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Facebook ist Foolisher als Snap

Meta Platforms
Foto: The Motley Fool

Wir Fools konzentrieren uns ja auf die langfristigen Perspektiven. Punkt.

Foolish investieren bedeutet zu kaufen und die Aktie zu halten. Wir sehen uns kurzfristige Entwicklung natürlich auch an, wir möchten einzelne Ergebnisse oder ein einzelnes Quartal aber nicht zu stark bewerten, sodass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. In diesem Sinne ist Facebook (WKN:A1JQVX) deutlich foolisher als Snap (WKN:A2DLMS) … und das ist etwas Gutes.

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Facebook hat langfristige Strategien

Sieh dir dieses Zitat von Mark Zuckerberg zum zweiten Quartal an:

Als nächstes möchte ich Ihnen ein kurzes Update darüber geben, was wir über die nächsten drei Berechnungszeiträume planen. Wir möchten unsere bestehenden Dienste nützlicher machen, neue Ökosysteme in den nächsten 5 Jahren um die Produkte herum aufbauen, die viele Leute schonen nutzen und Technologien schaffen, die es uns ermöglichen, unsere Mission der nächsten 10 Jahre zu erreichen.

Das ist nicht das erste Mal, dass Zuckerberg von einem zehnjährigen Zeithorizont spricht. Er spricht relativ oft von dem Zehnjahresplan. Dabei benutzt er ein Wort immer wieder: “unser”. Sich auf die langfristigen Ziele bei Facebook zu konzentrieren ist eine institutionelle und systemische Sache, weil das die Kultur ist, die Zuckerberg in seinem Unternehmen installiert hat.

Es gibt viele Beispiele dafür. Facebook entwickelt den Messenger seit Jahren weiter und hat erkannt, dass die Monetarisierung erst dann kommt, wenn man ein starkes Produkt für die Masse hat. Die dubiose Übernahme von WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar folgt demselben Denkmuster.

Ein weiteres Beispiel sind Investitionen in die nötige Infrastruktur, um eine gute Nutzererfahrung bei den Videos sicherzustellen. Facebook arbeitet seit Jahren daran. Dieses Beispiel ist besonders interessant, weil Facebook und Snap ihre Infrastruktur auf andere Art und Weise angehen. Das sagt dem Investoren schon sehr viel darüber, wie kurz oder langfristig das jeweilige Unternehmen orientiert ist.

Snap hat kurzfristige Strategien

Snap scheint keine langfristigen Strategien zu haben, außer einer. Hierbei könnte der Ansatz bei der Cloud-Infrastruktur gemeint sein, da Snap die Cloud-Infrastruktur und das Hosting komplett ausgelagert. Snap verlässt sich dabei auf das Tochterunternehmen von Alphabet, Google, und Amazon Web Services.

Das hat einige kurzfristige Vorteile. Indem man diese Dienste anderen überträgt, kann Snapchat extrem zuverlässig arbeiten und mit größeren Herausforderungen im Bezug auf Rechnerleistung leicht umgehen. Aber das hat seinen Preis: variable Kosten. Die Kostenstruktur von Snap ist sehr variabel und steigt, wenn der Dienst öfter in Anspruch genommen wird. Das bedeutet, dass das junge börsennotierte Unternehmen praktisch keine Möglichkeit hat vom Größenvorteil zu profitieren. Die meisten Tech-Unternehmen lieben ihre Größenvorteile, da sie so schnell skalieren können und höhere Margen generieren. Aber dafür muss man in den sauren Apfel beißen und höhere Fixkosten akzeptieren.

Die meisten Startups entscheiden sich dazu, ihre eigene Infrastruktur aufzubauen, wenn sie die Größe von Snap erreichen. Das kostet am Anfang mehr, aber es zahlt sich langfristig aus. Warum sollte man jemanden für etwas bezahlen, dass man selbst machen kann, wenn man nur Zeit und Mühe investiert (und natürlich Geld)? Daher ist der Ansatz von Snap bei der Cloud strategisch und finanziell kurzsichtig.

Snap ist erst seit ein paar Monaten an der Börse, daher haben die Investoren noch nicht viele Transkriptionen, die sie durcharbeiten können wie bei Facebook. Während der ersten Telefonkonferenz war das einzige, was wir zum Zeithorizont gehört haben, die Antwort von CEO Evan Spiegel auf die Frage eines Analysten:

Ja sicher. Ich glaube, das große Thema bei der Werbung in den nächsten zehn Jahren wird die Erziehung sein. Ich glaube, dass wir hier sehr gut aufgestellt sind. Wir liefern eine Rendite auf die Investition. Wir haben dieses Jahr schon viel getan, um unser Geschäft gut messbar zu machen.

Das ist eine sehr vage Antwort und es gibt uns absolut keinen Einblick in die Vision oder die langfristige Strategie der nächsten zehn Jahre. Es ist fast so, als würde Spiegel direkt mit den Werbekunden sprechen und sie darum bitten, Werbung auf Snapchat einmal auszuprobieren, um eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. Snap nennt sich selbst ein Kameraunternehmen. Aber wo wird dieses Kameraunternehmen in zehn Jahren stehen?

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Amazon und Facebook.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und am 27.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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