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Viren gegen Krebs – Welche Aktie muss man heute haben, um vielleicht ein Vermögen zu machen?

Foto: The Motley Fool

Viren machen uns krank, indem wir z.B. die Grippe, Masern oder Hepatitis bekommen. Dass manche Viren am liebsten Krebszellen befallen, nutzen einige Forscher nun, um Krebspatienten mit solchen Viren zu behandeln. Das Erstaunliche ist, dass sie tatsächlich Tumore aktiv angreifen und unser eigenes Immunsystem aktivieren können. Immer mehr Geld fließt derzeit in diese Entwicklungen. Welche Aktien werden im Milliardenmarkt Krebstherapie am meisten von dieser revolutionären Entwicklung profitieren?

Zur Geschichte onkolytischer Viren

Der Ansatz der onkolytischen Virotherapie (Krebsbehandlung mit Viren) wurde erstmals 1904 in der Literatur erwähnt, geriet allerdings für fast 100 Jahre in Vergessenheit. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es schon mehrere Berichte, nach denen Virusinfektionen zumindest zeitlich begrenzt Krebserkrankungen lindern konnten.

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Ein Beispiel war eine 42 Jahre alte Frau mit akutem Blutkrebs, die sich mit Grippeviren ansteckte und bei der Verbesserungen im Krankheitsbild mit der Virusinfektion in Zusammenhang gebracht wurden.

Ein anderes Beispiel war eine Frau mit Gebärmutterhalskrebs, die von einem tollwütigen Hund gebissen wurde. Ihr wurden anschließend abgetötete Tollwutviren injiziert, um mit diesem Impfstoff die Tollwut zu bekämpfen. Überraschenderweise ging auch ihr Tumor danach drastisch zurück.

Interessant waren diese Befunde allemal, aber es dauerte erst bis zum besseren Verständnis der Immunologie und der molekularen Funktionsweise onkolytischer Viren, um diese in klinischen Phasen einzusetzen.

Die erste Zulassung für ein onkolytisches Virus

Die allererste Zulassung eines onkolytischen Virus (Gendicine) erfolgte in China 2003 in Kombination mit einer Chemotherapie bei verschiedenen Krebsarten im Kopf- und Halsbereich. In 2005 folgte mit Oncorine das zweite Mittel für diese Indikation. Beide sind bisher auf den chinesischen Markt beschränkt.

Amgen, US-Tochter von Roche (WKN:855167), hat Ende 2015 die erste „westliche“ Zulassung für ein onkolytisches Virus mit dem Handelsnamen Imlygic erhalten. Es handelt sich um ein gentechnisch verändertes Herpes-simplex-Virus, das bei Patienten mit Hautkrebs (Malignes Melanom) direkt in die Hautläsionen gespritzt wird. Das Überleben von Patienten im Anfangsstadium der Krankheit wurde in der klinischen Phase 3 um durchschnittlich beachtliche 19,6 Monate verlängert.

Warum machen uns onkolytische Viren eigentlich nicht krank? Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Entweder ist der Mensch nicht ihr natürlicher Wirt oder sie wurden gentechnisch so verändert, dass sie sich im Menschen weder vermehren noch typische Krankheitssymptome hervorbringen können.

Das ideale onkolytische Virus greift daher keine gesunden, sondern nur Krebszellen an. Zudem sollte es nicht in der Lage sein, sich in unserem Erbgut zu verankern, da dadurch allein auch schon Krebs verursacht werden kann. Und zu guter Letzt sollten solche Viren normalerweise nicht mit Menschen in Kontakt gekommen sein, da ansonsten eine Immunität vorliegen kann. In diesem Fall wird unser Immunsystem die bekannten Eindringlinge sofort vernichten, ohne dass sie den Tumor angreifen können.

Welche Unternehmen sind an vorderster Front?

Es gibt gerade einen begründeten Hype zu onkolytischen Viren, weshalb einige recht junge Unternehmen in den Markt drängen, die bisher noch nicht an der Börse notiert sind.

Das Fantastische: es scheint so, als würden onkolytische Viren die Mikroumgebung des Tumors verändern und ihn wieder verwundbar gegenüber Chemotherapie sowie andere Medikamenten machen, die bisher versagten. Daher erscheint, wie häufig auch der Fall, eine Kombinationstherapie sehr sinnvoll.

So nutzt die nicht börsennotierte Oryx aus München ein Wildtyp-Rattenvirus, das so klein ist, dass es sogar die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Im Fokus sind daher zunächst Glioblastome, aber auch Pankreaskrebs.

Das in Familienbesitz befindliche Boehringer Ingelheim zahlte 210 Mio. Euro an die ViraTherapeutics GmbH aus Wien, deren Virus gentechnisch so verändert wurde, dass es vom Immunsystem nicht erkannt wird. Mit diesem Virus soll die Immunantwort gegen verschiedene Tumorarten stark gesteigert werden, um dadurch in Kombinationstherapien eine höhere Überlebensdauer zu erzielen.

Börsennotiert hingegen ist z.B. Targovax (WKN:A116ZR) aus Norwegen, die ein Adenovirus gentechnisch so verändert hat, dass Patienten-eigene T-Zellen aktiviert werden und gegen den Tumor vorgehen. Dieses Virus wirkt synergistisch zu einer Chemotherapie und wirkte in Klinischer Phase 1 bei unterschiedlichen Tumorarten bereits lebensverlängernd.

Eine heiße Wette

Zum Schluss aber ein heißer Kandidat aus Frankreich, der nach langen Jahren der Lethargie seit Gründung 1979 nun auf ein neues Level zusteuert. Transgene (WKN:913048) ist das älteste Biotech-Unternehmen aus dem früheren Gallien, aber statt Hinkelsteine hat es eine Trumpfkarte namens Pexa-Vac im Portfolio.

Neben vielversprechenden therapeutischen Impfstoffen verpartnert mit BMS (WKN:850501), Merck (WKN: 659990) und Pfizer (WKN:852009) hat Transgene ein onkolytisches Virus namens Pexa-Vac im Einsatz gegen Leberkrebs, Brustkrebs und andere Tumorarten.

Mit dem koreanischen Partner Sillajen (KOSDAQ:215600) befindet sich der Wirkstoff in klinischer Phase 3 bei der Behandlung von Leberkrebs als Erstlinienbehandlung in Kombination mit Sorafenib.

Man muss dazu wissen, dass es bei dieser Krebserkrankung bisher keine effektive Behandlung gibt und die Überlebensdauer sehr gering ist. In den Bildern unten sieht man Daten eines Patienten mit einem Tumor, der nicht operativ entfernt werden konnte. Die vorhergesagte Lebensdauer von sechs Monaten wurde nach Behandlung mit Pexa-Vec auf über vier Jahre verlängert (Nature Medicine 2013).

Wenn alles weiter nach Plan verläuft, wird Sillajen Pexa-Vec in China, Hongkong und Nordamerika vermarkten, während Transgene es in Europa vertreiben wird. Und man muss kein besonders guter Rechenkünstler sein, um zu ermitteln, dass es hier um einen Multimilliarden US-Dollar-Markt geht, in den Transgene mit seinem ersten Produkt nach knapp 40 Jahren eintreten kann.

Bei einer Marktkapitalisierung von 177 Mio. Euro ist die Aktie meiner Ansicht nach im Vergleich sehr günstig bewertet. Mit der ersten Zulassung wird die Aktie vor einer Neubewertung stehen und könnte bei Erfolg innerhalb der nächsten Jahre um ein Vielfaches steigen.

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Stefan Graupner besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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