse (= steigende Kurse) nährt die Hausse“.

Ich halte es daher für möglich, dass wir noch höhere Kurse sehen, vor allem, wenn aus dem Aachener Vorort weiterhin gute Nachrichten kommen. Wer als Aktionär dabei sein möchte, braucht aber definitiv starke Nerven und sollte sich auch von kräftigeren Kursrückgängen – die bei schlechten Neuigkeiten immer möglich sind – nicht beeindrucken lassen.

Für eher konservative Anleger ist die Aktie allerdings nicht geeignet, zumal sich die geschäftlichen Fortschritte bei AIXTRON bereits deutlich im Kurs niedergeschlagen haben.

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Peter Roegner besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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