Novo Nordisk A/S macht mit seinem Comeback weiter
Novo Nordisk (WKN:A1XA8R) veröffentlichte die Zahlen für die erste Jahreshälfte 2017. Das Umsatzwachstum war nicht spektakulär, wenn wir bedenken, wie das letzte Jahr für das Unternehmen gelaufen ist, während die Investoren das aber akzeptieren.
Die nackten Zahlen
Kennzahl | Halbjahr 1 2017 | Halbjahr 1 2016 | Veränderung im Jahresvergleich |
Umsatz | 57,1 Milliarden DKK | 54,7 Milliarden DKK | 4 % |
Operative Einnahmen | 26,9 Milliarden DKK | 24,8 Milliarden DKK | 8 % |
Gewinn pro Aktie | 8,07 DKK | 7,63 DKK | 6 % |
Datenquelle: Novo Nordisk. DKK = dänische Krone.
Was ist mit Novo Nordisk passiert?
- Währungsschwankungen erhöhten den Umsatz in der ersten Jahreshälfte. In den Lokalwährungen stieg der Umsatz nur um 3 % im Jahresvergleich.
- Diabetes- und Fettleibigkeit-Medikamente erhöhten den Umsatz in diesem Segment um 11 %, oder 10 % in den Lokalwährungen in der ersten Jahreshälfte Die Hämophilie-Umsätze gingen leicht zurück, während die Medikamente gegen Wachstumsstörungen und die Sparte Andere Biopharmazeutika um jeweils 27 % und 52 % fielen. Letzteres ist auf den erwarteten Rückgang der Menopausebehandlung Vagifem zurückzuführen, bei der es jetzt generische Konkurrenzprodukte auf dem Markt gibt.
- Innerhalb der Sparte Diabetes konnte Victoza im Jahresvergleich um 21 % steigen, oder 18 % in den Landeswährungen. Das Medikament profitiert von den GLP-1-Medikamenten, die in den USA verschrieben werden. Victoza verliert aber Marktanteile an andere GLP-1-Produkte, die nur einmal pro Woche initiiert werden müssen.
- Kurzfristig zeigte Victoza bessere kardiovaskuläre Ergebnisse bei den Patienten und könnte damit helfen, diesen Trend umzukehren. Die Regulierungsbehörden in der EU fügten diese Daten auf dem Label hinzu und Novo Nordisk erwartet die Antwort der amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA in Kürze.
- Langfristig hat Novo Nordisk eine wöchentliche Version des GLP-1-Produktes, Semaglutide, das bis Ende des Jahres die Zulassung bekommen könnte. Langfristig besteht das Potential für eine orale Version des Medikamentes, die sich gerade in zehn klinischen Studien in einem Programm mit dem Namen “Pioneer” befindet.
- Die Markteinführung der Insulinmedikamente der nächsten Generation – Tresiba, Xultophy und Ryzodeg – machen weiterhin gute Fortschritte bei den Umsätzen. In der ersten Jahreshälfte konnten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt werden. Aber die Umsätze dieser Medikamente sind immer noch klein verglichen mit älteren Insulinprodukten, deren Umsätze insgesamt um 1 % sanken.
Was das Management zu sagen hatte
Im letzten Jahr hatten sich die Erwartungen geändert, da die Krankenversicherungen und Manager niedrigere Preise ausgehandelt hatten. CEO Lars Fruergaard Jorgensen sagte, was die Investoren in Zukunft erwarten können:
In den USA führen wir die Verhandlungen mit den den Arzneimittelberatern und den Pflegevereinigungen für das Jahr 2018 fort. Die Durchschnittspreise nach Rabatten werden niedriger sein als im Jahr 2017. Grund dafür ist ein sich veränderndes Preisumfeld, besonders im Bereich Insulin. Der Zugang zum Markt für unsere wichtigsten Produkte wird sich verglichen mit 2017 kaum ändern. An diesem Punkt gibt es aber noch eine bestimmte Unsicherheit in Bezug auf die Formel, die erst noch finalisiert und verkündet werden muss. Das beinhaltet Medicare Part B und individuelle Plane, die potentielle Auswirkungen auf Preis und Absatzvolumen haben können.
Jorgensen merkte an, wie die Insulinmedikamente der nächsten Generation sich gegenseitig unterstützen anstatt die Umsätze zu kannibalisieren. Das sollte positiv für die Markteinführung von Xultophy in den USA wirken, die im Mai begann.
In Ländern, wo Tresiba und danach Xultophy auf den Markt gebracht wurden, konnte letzteres Marktanteile gewinnen. Tresiba konnte einen Marktanteil von 28 % in der Schweiz erlangen und in Kombination mit Xultophy betrug der gesamte Marktanteil beider Medikamente 56 %.
Ein Blick in die Zukunft
Nach den starken Ergebnissen im zweiten Quartal erhöhte das Management das untere Ende des Umsatzausblickes auf 1-3 % Wachstum in den Landeswährungen. Im Mai war man noch von 0-3 % Wachstum ausgegangen. Der operative Gewinn soll jetzt um 1-5 % in den Landeswährungen steigen. Zuvor war man noch von 1-3 % ausgegangen.
Zusätzlich zu den Daten für Victoza zeigen die Daten, dass Tresiba nicht schlechter abschneidet als Lantus von Sanofi (WKN:920657), wobei Tresiba sogar etwas besser aussah. Novo Nordisk übermittelte die Daten an die amerikanischen und europäischen Regulierungsbehörden, was zu Patenten für die nächste Generation der Insulinmedikamente führen könnte.
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The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.
Dieser Artikel wurde von Brian Orelli auf Englisch verfasst und am 14.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.