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Amazon hat jetzt eine Computer-Legende unter Vertrag, die AWS auf das nächste Niveau heben wird

Foto: Amazon

Viele Leute kennen Amazon (WKN:906866) als dominantes Einzelhandelsunternehmen und wegen der smarten Lautsprecher mit der Sprachassistentin Alexa. Das Segment des Unternehmens mit dem größten Wachstum und den höchsten Gewinnen ist allerdings Amazon Web Services. AWS ist die Cloud-Sparte des Unternehmens, die es Unternehmen erlaubt, dort ihre Daten und Apps zu speichern.

Für viele Unternehmen ist es deutlich günstiger, wenn sie sich Serverplätze bei Amazon mieten. Zusätzlich bleiben sie dadurch deutlich flexibler, als wenn sie die Server bei sich im Unternehmen hätten. Das ist der Grund, warum die Cloud die IT für Unternehmen gerade auf den Kopf stellt. AWS wuchs im letzten Quartal um unglaubliche 42,7 %, während eine operative Marge von 24,3 % erzielt werden konnte. Synergy Research Group gibt AWS einen Marktanteil von 40 %. Das ist fast das Doppelte von Microsoft, Alphabet und IBM zusammen. Laut IDC soll dieser Markt 2017 um 25 % wachsen. Damit ist dieser Bereich einer der am schnellsten wachsenden Industriesektoren weltweit.

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Da gerade so viel los ist, wird Amazon wohl niemals still stehen. Das Unternehmen stellte gerade eine Computer-Legende ein, die AWS auf das nächste Niveau führen könnte.

James Gosling

Am 22. Mai verkündete Amazon, man habe den 62-jährigen Erfinder der Programmiersprache Java eingestellt. James Gosling hatte diese bei seiner Arbeit für Sun Microsystems in den 90er Jahren erfunden. Gosling verließ das Unternehmen, nachdem es im Jahr 2010 von Oracle aufgekauft wurde. Dann arbeitete er für kurze Zeit bei Alphabet, bevor er bei dem Startup Liquid Robotics anheuerte.

Liquid Robotics stellt den Wave Glider her, einen autonom arbeitenden Roboter, der ohne Treibstoff auf dem offenen Ozean eingesetzt werden kann. Er dient zu Verteidigungszwecken, zur Überwachung und zur Datenerhebung im Umweltbereich.

Er wird auch in den Bereichen Öl und Gas eingesetzt. Liquid Robotics wurde Ende 2016 von Boeing aufgekauft.

In einem Facebook-Post vom 22. Mai schrieb Gosling, er würde bei Amazon Web Services ein neues Abenteuer als Distinguished Engineer beginnen. Damit hat sich Amazon nicht nur sein großes Talent gesichert, sondern vielleicht sogar noch viel mehr.

Ehemaliger Skeptiker

Interessanterweise sprach Gosling vor Kurzem über Amazon und die Cloud-Industrie und das nicht im positiven Sinne. Auf der IP EXPO in Seattle warnte er im letzten Jahr vor den Gefahren der Cloud. Er meinte, dass wenn man sich einmal für einen Lieferanten entschieden habe, es sehr schwer werden würde, wieder zu wechseln.

Da kommen Cloud-Provider wie Amazon und sagen: “Nehmen Sie ihre Apps und verlagern Sie sie in die Cloud. Aber sobald man anfängt die Apps zu benutzen, steckt man in dieser bestimmten Cloud fest… In meinem Fall (bei Liquid Robotics) gibt es keine Provider, mit denen wir glücklich sind. Viele davon würden mein Leben deutlich einfacher machen.

Gosling ist nicht der einzige, der sich Sorgen macht. Der letzte Internet-Trends-Bericht von Mary Meeker meldete, dass die Unternehmen immer mehr Angst davor haben, aus ihrer Cloud nicht mehr herauszukommen. 22 % machen sich große Sorgen. Im Jahr 2012 waren es nur 7 %.

Gosling ist ja jetzt bei AWS. Daher könnte er eine wichtige Rolle dabei spielen, ängstliche Kunden davon zu überzeugen, dass die Cloud sicher ist. AWS ist der größte Cloud-Anbieter, hat aber trotzdem dieses Jahr nur erwartete Umsätze von 15 Milliarden US-Dollar. Gartner schätzt, dass der gesamte Markt für Cloud-Dienstleistungen aber 1 Billion US-Dollar beträgt. Wenn Gosling helfen kann, diese Vorbehalte abzubauen und mehr Kunden zu Amazon kommen, dann könnte das Unternehmen sogar einen noch größeren Marktanteil für sich gewinnen.

Das Internet der Dinge

Gosling ist auch deshalb so ein interessanter Kandidat, weil er bei Liquid Robotics sowohl bei der Programmierung von Datenbanken als auch am Internet der Dinge (IoT) arbeitete. Das IoT ist ein weiterer riesiger Markt, der bis zum Jahr 2020 ein Volumen von 7,1 Billionen US-Dollar erreichen soll.

Die IoT-Plattform von AWS wurde zum ersten Mal im Jahr 2015 vorgestellt. Seither geht das Gerücht um, dass Amazon sich in Gesprächen mit DISH Network (WKN:A0NBN0) befinden würde. Es geht dabei um ein mögliches IoT-Netzwerk. Amazon möchte auch in diesem Markt eine dominante Kraft sein, indem die massiven Kapazitäten bei Datenspeicher und Datenverarbeitung mit smarten Geräten verbunden werden.

Vor Kurzem ging Amazon einen Vertrag mit dem Hersteller von Haushaltsgeräten Whirlpool ein, um Alexa in Kühlschränke und andere Geräte einzubauen. Die Erfahrung von Gosling in diesen verschiedenen Bereichen könnte AWS helfen, in den Sektoren IoT, Industrie und Unternehmen weiterhin Fuß zu fassen.

Unterm Strich

AWS ist schon jetzt die führende Cloud-Plattform, die Cloud-Revolution befindet sich aber noch in den Kinderschuhen. Die Einstellung von James Gosling ist ein Coup, der Amazon auf ein höheres Niveau führen könnte.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet bei LinkedIn und ist im Vorstand von Motley Fool. LinkedIn ist ein Tochterunternehmen von Microsoft.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C)und Amazon.

Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und wurde am 15.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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