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Wie man Aktien kauft – in zehn Schritten

Foto: Getty Images

Aktien kaufen und verkaufen ist gar nicht schwierig – dein Online-Broker hat sicherlich einfache Instruktionen auf der Website, wie genau man die Plattform zum Handeln nutzt. Schwieriger ist es da schon zu lernen, wie man investiert. Das heißt, wie man letztlich Aktien pickt, die einem am Markt ein paar Euro in die Kasse spülen werden. Wir haben hier eine 10-Punkte-Liste vorbereitet, damit deine investierten Taler gut angelegt werden.

  1. Wie kann mir der Aktienmarkt Geld bringen?
  2. Langfristig denken
  3. Kauf Unternehmen, deren Geschäftskonzept zu verstehst
  4. Welche Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil?
  5. Welche Unternehmen haben ein starkes Management?
  6. Wo bestehen Wachstumsmöglichkeiten?
  7.  Schau dir Einnahmeberichte an
  8. Wie wertvoll ist eine Aktie wirklich?
  9. Klein anfangen und streuen
  10. Immer ein Auge auf den Anlagen haben

1. Wie kann mir der Aktienmarkt Geld bringen?

Wenn du von einem Unternehmen Aktien kaufst, bist du Miteigentümer des Unternehmens geworden. Es gibt zwei Arten, mit Aktieninvestments Geld zu verdienen. Die erste Möglichkeit besteht darin, die Aktie zu halten und die Dividende einzustreichen, also einen Teil der Einnahmen des Unternehmens, den man an die Aktionäre ausschüttet. Die Dividende wird in der Regel vierteljährlich ausgeschüttet, und damit hat man eine schöne passive Einnahme. Darüber hinaus lässt sich mit Aktien Geld verdienen, indem man sie zu einem Preis verkauft, der über dem Preis liegt, den man zuvor selber bezahlt hat. Sagen wir mal, du kaufst 100 Aktien eines Unternehmens zu 10 Euro das Stück. Ein paar Monate später liegt der Preis der Aktie bei 15 Euro das Stück. Wenn du die 100 Aktien zu dem höheren Preis verkaufst, hast du dabei 500 Euro verdient. (Es gibt noch weitere Möglichkeiten Geld zu verdienen, etwa mit Leerverkäufen, aber für den Anfang halten wir mal den Ball flach.)

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2. Langfristig denken

Der Aktienmarkt kann sich schnell auf und ab bewegen. Die guten Nachrichten für Anleger: langfrisig betrachtet hat man als Aktionär die Nase vorne. Darum ist es so wichtig eine gute Anlagestrategie zu haben. Diejenige, die wir immer wieder empfehlen, ist ganz einfach: Such dir großartige Unternehmen zum Investieren und halte die Aktie sehr, sehr lange. Trotz seiner häufigen Baissen erholt sich der Markt doch immer und immer wieder, und wenn du in der Lage bist, das Auf und Ab zu ertragen, dann stehen die Chancen gut, dass du am Ende mit einem Batzen Geld dastehst.

3. Kauf Unternehmen, deren Geschäftskonzept zu verstehst

Ist die Aktie gut? Ist sie nicht so sinnvoll? Das wirst du besser beurteilen können, wenn du verstehst, womit und wie genau ein Unternehmen überhaupt sein Geld verdient. Wenn es also Unternehmen gibt, mit deren Modellen du bereits vertraut bist, kannst du dieses Wissen ja zum Abgleich nutzen. Wenn du dich für Gadgets und Tech interessierst und zu dem Thema immer und immer wieder Artikel liest, dann wird es dir nicht schwerfallen, zwei Unternehmen miteinander zu vergleichen, die beide Smartphones herstellen. Klar musst du noch etwas tiefer in die Materie eintauchen, aber so ein Basiswissen über ein Unternehmen oder gar eine Branche ist schon einmal ein guter Ausgangspunkt.

4. Welche Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil?

Wenn man sich einzelne Aktien besorgt, kann das schon eine ganze Ecke riskanter sein als beispielsweise Anteile an Fonds zu kaufen. Allerdings stehen auch die Chancen besser, dass du richtig Geld reinholst. Wenn du also einzelne Aktien kaufst, brauchst du die richtigen Unternehmen. Es gibt ein paar Faktoren, an denen man die Erfolgsaussichten eines Unternehmens ablesen kann, ganz unabhängig davon, wo deine persönlichen Interessen liegen oder wie hoch deine Risikotoleranz ist. Ein solcher Faktor ist der Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens. Mit dem Begriff bezeichnet man den Vorteil eines Unternehmens gegenüber den direkten Konkurrenten. Je nachhaltiger der ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Unternehmen langfristig Erfolg haben wird.

Nehmen wir als Beispiel mal Amazon (WKN:906866). Die haben Verkauf und Zustellung in eine Art Kunst verwandelt. Die kostensparenden Lagerhäuser im Zusammenspiel mit Zustellern haben ein Prinzip ergeben, das am Ende großen Profit verspricht. Das Unternehmen verfügt auch über eine ganze Flotte an Robotern, die für noch schnellere Verladung der Waren sorgen. Das ist ein Unternehmen, das langfristig gesehen sehr gut aufgestellt ist.

5. Welche Unternehmen haben ein starkes Management?

Die Teams auf Führungsebene sind dafür verantwortlich, dass Entscheidungen getroffen werden, die bestenfalls zu Wertzuwachs führen. Darum ist es so wichtig, dass das Unternehmen, in das man investiert, sehr gute Leute auf der Chefetage hat. Du solltest also mal schauen, wer da ganz oben sitzt und wie diese Menschen bislang so gearbeitet haben, ob sie Erfolg und Erfahrung mitbringen. Vielleicht schätzt du ja eine Sorte Manager mit ganz bestimmten Zügen.

Amazons CEO Jeff Bezos wird oft als großer Anführer bezeichnet, jemand, der schlau Risiken eingeht und innovativ ist. Und auch wenn er oft als etwas extravagant bezeichnet wird, kann man doch nicht abstreiten, dass er und sein Team Amazon in das Unternehmen verwandelt hat, das so schnell wie noch keines zuvor 100 Milliarden Dollar jährlichen Umsatz geschafft hat.

6. Wo bestehen Wachstumsmöglichkeiten?

Wenn du die Aktie lange halten willst, dann ist es wichtig, dass die Unternehmen die Möglichkeit zu wachsen bieten. Also Wachstumsinvestor konzentriert man sich auf Unternehmen, die schneller wachsen als die Konkurrenz und dabei überdurchschnittlich viele Einnahmen versprechen (bzw. die Aussicht darauf). Wachstumsmöglichkeiten können überall lauern: Wenn man verschiedene Unternehmen unter die Lupe nimmt, sollte man sich nicht nur den Ist-Zustand anschauen, sondern auch verstehen, wo die hinwollen.

Wieder als Beispiel Amazon: Seit der Gründung sind die in stets andere Geschäftsbereiche vorgedrungen. Anfangs hat man Bücher verkauft, mittlerweile hat man so ziemlich alles im Sortiment, auch Möbel und Lebensmittel, daraus lässt sich herleiten, wie dieses Unternehmen bald jede Ecke des Marktes einnehmen wird.

7. Schau dir Einnahmeberichte an

Konferenzen zum Finanzbericht sind eine gute Art und Weise, mehr über ein bestimmtes Unternehmen zu erfahren. Normalerweise finden diese quartalsweise statt, wobei dann auch Details zu den Finanzen veröffentlicht werden. Bei so einem Event äußert sich das Management zur Finanzlage und den Faktoren, die die Leistung im vergangenen Quartal beeinflusst haben, außerdem stellen sie eine Prognose für das kommende Quartal oder Jahr auf. Wenn du dir so ein Event gibst, kann dir das einen Eindruck davon vermitteln, wie das Management mit Herausforderungen umgeht, auf sie reagiert. Das ist wichtig, weil ein Unternehmen von Quartal zu Quartal unterschiedlich stark performen kann – und wie das Management damit umgeht, ist ein wichtiger Faktor. Die meisten Unternehmen weisen auf ihrer Website auf die Termine hin und übertragen via Online-Stream.

8. Wie wertvoll ist eine Aktie wirklich?

Ein großer Faktor beim Investieren besteht darin zu beurteilen, wie wertvoll eine Aktie tatsächlich ist, ob der aufgerufene Preis fair ist. Es gibt dazu unzählige Tools und Formeln, wir hingegen begnügen uns mit (relativ) simplen Faktoren.

Unternehmen werden in der Regel anhand ihrer Einnahmen bewertet sowie ihrer Einnahmen pro Aktie. Einnahmen pro Aktie ist der Teil der Einnahmen, der pro emittierten Stammaktie reingeholt wird.

Noch ein wichtiger Faktor: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das bestimmt, wie der Preis einer Aktie im Verhältnis zu den Einnahmen pro Aktie steht. Eine hohe Zahl bedeutet, dass die Anleger davon ausgehen, dass das Unternehmen noch stark wächst, sie sind also willens, dafür mehr auf den Tisch zu legen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass ein Unternehmen überbewertet ist (eine kleinere Zahl auch nicht, dass es unterbewertet ist). Außerdem handelt es sich dabei auch nicht um die einzige Herangehensweise an den Preis für eine Aktie, dafür aber um eine recht sinnvolle. Um einen guten Überblick zu bekommen, sollte man die KGVs eines Unternehmen stets mit denen von ähnlichen Unternehmen aus derselben Sparte vergleichen.

9. Klein anfangen und streuen

Es ist natürlich schön, sich einzelne Aktien ins Portfolio zu legen – das kann aber auch recht riskant sein. Wenn man sein gesamtes Erspartes in eine Aktie investiert und diese dann abschmiert, hat man den Salat. Wenn man also ein Unternehmen für sich rausgepickt hat, empfiehlt es sich, ein kleines Investment zu tun. Weiterhin sollte man das Portfolio divers bestücken, um Wachstum zu garantieren, dabei aber das Risiko abzufedern. Wenn man mehrere Branchen im Gepäck hat, kann das das Risiko des Totalverlusts mindern.

10. Immer ein Auge auf den Anlagen haben

Wenn du ein Investment getätigt hast, willst du natürlich wissen, wie es damit weitergeht. Allerdings ist übermäßiges Nachschauen auch nicht empfehlenswert, das macht einen nur verrückt. Wenn du langfristig investierst, dann lohnt es sich nicht, über tägliche oder auch wöchentliche Schwankungen die Nerven zu verlieren. Einmal im Monat ist völlig ausreichend. Dabei solltest du aber nicht bloß den Gesamtwert des Portfolios checken, sondern auch die einzelnen Positionen betrachten. Sollte es hier oder da Gerüchte geben, die dir nicht behagen, solltest du einen Verkauf in Betracht ziehen.

Aktienkauf klingt immer wie eine große Herausforderung. Aber wenn du erstmal die ersten Schritte getan hast, dürfte es sich als recht einfach erweisen. Denk daran, dass es keine perfekte Formel zum Glück gibt. Viel hat mit Intuition zu tun. Wenn du aber willens bist dich umgreifend zu informieren und Geduld zu haben, dann stehen deine Chancen nicht schlecht.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Dieser Artikel erschien auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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