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Wie es mit Intels IoT-Geschäfssparte weitergehen wird

Foto: The Motley Fool

Intels (WKN:855681) CEO Brian Krzanich führt das Internet der Dinge (IoT) häufig als entscheidenden kommenden Wachstumsmotor für den Chiphersteller an. Doch Kritiker weisen gerne darauf hin, dass das Segment im vergangenen Quartal nur 5 % zum Gesamtumsatz und 3 % zum operativen Gewinn des Unternehmens beisteuerte – es kann also noch kaum als Wachstumsstütze für das Unternehmen bezeichnet werden.

Der Umsatz der IoT-Sparte wuchs – angetrieben von einer wachsenden Nachfrage für industrielle Chips, Videochips und Automobilchips – im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 11 % auf 721 Mio. US-Dollar. Aber der operativer Gewinn fiel aufgrund höherer Investitionen im Bereich selbstfahrender Fahrzeuge und anderer Technologien um 15 % auf 105 Mio. US-Dollar.

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INTEL-CEO BRIAN KRZANICH. Bildquelle: INTEL.

Wird Intels IoT-Geschäft vorausblickend jemals groß genug werden, um zu einem weiteren Kerngeschäft von Intel heranzuwachsen? Oder bleibt es weiterhin im Schatten der jetzigen Kerngeschäfte in den Bereichen von PCs und Datenzentren nur ein winziges Nebengeschäft? Blicken wir doch im Nachfolgenden etwas näher auf die vier Bereiche, in denen Intel sein IoT-Geschäft expandiert.

1. Industrielle Chips

Intels IoT-Chips werden in einer Vielzahl von Branchen verwendet – u.a. kommen die Chips in der Produktion, im Gesundheitswesen, im Einzelhandel, bei Stromversorgungsunternehmen und in Smart Homes zum Einsatz. Diese energieeffizienten Chips sammeln Informationen von mehreren Geräten und leiten sie zur Analyse an Cloud-basierte Plattformen weiter. Die Daten helfen Herstellern, ihre Produktionslinien zu optimieren, sie ermöglichen Gesundheitsdienstleistern, Vitalwerte ihrer Patienten zu verfolgen und sie verbessern die effiziente Energieverteilung von Stromversorgungsunternehmen.

Die Chips arbeiten mit Verbindungstechnik-Hardware von anderen großen Unternehmen wie Cisco, das Hard- und Softwarelösungen im Bereich Konnektivität für viele große Konzerne wie General Electric anbietet. Diese Konzerne integrieren beispielsweise Machine-to-Machine (M2M) Chips und Software in ihre industrielle Hardware.

2. Selbstfahrende Fahrzeuge

Intel hat neulich zugestimmt, Mobileye (WKN:A119ES), den weltweit größten Anbieter von ADAS (Fahrerassistenzsysteme, Englisch: Advanced Driver Assistance Systems) für 15 Mrd. US-Dollar zu übernehmen. Außerdem produziert Mobileye EyeQ-Computer-Vision-Chips, die Fahrzeugen helfen, zu „sehen“ und auf ihre Umgebung zu reagieren.

Bildquelle: GETTY IMAGES.

Diese Akquisition wird Intel helfen, im Automobilchipmarkt gegen NVIDIA (WKN:918422) und Qualcomm (WKN:883121) anzukommen.

NVIDIA hat sich mit seinen Tegra-Chips für Infotainment- und Navigationssysteme sowie mit seinen Drive PX Plattformen für selbstfahrende Fahrzeuge in diesem Markt einen First-Mover-Advantage gesichert. Auch Qualcomm ist mit seiner geplanten Übernahme von NXP Semiconductors (WKN:A1C5WJ), die es zum größten Automobilchiphersteller der Welt machen wird, dabei, schnell aufzuholen.

3. IoT-Videolösungen

Eine entscheidende Kerntechnologie im Bereich „Selbstfahrende Fahrzeuge“ ist Computer Vision. Aus diesem Grund hat Intel im vergangenen September das Computer-Vision-Sartup Movidius übernommen. Movidius ist der Entwickler von Project Tango, einem Projekt von Alphabets Google, das mittels Tiefensensoren echte Oberflächen virtuell darstellt – ein Konzept, das eng mit Intels Augmented-Reality-Headset (Project Alloy) verbunden ist.

Die Übernahmen von Movidius und Mobileye sollten Intels eigene RealSense-Tiefensensorenkameras deutlich voranbringen.

INTELS „PROJECT ALLOY HEADSET“. Bildquelle: INTEL.

Doch Computer Vision ist nicht nur für autonome Fahrzeuge gedacht. Intel nutzt diese Videolösungen auch für autonome Drohnen, Sicherheitskameras, sichere PCs und Industrieanlagen. Die Fusion seiner RealSense-Technologie mit seinen akquirierten Computer-Vision-Technologien und Atom-Prozessoren könnte Intels Abstand auf mögliche Rivalen wie Qualcomm – das ebenfalls mit energieeffizienten Chips in den Bereichen Autos, Drohnen und Kameras expandiert – vergrößern.

4. Wearables

Tragbare Geräte – die mit knopfgroßen Curie-Modul- oder SD-Karten-großen Edison-Chips betrieben werden – wurden in Intels anfänglichen Werbekampagnen für seine IoT-Technologien auffallend in Szene gesetzt. Intel übernahm zudem im Jahr 2015 das Unternehmen Basis, einen Hersteller von Fitness-Armbanduhren und den Smart-Brillenhersteller Recon. Der Chiphersteller war zudem in der Lage, sich vielversprechende Partnerschaften mit Google, Fossil, Oakley und Tag Heuer zur Entwicklung neuer Fitness-Tracker und Smartwatches zu sichern. Außerdem arbeitet das Unternehmen daran, Chips in eine Vielzahl von Armbändern und Smart-Kleidung zu verbauen.

Jedoch haben Berichte von weltweiten Stellenkürzungen im Wearables-Geschäftsbereich im vergangenen Jahr große Bedenken aufkommen lassen. Intel bestritt, dass es einen Rückzug aus dem Wearables-Markt plant — doch Qualcomms jüngste Behauptung, dass 80 % der weltweiten Android-Wearables mit seinen ARM-basierten Chips laufen, hat ernsthafte Zweifel an Intels Zukunft im Wearables-Markt aufkommen lassen. Trotz dieser Rückschläge erzielt Intel Berichten zufolge mit den aktualisierten Versionen seiner Curie-Module für Fitness-Tracker, Smartwatches und Smart-Kleidung Fortschritte.

Sollten Intel-Aktionäre IoT auf dem Radarschirm haben?

Brian Krzanich behauptet, dass die IoT- und Datenzentren-Geschäftsbereiche sich gegenseitig ergänzen, da alle Daten dieser vernetzten Geräte auf Cloud-basierten Servern – die meistens mit Intel-Chips laufen – vertraulich gespeichert und analysiert werden.

Jedoch liefern auch IoT-Geräte, die mit Chips anderer Chiphersteller wie Qualcomm laufen, Daten an Rechenzentren. Deshalb ist es vielleicht etwas übertrieben, beide als komplementäre Geschäftsbereiche zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz wird Intel vermutlich auch weiterhin in IoT-Technologien investieren, da der Chiphersteller schätzt, dass die Anzahl der weltweit vernetzten Geräte bis 2020 auf 200 Milliarden anwachsen wird.

Während Intels IoT-Geschäft in naher Zukunft sicherlich nicht die anhaltenden Probleme des Unternehmens in den PC- und Datenzentren-Märkten lösen wird, werden Investitionen in diesem Bereich sicherstellen, dass der Chiphersteller nicht einen weiteren großen technologischen Wandel verschläft, wie es beispielsweise vor etwa einem Jahrzehnt bei mobilen Geräten der Fall war. Deshalb sollten Investoren diesen Geschäftsbereich im Auge behalten – selbst wenn der Anteil dieses Segments am Gesamtumsatz des Unternehmens derzeit nur im einstelligen Prozentbereich liegt.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Nvidia und Qualcomm. The Motley Fool hält General Electric. The Motley Fool empfiehlt Cisco Systems, Fossil Group, Inc., Intel und NXP Semiconductors.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 21.5.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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