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Dieser aktuelle Trend ist gut für die Marihuana-Aktien, aber nicht so gut für die Kunden

Foto: The Motley Fool

Marihuana-Aktien steigen seit knapp einem Jahr und wir müssen nicht lange nach den Gründen dafür suchen.

Legalisiertes Marihuana verkauft sich außerordentlich gut. Ein aktueller Bericht von Marihuana Business Daily mit dem Titel “Marianna Business Factbook 2017” legt nahe, dass die legalisierten Marihuana-Verkäufe um 45 % im Jahr 2018 steigen könnten. Zwischen 2016 und 2021 könnten sie um etwa 300 % auf mehr als 17 Milliarden US-Dollar steigen. Das reicht schon, damit die Investoren Feuer und Flamme werden.

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Dieser Meinungsumschwung bei Cannabis in der Öffentlichkeit ist ein weiterer Grund, warum die Investoren sich so sehr auf die Zukunft von Marihuana freuen. Gallup befragt die Öffentlichkeit seit fast 50 Jahren nach Marihuana und fand heraus, dass 60 % der Befragten im Jahr 2016 die nationale Legalisierung wollten. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1995 nur 25 %. Eine Umfrage der Quinnipiac Universität aus dem letzten April zeigte, dass eine überwältigende Mehrheit von 94 % der Öffentlichkeit medizinisches Cannabis in den Vereinigten Staaten legalisiert haben möchte.

Wir sehen auch viele kurzfristige Expansionsmöglichkeiten für diese Industrie in Nordamerika. Im letzten Monat unterschrieb der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto ein Gesetz, dass medizinisches Cannabis in Mexiko legalisieren soll. Das kanadische Parlament debattiert gerade ein Gesetz, wonach Marihuana für den Hausgebrauch schon am 1. Juli 2018 legalisiert werden könnte.

Ein paar Marihuana-Aktien sind inzwischen auch schon profitabel. Das kanadische Unternehmen in Bereichen medizinisches Cannabis Aphria (WKN:A12HM0) konnte in den letzten fünf aufeinanderfolgenden Quartalen einen Gewinn erwirtschaften. Das bedeutet nicht, dass die Aktie günstig in Bezug auf das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis ist, aber profitabel zu arbeiten ist außerordentlich schwierig für die meisten Cannabis-Aktien.

Bildquelle: Getty Images.

Dieser neue Trend ist großartig für die Investoren und schlecht für die Kunden

Es gibt aber noch mehr gute Nachrichten für die Investoren, zumindest laut dem kürzlich veröffentlichten Quartalsbericht von Canopy Growth Corporation (WKN:A140QA) und MedReleaf (WKN:A2DTAQ).

Wie in beiden Quartalsbericht erwähnt, stieg der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gramm um einen zweistelligen Prozentbetrag im Jahresvergleich. Für Canopy Growth erhöhte sich der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gramm um 12,2 % auf 6,23 US-Dollar. Die Ganzjahresergebnisse von MedReleaf gehen von einem Preis pro Gramm von 6,54 US-Dollar aus, was einen Anstieg um 19,3 % verglichen mit dem Steuerjahr 2016 darstellt. In anderen Worten, erhöht sich die Produktion in Kanada, die Produzenten und Verkäufer haben auch keine Probleme damit, die hohen Preise an die Großhändler und Kunden weiterzugeben. Das sind großartige Neuigkeiten für die Gewinne der Marihuana-Aktien.

Das ist allerdings nicht das, was die Kunden sehen wollen. Die Erwartung ist, dass je mehr Produzenten in diesem Bereich tätig werden und je mehr Produkte auf den Markt kommen, der Preis pro Gramm fallen sollte. Das ist aber nicht das, was wir gerade sehen. Die Frage stellt sich jetzt, ob diese Preiserhöhung aufgrund einer erhöhten Nachfrage bei weniger Angebot zustande kommt, oder ob die Nachfrage in zu wenig Händen liegt. Das würde zu einer bedeutenden Preissetzungsmacht führen. Ich schätze, dass Ersteres der Fall ist.

Die Preise könnten auch wieder einbrechen

Es könnte auch sein, dass die Preise langfristig unter Druck geraten. Health Canada verkündete vor Kurzem, dass das medizinische Marihuana-Programm angepasst werden soll. Damit würden viele neue Unternehmen die Produktionslizenz für Cannabis bekommen, während bestimmte Staaten in den USA viele Bewerbungen von Produktionsunternehmen bekommen sollten. Oft steigt die Nachfrage der Konsumenten in einem solchen Umfeld an, aber die anfängliche Euphorie um die Legalisierung wird früher oder später wieder verschwinden. Das sind gute Nachrichten für die Kunden, da die Preissetzungsmacht der Produzenten damit schwindet.

Die große Frage ist jetzt, ob es genug Nachfrage geben wird, um die schwächeren Margen mit einem höheren Absatzvolumen auszugleichen. Wenn Kanada Cannabis auch für den Freizeitgebrauch legalisieren sollte, was für die kanadische Regierung eine Gelegenheit von 5 bis 7 Milliarden US-Dollar darstellt, dann lautet die Antwort für die kanadischen Produzenten wie Canopy Growth, Aphria und MedReleaf wahrscheinlich “ja”.

Aber wenn der Premierminister das Gesetz nicht verabschieden sollte, dann könnten wir schwächere Margen und ein langsameres Gewinnwachstum sehen, weil man die Kosten und die Effizienz nur bis zu einem gewissen Grad senken kann.

Man kann es nicht abstreiten, dass legales Marihuana eine interessante Investition aufgrund der hohen Wachstumsraten ist. Es gibt aber auch einige Warnhinweise, die besagen, dass sich dieses Wachstum und die hohen Erwartungen der Investoren vielleicht nicht in großen Gewinnen niederschlagen wird. Bis wir einen genauen Eindruck davon haben, was in Kanada passieren wird, sollte man vielleicht eher abwarten auf das, was als nächstes passiert.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 14.07.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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