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Diese Sportart könnte Amazon Prime Video zu einer Goldmine machen (es ist aber nicht Football)

Bildquelle: Pixabay, dhana311

Amazon (WKN:906866) zog einiges an Aufmerksamkeit auf sich, als das Unternehmen den Donnerstagabend beim American Football bekam.

Das ist der erste Ausflug des Tech-Unternehmens in den Bereich Live-Sport-Streaming. Amazon bezahlte der NFL 50 Millionen US-Dollar für ein Rechtepaket für die aktuelle Saison. Das scheint ein kluger Schachzug des Unternehmens zu sein. Die Prime-Mitgliedschaft kostet 99 US-Dollar pro Jahr, daher kann man dieses Geld getrost ausgeben, da mit einer halben Million neuer Abonnenten die Kosten gleich wieder eingespielt sind. Darüber hinaus sollte auch vielen der aktuellen Abonnenten das Football-Angebot gefallen.

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Amazon-CEO Jeff Bezos. Bildquelle: Amazon.

Amazons größte Gelegenheit in der Sportwelt ist aber nicht die NFL, sondern ein Sport, der in den USA praktisch keine Fanbasis hat – Cricket.

Cricket ist nach Fußball der zweitbeliebteste Sport der Welt mit geschätzten 2,5 Milliarden Fans weltweit. 2015 begeisterte der Cricket World Cup, der zwischen Indien und Pakistan ausgetragen wurde, mehr als eine Milliarde Zuschauer. Die Beliebtheit in Indien könnte für Amazon besonders interessant sein, immerhin hat das Unternehmen bereits fünf Milliarden US-Dollar in den indischen Markt investiert.

Das Streaming-Spiel

Amazon brachte Prime Video zwar erst vor fünf Monaten in Indien an den Start, doch hat es die Streaming-App jetzt schon auf den dritten Platz geschafft und liegt somit hinter YouTube, was ja kostenlos ist, und HotStar TV, das der lokalen Tochterfirma von Fox, Star India, gehört. Netflix belegt aktuell auf den fünften Platz, verlangt aber dasselbe für einen Monat (500 Rupien oder etwa 7,7 US-Dollar) wie Amazon Prime für das ganze erste Jahr. Es ist klar, warum hier Amazon in ein paar Monaten so viele Kunden um sich scharen konnte. HotStar verlangt pro Monat inzwischen 199 Rupien (etwa 3,09 US-Dollar).

Laut Duckju Kang, dem Boss der Forschungsabteilung für den Bereich Asien und Pazifik bei Value Penguin, hat HotStar einen großen Vorteil gegenüber Amazon Prime, nämlich den Vertrag, Cricket live zu übertragen. Damit hat HotStar einen einzigartigen Content, der Indien viel wert ist und der Amazon und Netflix fehlt.

Bildquelle: Getty Images.

Die Streaming-Rechte für die Indian Premier League, die wichtigste Cricket-Liga des Landes, werden noch im Mai versteigert. Ab dem 21. Mai wird die Liga über einen Zeitraum von 45 Tagen Gebote annehmen. Dabei geht es um die Live-Übertragungsrechte der Spiele für fünf Jahre, sowohl analog als auch digital. Amazon, Facebook und Twitter haben bereits ihr Interesse bekundet.

Für den letzten Vertrag bezahlte HotStar 750 Millionen US-Dollar für sechs Jahre. Das Gewinner-Gebot sollte dieses Mal deutlich höher ausfallen.

Der springende Punkt

Cricket könnte genau das sein, was Amazon braucht, um seine Führung im indischen Markt auszubauen. Nachdem man schon in China gegenüber Alibaba und anderen Wettbewerbern den Kürzeren gezogen hatte, ist nun Indien Amazons oberste Priorität. Indien ist ein schnell wachsender Markt, der sich noch im Frühstadium befindet. Die lokalen Rivalen heißen FlipKart und SnapDeal. Indien wird schon bald China als das bevölkerungsreichste Land der Welt überholen und soll bis 2020 730 Millionen Internetnutzer haben.

Die indische Bevölkerung macht mit ihrer hohen Dichte den Markt auch für den elektronischen Handel interessant, da der Versand aufgrund der kürzeren Distanzen hier leichter und billiger ist.

In der letzten Presseerklärung zum Quartalsbericht gab Jeff Bezos an, er würde sich komplett auf die Unternehmensaktivitäten in Indien konzentrieren. Er merkte auch an, dass sich die Auswahl bei Prime in den letzten neun Monaten seit der Markteinführung um 75 % erhöht habe und dass Amazon die Produktion von 18 eigenen indischen Fernsehshows starten wolle. Amazon ist auch der meistbesuchte und am schnellsten wachsenden Marktplatz in Indien.

Das Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass man keine Angst davor hat, viel Geld auszugeben, um Marktanteile und Wachstum zu erlangen. Das Unternehmen hat jetzt schon 4,5 Milliarden US-Dollar für Videocontent allein für 2017 anberaumt. Amazon sieht das als eine effektive Möglichkeit, um die Zahl der Prime-Mitglieder zu erhöhen.

Cricket ist der beliebteste Sport in Indien und die kommende Auktion ist eine seltene Gelegenheit für Amazon, um sich das größte Stück vom indischen Streaming-Kuchen zu sichern. Bezos hat immer wieder davon gesprochen, wie man bei Amazon eine Aufwärtsspirale schafft: „Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, dann hilf uns das auch, mehr Schuhe zu verkaufen.“

Daher sollte man nicht überrascht sein, wenn Amazon Ende des Monats ein hohes Gebot für die indische Premier League abgibt. Das wäre die beste Möglichkeit des Unternehmens, seine Führungsposition in diesem wichtigen Markt sicherzustellen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Facebook, Netflix und Twitter.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 15.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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