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Erstaunlich: Eine wachsende Anzahl amerikanischer Millionäre will nichts mit der Börse zu tun haben

Foto: The Motley Fool

Pack die Geburtstagskerzen aus, denn der Bullenmarkt ist vor kurzem acht Jahre alt geworden. Auch wenn Rezessionen ein natürlicher Bestandteil eines jeden Konjunkturzyklusses sind, sind alle drei US-Indizes seit März 2009 praktisch unaufhaltbar. Der Dow Jones Industrial Average, der Nasdaq Composite und der S&P 500 (WKN:A0AET0) haben vor kurzem alle neue Rekordhöchststände erreicht.

Vielen US-Millionären scheint dies aber völlig egal zu sein.

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Eine wachsende Anzahl amerikanischer Millionäre will ihr Vermögen nicht investieren

Dem sog. Spectrem Millionaire Investor Confidence Index zufolge, der das Vertrauen der US-Bürger mit einem Vermögen von über 1 Million US-Dollar in die Wirtschaft und Börse misst, sank die Zuversicht der US-Millionäre im Mai gegenüber dem Vormonat um 17 % — dies war der größte Absturz im Monatsvergleich in der Geschichte des Indexes. 39 % der befragten Millionäre gaben an, dass die keinerlei Absicht haben, im kommenden Monat (Juni) an der Börse zu investieren – dies war in dieser Kategorie der höchste Wert seit Dezember 2013. Auch wenn dies nur eine Momentaufnahme ist, ist die Einstellung der US-Millionäre ziemlich aussagekräftig. 

Warum bekommen Millionäre, wenn es ums Investieren geht, plötzlich kalte Füße? Die häufigste Antwort in der Umfrage waren die turbulenten amerikanischen politischen Verhältnisse.

US-Millionäre, die einen großen Anteil ihres Vermögens am Aktienmarkt investieren, bereitet die Zukunft des American Health Care Act, Steuerreformen für Unternehmen und Einzelpersonen und die Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts mit Nordkorea große Sorgen. Ziemlich viele Experten prognostizierten, dass ein Kongress mit republikanischer Mehrheit den Weg für eine Gesundheits- und Steuerreform ebnen würde, doch nun stellen Präsident Trump und seine Gefolgschaft fest, dass Änderungen viel schwieriger durchzuführen sind, als sie geglaubt hatten. Sollten es im Jahr 2017 zu keinen Steuerreformen kommen, müssten die Unternehmenswachstumsprognosen revidiert werden.

Zur Erinnerung: Trump hat sich während seines Wahlkampfes für einen Unternehmenssteuersatz von 15 % ausgesprochen – dies wäre weniger als die Hälfte des derzeitigen US-Spitzensteuersatzes für Unternehmen von 35 %.

Doch diese Analyse vernachlässigt einen entscheidenden Punkt: Millionäre sind fehlbar, genau so wie jeder andere.

Überraschung! Millionäre liegen nicht immer richtig

Wie CNBC anmerkte, war das letzte Mal, als so wenige Millionäre die Absicht hatten zu investieren, im Dezember 2013. Jedoch ist der breit aufgestellte S&P 500 seit Dezember 2013 um 35 % gestiegen. Millionäre, die sich entschieden, nicht zu investieren, haben in den vergangen drei Jahren einige beträchtliche Kursgewinne liegen gelassen.

Daten, die J.P. Morgan Asset Management im vergangenen Jahr zusammengetragen hat, zeigen ziemlich eindeutig, dass es zum echten Vermögensaufbau am besten ist, wenn man hochqualitative Aktien kauft und dann über einen langen Zeitraum an ihnen festhält. In anderen Worten: Stell deine politischen und emotionalen Bedenken bei Seite und gib großartigen Unternehmen, die sich schon über Jahrzehnte bewährt haben, die Zeit, die sie brauchen.

J.P. Morgan Asset Management rechnete aus, dass ein Investor, der am 3. Januar 1995 in den S&P 500 investiert und 20 Jahre an der Investition festgehalten hätte, sich heute über eine Gesamtrendite von 555 % (9,9 % jährlich) freuen könnte. Die 9,9 % berücksichtigen jedoch nicht die Inflationsrate – das reale Vermögenswachstum würde demnach eher 7 % oder 8 % pro Jahr betragen. Außerdem wurden diese Gewinne auch trotz der Dot-Com-Blase und der großen Finanzkrise, in denen der S&P 500 kurzfristig 50 % bzw. 57 % verlor, realisiert.

Was wäre passiert, wenn Investoren selbst nur wenige Tage davon versäumt hätten, indem sie beispielsweise versucht hätten, den Markt zu timen. Der Analyse zufolge hätte das Verpassen der zehn besten Tage die Rendite mehr als halbiert. Und hätte man etwas mehr als 30 der besten S&P 500 Tage der gesamten Handelsdauer von über 5.000 Tagen verpasst, so wäre sogar die gesamte Rendite von 555 % gestrichen gewesen. Und wenn du glaubst, dass du dir einige der schlechtesten Handelstage erspart hättest, wenn du der Börse ferngeblieben wärst, solltest du beachten, dass sich in etwa die Hälfte der besten Tage innerhalb von zwei Wochen von den schlechtesten Tagen ereignete.

Von diesem Trend profitierst du immer

Solltest du noch mehr Beweise dafür brauchen, dass Buy-and-Hold-Investitionen funktionieren, musst du einfach auf den Langzeittrend des S&P 500 blicken.

Daten von Yardeni Research zufolge hat der S&P 500 seit 1950 mehr als 35 Markkorrekturen von mindestens 10 % durchlebt – im Durchschnitt also eine alle zwei Jahre. Erstaunlicherweise wurde jede einzelne dieser Korrekturen von einem anschließenden Bullenmarkt innerhalb weniger Wochen, Monate oder – in einigen seltenen Fällen – Jahre wieder völlig vergessen gemacht.

Noch einmal: Nach 35 Markteinbrüchen, die von einer Rezession oder der Furch und Emotionen von Investoren herbeigeführt wurden, stiegen in 35 Mal der Fälle die Kurse daraufhin noch höher und bescherten Langzeitinvestoren saftige Gewinne. 35 von 35 – eine bessere Quote findet man wohl kaum!

Obwohl die Skepsis der Millionäre steigt, wird ihre Entscheidung, sich der Börse fernzuhalten, in fünf, zehn oder 20 Jahren betrachtet eine sehr schlechte sein. Halte dich an deinen Plan und investiere in regelmäßigen Abständen — ganz gleich, wie die großen Indizes gerade stehen. Dann stehen die Chancen gut, dass du früher oder später reichlich belohnt wirst.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 19.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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