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Wird die Aareal Bank auch zukünftig mit mehr als 5 % Dividendenrendite locken?

Quelle: Getty Images

Anfang Juni durften sich die Aktionäre der Aareal Bank (WKN:540811) freuen: Die Dividende trudelte auf ihren Konten ein! Und die war nicht von schlechten Eltern, stolze 5,3 % betrug die Dividendenrendite am Tag der Hauptversammlung!

Dividendenjäger werden sich nun die Frage stellen, ob die Ausschüttungen in den nächsten Jahren ähnlich üppig ausfallen werden. Um diese Frage zu beantworten, habe ich einen Blick auf die Chancen und Risiken der Aareal Bank-Aktie geworfen.

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Die Chancen

Eine wichtige Voraussetzung für ein stabile, ja vielleicht sogar steigende Dividende, ist Wachstum. Den wer rastet, der rostet und wird irgendwann den Anschluss an die Konkurrenz verlieren. Ganz klar: Das wäre Gift für die hohe Dividendenrendite!

Bei der Aareal Bank sehe ich allerdings glücklicherweise durchaus Wachstumspotential. Da wäre zum Beispiel die Digitalisierung, von der die Aareal Bank profitieren könnte. Denn sie finanziert nicht nur Gewerbeimmobilien, sie steht Wohnungsgesellschaften auch mit digitalen Lösungen zur Seite.

Ein Beispiel hierfür ist das Aareon Smart World Cockpit. Es bietet Wohnungsunternehmen einen Rundumblick über alle relevanten Informationen wie beispielsweise anstehende Reparaturarbeiten oder aktuelle Vermietungsstände. Auch ein Mieterprofil kann erstellt werden.

Solche Lösungen bieten den Kunden einen wunderbaren Überblick über alle relevanten Daten und erlauben es ihnen, schneller auf Missstände zu reagieren als ohne smarte Software.

Auch an die Mieter hat die Aareal Bank gedacht und eine App entwickelt, die es ihnen ermöglicht, sich um ihre Mietangelegenheiten zu kümmern, egal wo sie sich gerade befinden. So können sie ganz einfach Schadensmeldungen aufgeben, Formulare herunterladen oder Vertragsdaten einsehen.

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial

Für die Mieter vereinfacht die App die Kommunikation mit dem Vermieter, für die Vermieter vereinfacht es die Verwaltung. So profitieren beide Seiten von dieser Aareal Bank-Lösung. Diese wiederum kann damit zusätzlich zu ihrem Finanzierungsgeschäft Umsatz generieren und gleichzeitig die Kundenbindung auf noch breitere Füsse stellen.

Von den beiden genannten digitalen Produkten (und natürlich auch noch von den vielen anderen smarten Softwarelösungen) könnte zukünftig weiteres Wachstum ausgehen, da sie sich derzeit noch im Rollout befinden. Wachsende Einnahmen durch die Digitalisierung könnten daher zukünftig einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur hohen Dividendenrendite der Aareal Bank-Aktie leisten!

Ein weitere Chance für die Aareal Bank-Aktie wären steigende Zinsen. Vor allem würden sich diese bei den Einlagen aus der Wohnungswirtschaft bemerkbar machen. Solche Einlagen sind beispielsweise Mietkautionen, die auf einem Aareal Bank-Konto angelegt werden. Diese Einlagen betrugen zum Stichtag 31.12.2016 stolze 9,2 Milliarden Euro.

Zum einen dienen diese Milliarden zur Refinanzierung der ausgegebenen Immobilienkredite. Zum anderen legt die Bank dieses Geld aber natürlich auch an. Bei den aktuell niedrigen Zinsen ist das aber wenig lukrativ. So konnten im Geschäftsjahr 2016 laut eigenen Angaben nur sehr niedrige Margen mit diesen Einlagen erwirtschaftet werden.

Steigt der Zinssatz um nur 0,2 %, wären das Mehreinnahmen von 18,4 Millionen Euro auf die Kundeneinlagen – was eine Erhöhung des 2016er Konzernergebnisses um 7,9 % bedeuten würde! Somit würden steigende Zinsen den Gewinn und damit auch die Dividendensicherheit positiv beeinflussen!

Allerdings könnten steigende Zinsen auch ein Risiko für die Aareal Bank-Aktie darstellen.

Die Risiken

Womit wir auch schon bei den Dingen wären, die der hohen Dividendenrendite der Aareal Bank-Aktie gefährlich werden könnten. Wie bereits erwähnt, stellen auch steigende Zinsen ein solches Risiko dar. Denn steigende Zinsen machen Immobilienfinanzierungen teurer und damit unattraktiver für Gewerbetreibende und Wohnungsgesellschaften.

Quelle: Thomas Brantl

Die Nachfrage nach Immobilienkrediten könnte dadurch natürlich negativ beeinflusst werden, wovon auch die Aareal betroffen wäre, schließlich verdient sie hauptsächlich damit ihr Geld. Würden allerdings parallel zu den steigenden Zinsen die Immobilienpreise fallen, könnte sich der positive Einfluss auf die Aareal Bank-Aktie in Grenzen halten. Die Auswirkungen steigender Zinsen sind daher meiner Meinung nach schwer abschätzbar, sie könnten sowohl Chance als auch Risiko darstellen.

Weiterhin ist auch die Aareal Bank zwei branchentypischen Risiken ausgeliefert. Zum einen wäre da der Regulierungswahn, mit dem sich der Bankensektor seit der Finanzkrise zunehmend auseinandersetzen muss. Ausufernde Bürokratie und steigende Kosten sind die Folge, das Bankgeschäft wird damit weniger profitabel.

Setzt sich dieser Trend fort, kann der Gewinn der Aareal Bank darunter leiden. Und damit ist natürlich auch die Dividende in Gefahr. Der zweite bankenspezifische Risikofaktor sind Wirtschafts- oder Finanzkrisen, zuletzt gesehen 2008. Der Immobilienmarkt bricht zusammen, Kreditraten können nicht bezahlt werden und neue Geschäftsabschlüsse sind Mangelware.

Ganz klar, solchen Krisen kann sich auch die Aareal Bank nicht entziehen! In solch einem Szenario müssen Anleger definitiv mit sinkenden oder komplett gestrichenen Dividenden rechnen.

Mein Fazit zur Dividendenrendite der Aareal Bank

Es gibt also durchaus Risiken für die hohe Dividende der Aareal Bank-Aktie. Kurzfristige Senkungen oder gar Ausfälle sind daher jederzeit möglich, das sollte Investoren auf jeden Fall bewußt sein! Allerdings sind die genanten Risikofaktoren bei beinahe allen Banken zu finden.

Wer damit leben kann und Bankaktien gegenüber grundsätzlich nicht abgeneigt ist, der kann meiner Meinung nach einen Blick auf die Aareal Bank-Aktie werfen und sich gleichzeitig über hohe Ausschüttungen freuen. Denn die Chancen, dass diese langfristig betrachtet zumindest stabil bleibt, stehen in meinen Augen gar nicht so schlecht!

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Thomas Brantl besitzt Aktien der Aareal Bank. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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