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Was der 930 Millionen US-Dollar teure Deal von Valeant Pharmaceuticals bedeutet

Foto: The Motley Fool

Valeant Pharmaceuticals (WKN:A1C6JH) konzentriert sich enorm auf die Reduktion seiner Schulden. Nun ging es einen weiteren Schritt, um seine Bilanz zu verbessern, indem es die Sparte iNova Pharmaceuticals verkaufte. Der Käufer ist ein Unternehmen, hinter dem die Carlyle Group and Pacific Equity Partners stehen. Der Deal beschert Valeant Pharmaceuticals 930 US-Dollar. Lass uns Valeant, den Verkauf und die Auswirkung auf das Unternehmen etwas genauer betrachten.

Fehler beheben

Valeant Pharmaceuticals verfolgte eine Kaufen-Neubepreisen-Neuvermarkten-Strategie, um zu einem der größten Pharmaunternehmen der Welt zu werden. Allerdings gab es Vorwürfe wegen Wuchers und das hat zu Untersuchungen geführt. Die Folge war eine zerrüttete Beziehung zu seinem Medikamentenverkäufer, sodass das Unternehmen aufgrund fehlender Umsätze keine neuen Medikamente mehr kaufen kann, um sein Wachstum zu befeuern.

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Um sein beschädigtes Geschäftsmodell zu reparieren, hat Valeant Pharmaceuticals Joseph Papa als CEO angeheuert. Dieser ist ein Branchenveteran, der Perrigo letztes Jahr verlassen hatte, um bei Valeant anzufangen. Papas Strategie ist einfach: Die Umsätze im Kerngeschäft stabilisieren, Nichtkernsparten verkaufen und Zahlungsrückstände bei der Schuldentilgung vermeiden.

Bisher ist Papas Leistung durchwachsen.

Die Umsätze der dermatologischen Medikamente sinken weiter. Dadurch lag der Umsatz im verschreibungspflichtigen Segment bei 604 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal waren es noch 665 Millionen US-Dollar. Die Umsätze im Generikasegment sanken ebenfalls um 37 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Und, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, verbesserte sich der Umsatz von Bausch + Lomb (das Kronjuwel von Valeant) inflationsbereinigt nur um 4 %. Betrachtet man die Währungsschwankung mit, blieben die Zahlen unverändert.

Papa macht jedoch Fortschritte beim Verkauf von Nicht-Kerngeschäften. Das Unternehmen verkaufte die Hautpflegesparte an L’Oreal für 1,3 Milliarden US-Dollar Anfang des Jahres. Und es liegt im Zeitplan, sein Prostatakrebsmittel Provenge für ca. 820 Millionen US-Dollar zu veräußern. Nun streicht es weitere 930 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von iNova Pharmaceuticals ein.

Valeant kaufte iNova Pharmaceuticals 2011 für 625 Millionen Australische Dollar plus mögliche zusätzliche Zahlungen beim Erreichen von Meilensteinen. Damals generierte iNova Pharmaceuticals 200 Millionen AUD Umsatz pro Jahr mit Produkten für Gewichtsreduktion und Erkältungen.

Das Management nutzt die Einnahmen, um seine Schulden zu tilgen und die Gläubiger bei Laune zu halten. Aber das ist teuer. Trotz der Rückzahlung von 3 Milliarden US-Dollar Schulden und einer Reduktion der langfristigen Verbindlichkeiten auf unter 29 Milliarden US-Dollar, haben Nachverhandlungen und Umschuldungen zu höheren Zinsen geführt. Im ersten Quartal waren 471 Millionen US-Dollar an Zinsen fällig. Im Vorjahresquartal waren es noch 405 Millionen US-Dollar.

Das Gute daran ist, dass die Gläubiger in Schach gehalten werden. Schlecht ist jedoch, dass die Schulden immer noch die Rentabilität negativ beeinflussen.

Ein langsamer Wandel?

Nach den Zahlen des ersten Quartals hatten die Investoren Hoffnung, dass das Management die Aussichten für den Gewinn vor Steuern, Abschreibung und Amortisation (EBITDA) für Gesamtjahr anhebt. Aber das ist noch ein langer Weg.

Der Ziel-EBITDA liegt dieses Jahr zwischen 3,6 Milliarden und 3,75 Milliarden. Im Vorjahr lag das Ziel zwischen 3,55 Milliarden US-Dollar und 3,7 Milliarden US-Dollar. Aber diese Vorhersage umfasst nicht die negativen Auswirkungen durch den Verkauf von iNova Pharmaceuticals und Provenge auf den Umsatz.

Solange Valeant Pharmaceuticals seine Zinsdeckung (Gewinn vor Zinsen und Steuern geteilt durch Zinsen) über 1,5:1 hält, bleiben die Gläubiger ruhig und nehmen die Zinszahlungen gern an. Wenn Valeant Pharmaceuticals Einnahmen jedoch schneller fallen als die Zinslast, dann könnte das Unternehmen insolvent werden. Weitere Unsicherheit kommt hinzu durch die bestehenden Gerichtsverfahren, die die finanzielle Situation weiter verschlechtern könnten.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Valeant Pharmaceuticals.

Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 9.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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