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Wie riskant ist die Aktie von Philip Morris International?

Altria-Aktie, Altria
Bildquelle: flickr/ Elvis Fool

Tabakaktien lösen bei Investoren oftmals ein Gefühl aus, das einer Mischung aus Gier und Furcht ähnelt, da die Branche einerseits enorme Gewinne erwirtschaftet, gleichzeitig aber auch großen Herausforderungen und Risiken ausgesetzt ist. Philip Morris International (WKN:A0NDBJ) muss sich insbesondere weltweit mit einer breiten Palette von unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen herumschlagen. Doch das Unternehmen zielt darauf ab, das Gesundheitsrisiko für seine Kunden durch Innovationen wie die IQOS-Zigarette, die Tabak erhitzt und nicht verbrennt, sowie durch andere risikoärmere Produkte zu senken.

Für Investoren birgt die Philip-Morris-Aktie erhebliches Risikopotenzial, das von Währungsschwankungen und einer Verlangsamung des Dividendenwachstums bis hin zu der allgemeinen Gefahr einer Rezession der globalen Märkte reicht. Philip-Morris-Aktionäre müssen also ständig auf einen Abwärtstrend gefasst sein.

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1. Wechselkursrisiken

Philip Morris ist ein besonderer Fall, da es trotz seines Sitzes in den USA seine gesamten Geschäfte im Ausland macht. Dies bedeutet, dass Philip Morris seine Abschlussberichte in US-Dollar ausweist, aber seine Umsätze fast ausschließlich in anderen Währungen erwirtschaftet.

Glücklicherweise hat das Wechselkursrisiko bei Philip Morris seit dem vergangenen Jahr stark nachgelassen. Im Jahr 2015 kostete der starke US-Dollar den Tabak-Giganten noch 1,19 US-Dollar von seinem Gewinn je Aktie. Im Jahr 2016 sank dieser nachteilige Effekt auf gerade einmal 0,43 US-Dollar je Aktie und es scheint, als hätte sich der Dollar nun langfristig eingependelt. Mittelfristig sollte damit der Druck auf Philip Morris’ Finanzergebnis weiter abnehmen.

Nichtsdestotrotz müssen sich Investoren über die Möglichkeit weiterer künftiger Wechselkursrisiken bewusst sein. Angesichts der großen Abhängigkeit vom Euro und einigen anderen osteuropäischen und asiatischen Währungen, wie beispielsweise dem japanischen Yen, muss Philip Morris ständig aufpassen, nicht von weiteren starken Dollarphasen überrascht zu werden.

2. Das Risiko einer Verlangsamung des Dividendenwachstums

Investoren mögen Philip Morris International aufgrund seiner Dividende. Seitdem Philip Morris als eigenständiges öffentliches Unternehmen an der Börse gelistet ist, hat es seine Dividenden jedes Jahr erhöht. Und seine derzeitige Dividendenrendite von 3,4 % liegt deutlich über der Rendite anderer größerer Unternehmen.

Jedoch ist Philip Morris’ Dividendenwachstum in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. In seinen Anfangsjahren konnten Investoren sich noch darauf verlassen, dass Philip Morris seine Dividende jährlich um einen zweistelligen Prozentbetrag anheben würde. Als der starke US-Dollar aber begann, sich von seiner hässlichen Seite zu zeigen, ließ das Dividendenwachstum langsam nach. Nachdem Philip Morris seine Dividende 2014 um nur 6 % angehoben hatte, folgte 2015 sowie 2016 sogar ein Anstieg der Ausschüttungsbeträge um nur jeweils 2 %. Der Großteil der Investoren rechnet auch für 2017 mit einer ähnlich geringen Erhöhung, da — von Wechselkursrisiken unabhängige — Bedenken über einen Umsatzrückgang ebenfalls Philip Morris dabei gehindert haben, ein höheres Dividendenwachstum aufrechtzuerhalten.

3. Aktienmarktrisiken

Schließlich ist es noch wichtig zu verstehen, dass Philip Morris’ jüngster Aufwärtstrend von einem seit acht Jahren anhaltenden Bullenmarkt vorangetrieben wird. Die meisten Aktien profitieren von günstigen Marktentwicklungen und fallen in der Regel, wenn wichtige Benchmark-Indizes auf Talfahrt gehen.

Die Marktkennzahl Beta misst die Schwankungsintensität einer Aktie im Vergleich zum gesamten Markt. Philip Morris derzeitiges Beta beträgt 0,91 — und dies suggeriert, dass die Aktie, obwohl sie etwas weniger volatil ist als der gesamte Markt, dennoch höchstwahrscheinlich stark fallen wird, wenn es zu einem Bärenmarkt kommt

Man sollte außerdem beachten, dass Philip Morris’ globale Reichweite das Unternehmen anfällig für Marktstörungen außerhalb der USA macht. Bisher haben sich in den vergangenen Jahren die größten internationalen Aktienindizes im Gleichschritt mit dem US-Markt entwickelt. Sollten diese Entwicklungen aber beginnen, voneinander abzuweichen, müssen Investoren Philip Morris eng im Auge behalten, um sicherzugehen, dass die Performance des Unternehmens nicht von der Leistung einiger Konkurrenten mit operativem Schwerpunkt in den USA überholt wird.

Philip Morris International hat sicherlich noch viele weitere Risiken, denen es sich stellen muss – doch die oben genannten Risiken sind für die Entscheidung, ob das Unternehmen eine gute Investition ist, besonders wichtig. Wenn man sich dieser Risiken bewusst ist, kann man als Investor die Ergebnisse des Tabak-Riesen besser beurteilen und informiertere Investitionsentscheidungen treffen.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 09.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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