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Das könnte die größte Revolution sein, die die Solarindustrie jemals gesehen hat

Bildquelle: Flickr-User glubork.

Eine wichtige gesetzliche Bestimmung für die amerikanische Solarindustrie könnte schon in den nächsten paar Monaten kommen. Grund dafür ist ein Hersteller, den die meisten amerikanischen Kunden überhaupt nicht kennen. Als Suniva Anfang des Jahres Insolvenz anmeldete, stellte das Unternehmen einen Antrag laut Sektion 201 des 1974 Trade Act, der es erlaubt, Tarife bei einer Industrie einzuführen, die aufgrund von Importen schwer benachteiligt wird.

Suniva verlangte 0,40 US-Dollar pro Watt für importierte Solarzellen und einen Mindestpreis von 0,78 US-Dollar pro Watt bei Solarmodulen. Auf dem offenen Markt werden die Module jetzt für weniger als 0,40 US-Dollar verkauft. Das könnte also sehr negativ für jedes Unternehmen angefangen mit solchen im Markt für Wohnhäuser wie Tesla (WKN:A1CX3T), Sunrun (WKN:A14V1T) und Vivint Solar (WKN:A12AWB) bis hin zu großen Unternehmen wie NRG Energy und NextEra Energy sein. Zusätzlich wäre das sehr negativ für die chinesischen Hersteller und Unternehmen wie Canadian Solar (WKN:A0LCUY), JinkoSolar (WKN:A0Q87R)und JA Solar Holdings. Wir wissen auch nicht, wie die amerikanischen Unternehmen First Solar (WKN:A1LEKM) und Sunpower darauf reagieren werden.

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Wie du siehst, könnten viele Unternehmen davon betroffen sein. Im Folgenden erfährst du, was wir wissen und was wir nicht wissen.

Solarkraftwerk von First Solar, das von den Tarifen betroffen werden könnte oder nicht. Das hängt davon ab, welche Tarife kommen werden. Bildquelle: First Solar

Suniva und die Folgen

In einem ersten Schritt hat die amerikanische International Trade Commission den Antrag von Suniva offiziell akzeptiert und wird am 15. August eine Anhörung durchführen. Die Empfehlung soll bis zum 22. September bereitstehen. Präsident Trump soll dann bis zum 13. November handeln. Die Zukunft der Solarindustrie könnte also in den Händen von Donald Trump liegen. Daher könnte alles passieren.

Was wir nicht wissen, ist die Reichweite dieses Falles. Wenn sich die Petitionen nur auf die chinesischen Solarzellen und Module beschränkt, dann könnten die Auswirkungen selbst für die Chinesen minimal sein. Die zuvor geltenden Tarife sind nämlich eng genug gefasst, dass die Auswirkungen auf die Panelpreise in den USA zu vernachlässigen wären.

Wenn die Sache aber weiter gefasst wird, dann könnte es auch First Solar und Sunpower betreffen, da beide Unternehmen den Großteil ihrer Solarzellen über sie fertigen lassen. Jeder Solarentwickler hätte dann mit dramatisch höheren Kosten zu kämpfen. Der Analyst Ben Gallagher von GTM Research sagte, dass der Preis für einen Tracker bei Kraftwerken von 1,08 US-Dollar pro Watt auf 1,56 US-Dollar pro Watt praktisch über Nacht steigen könnte.

Wer trägt die Hauptlast?

Die Entwickler hätten in diesem Fall mit den größten Einbußen zu rechnen. Die Installationen für Unternehmen und Wohnhäuser würden einbrechen und Projekte für Stromversorger, die in den letzten Jahren unterzeichnet wurden, hätten damit kaum mehr Möglichkeiten, noch fertig gestellt zu werden. Aus dem Blickwinkel des Investors könnte Tesla davon verschont bleiben. Das hängt aber davon ab, wo die Solarzellen für das Werk in Buffalo herkommen. Vivint und Sunrun müssten mit deutlich höheren Kosten rechnen.

Wie bereits erwähnt, sollten auch die chinesischen Hersteller negative Auswirkungen zu spüren bekommen, aber die haben auch eine globale Kundenbasis, daher würden sich die Nachteile hier in Grenzen halten. Abhängig davon, wie diese Regeln geschrieben werden, könnten die Chinesen davon auch verschont bleiben.

Wäre das gut für First Solar und Sunpower?

Die beiden führenden amerikanischen Solarunternehmen sollten hypothetischerweise davon profitieren. Wenn die Regeln aber zu breit formuliert werden, dann könnte die Sache auch anders aussehen. CEO Mark Widmar von First Solar sagte Folgendes dazu:

“Wenn sich die Sache durchsetzt, dann werden wir die Series 4 in Perrysburg weiteren produzieren? Das ist ein längerer Zeithorizont, abhängig davon, was jetzt wirklich passiert. Wir haben die Möglichkeit, in Perrysburg mehr zu produzieren, falls nötig. Wir haben dort die Möglichkeiten, um etwa 1,1 Gigawatt verglichen mit den aktuell geplanten 550 Megawatt dort herzustellen, wir müssen die Sache also noch einmal getrennt bewerten.”

Sunpower hat in den USA nicht dieselben Kapazitäten, könnte sich aber anpassen, wenn diese Tarife kommen sollten. CEO Tom Werner sagte Folgendes während der Konferenzschaltung zum ersten Quartal:

“… wir sind ein amerikanisches Unternehmen, daher beziehen wie viel aus Amerika und daher wird es natürlich relevant sein, wie die Sache endet und wie amerikanische Leistungen definiert werden. Aber wir haben eine große Lieferkette in Amerika. Wir haben auch schon Modelle zuvor in Amerika produziert. Unsere Lieferkette ist eine weltweite Lieferkette, daher verfügen wir über die Flexibilität und wir werden die Optionen nach Bedarf bewerten.”

Ich glaube nicht, dass die Tarife gut für Sunpower und First Solar wären, außer die Tarife werden spezifisch so geschrieben, dass sie den Chinesen weh tun sollen. Beide Unternehmen könnten kleine Verbesserungen bei der Produktion in Nordamerika und bei der Flexibilität sehen. Sie könnten auch massive Investitionen in den USA machen, wenn das einen höheren Marktanteil bedeuten würde.

Alles in allem ist das schlecht für die Arbeitsplätze in den USA

Das Interessante daran ist, dass die Solar Energy Industries Association komplett gegen den Antrag von Suniva ist. Zuvor war die Institution noch neutral all dem gegenübergestanden, da sie die ganze Industrie und verschiedene Sichtweisen repräsentiert. Aber die meisten Arbeitsplätze in diesem Bereich sind in der Installation tätig und nicht in der Herstellung. Daher könnte die Sache Hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten.

Wenn dieser Fall auf dem Schreibtisch von Donald Trump ankommt, dann wird er darüber entscheiden müssen, ob er die Arbeitsplätze oder potenziell eine höhere Produktion haben möchte. Niemand weiß, wofür er sich entscheiden wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla. The Motley Fool besitzt Aktien von NRG Energy und Verisk Analytics.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und am 26.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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