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Wie NVIDIA den Großteil seines Geldes verdient und warum sich der Mix schnell ändert

Nvidia
Foto: The Motley Fool

NVIDIA (WKN:918422) ist gerade sehr erfolgreich und verdient jede Menge Geld. Der Grafikspezialist konnte allein bis zum 12. Juli dieses Jahr um 52,9 % steigen und damit die Gewinnsträhne des letzten Jahres fortsetzen – damals schaffte das Unternehmen 227 %.

Diese Performance hat natürlich die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich gezogen. Bevor man sich überlegt, in ein Unternehmen zu investieren, sollte man allerdings genau wissen, wie das Unternehmen Geld verdient.

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NVIDIA teilt sein Geschäft in zwei Produktsegmente auf: GPUs und Tegra-Prozessoren. Zusätzlich gibt es vier Zielmärkte: Computerspiele, Datenzentren, Professional Visualization und Automotive.

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Umsätze des Unternehmens auf die beiden Kategorien aufgeteilt haben. Es ist immer besser, sich einen längeren Zeitraum anzusehen als nur ein Steuerjahr. Die Wachstumsraten innerhalb der Segmente und Plattformen sind aber unterschiedlich, daher kann es hier in kurzer Zeit zu großen Veränderungen kommen. Die Daten für das Steuerjahr 2017 würden allein keinen genauen Eindruck des Geschäftes, wie es heute aussieht, vermitteln.

Umsatz nach Produktsegment

Segment

Umsatz im Steuerquartal Q1 2018 (in Millionen)

Prozentsatz des Gesamtumsatzes

GPUs

1.562 USD

80,6 %

Tegra-Prozessoren

332 USD

17,1 %

Andere

43 USD

2,2 %

Gesamt

1.937 USD

99,9 %*

Datenquelle: NVIDIA. * ergibt keine 100 % aufgrund von Rundungen.

Das GPU-Segment verdiente das meiste Geld und machte fast 81 % der 1,94 Milliarden US-Dollar Umsatz aus dem Q1 aus. Die GPUs werden traditionell in den Bereichen Computerspiele und Professional Visualizations eingesetzt. In den letzten Jahren wurden die GPUs aufgrund ihrer massiven Rechnerleistung allerdings auch für Deep Learning, eine Disziplin innerhalb der künstlichen Intelligenz, benutzt. Dabei wird eine Software zum Einsatz gebracht, um menschliches Denken nachzuempfinden. Die Plattform für Datenzentren profitiert sehr vom schnellen Wachstum bei der künstlichen Intelligenz.

Die Tegra-Prozessoren werden in mobilen Geräte wie mobile elektronische Konsumgüter, Autos und Drohnen integriert. Dieses Segment wächst seit letzten Frühling sehr schnell, als NVIDIA damit begann, den Drive-PX-2-Computer für Automobile auszuliefern.

Beide Segmente erfreuen sich großen Wachstums. Im ersten Quartal stiegen die Umsätze der GPUs im Jahresvergleich um 45 %, die Tegra-Umsätze stiegen um 108 %.

NVIDIA gibt die operativen Einnahmen bzw. eine andere Form der Gewinne nicht nach Segment oder Plattform an. Daher wissen wir nicht genau, wie profitabel die beiden Segmente bzw. die vier Plattformen sind.

Umsatz nach Plattform

Plattform

Umsatz im Steuerquartal Q1 2018 (in Millionen)

Prozentsatz des Gesamtumsatzes

Videospiele

1.027 USD

53 %

Datenzentren

409 USD

21,1 %

Professional Visualization (beinhaltet virtuelle und erweiterte Realität)

205 USD

10,6 %

Auto

140 USD

7,2 %

Andere (OEM und IP)*

156 USD

8,1 %

Gesamt

1.937 USD

100 %

Datenquelle: NVIDIA. *OEM und IP = Hersteller von Originalteilen (Original Equipment Manufacturers) und geistiges Eigentum (Intellectual Property).

Das Geschäft mit den Videospielen ist saisonalen Schwankungen unterworfen, da in Q4 aufgrund der Feiertage mehr gekauft wird. Auf das ganze Jahr gesehen ist das Geschäft mit den Videospielen etwas wichtiger, als der Anteil von 53 % nahelegt. Für das Steuerjahr 2017 machte der Bereich Videospiele 59 % der Gesamtumsätze aus. In Q1 des Steuerjahres 2018 stiegen die Umsätze verglichen mit dem Vorjahresquartal um 49 %.

Die Nachfrage nach GPUs für Deep Learning sorgt dafür, dass das Geschäft mit Datenzentren schnell wächst. In Q1 stiegen hier die Umsätze um 186 % im Jahresvergleich. Große Internet- und Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Facebook, Google, IBM, Microsoft, Alibaba, Baidu und Tencent Holdings verwenden jetzt die Tesla-basierten GPU-Beschleuniger.

Die Umsätze im Bereich Automotive stammen traditionell aus den Verkäufen der Tegra-Prozessoren für die Infotainmentsysteme der Autohersteller. Seit letzten Frühling profitiert diese von der Plattform für künstliche Intelligenz namens Drive PX 2, einem Supercomputer für halbautomatische und selbstfahrende Autos. Autohersteller wie Toyota, Tesla, Mercedes Benz, Volvo und Audi sind offizielle Partner von NVIDIA. Baidu verkündete vor Kurzem, künftig ebenfalls den Drive PX 2 für seine selbstfahrenden Autos einsetzen zu wollen. Darüber hinaus wird diese Plattform auch für die selbstfahrenden Autos der großen chinesischen Hersteller benutzt werden. NVIDIA ist daher eine gute Aktie für die steigende Beliebtheit von selbstfahrenden Autos.

Wie ist mit NVIDIA weitergeht

Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wie das Geschäft des Unternehmens in Zukunft aussehen wird, wir können uns jedoch einen Eindruck davon verschaffen, wenn wir uns die nahe Zukunft ansehen.

Hier sind die Wachstumsraten für Q1 im Jahresvergleich nach Segmenten und Plattformen:

  • GPU: 45 %
  • Tegra: 105 %
  • Videospiele: 49 %
  • Datenzentren: 186 %
  • Professional Visualization: 8 %
  • Automotive: 24 %

Das Tegra-Segment wächst schneller als die GPUs, daher wird es einen größeren Anteil der Gesamtumsätze auf sich vereinen. Es scheint wahrscheinlich, dass diese Dynamik aufgrund der Beliebtheit der Drive-PX-2-Plattform anhalten wird.

Datenzentren sind auf einem guten Weg, um einen größeren Anteil am Gesamtgeschäft einzunehmen. Es ist wahrscheinlich, dass Automotive ein wichtigerer Teil des Geschäftes werden wird, da inzwischen viele Autohersteller die Drive-PX-2-Platform nutzen. Dieser Computer ist in mehreren Konfigurationsausführungen möglich, angefangen von einem mobilen Tegra-Prozessor bis hin zu zwei mobilen Prozessoren und zwei separaten GPUs. Daher erhöht diese Plattform die Umsätze beider Siegmente.

Es ist ebenso möglich, dass Professional Visualization ein wichtiger Teil des Geschäftes wird, da neue Technologien wie virtuelle und erweiterte Realität in naher Zukunft für großes Wachstum sorgen könnten.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Amazon, Baidu, Facebook, NVIDIA und Tesla.

Dieser Artikel wurde von Beth McKenna auf Englisch verfasst und am 16.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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