Warum man Prognosen niemals zu ernst nehmen sollte
In den letzten Jahren gab es für die Investoren jede Menge unerwartete Ereignisse. In der Politik wären der Brexit und der Wahlsieg von Donald Trump als zwei offensichtliche Beispiele zu nennen. In der Weltwirtschaft hat sich das Wachstum in China mehr verlangsamt, als der Markt erwartet hatte. Die Aktienkurse stiegen 2017 nach dem Wahlsieg von Donald Trump höher als erwartet.
Schwierigkeiten
Diese Beispiele zeigen, wie schwierig es sein kann, die Zukunft vorherzusagen. Das trifft aber nicht nur auf kurzfristige Ereignisse wie Wahlen und BIP-Wachstumsraten zu, das trifft auch auf die Performance eines Unternehmens zu.
Obwohl die Analysten ihre Prognosen veröffentlichen, werden diese im Laufe des Jahres mehrmals angepasst. Sie könnten zum Beispiel zuerst schätzen, dass zum Jahresstart ein Gewinn pro Aktie von 1 US-Dollar angemessen erscheint. Zum Ende des Jahres haben sie diesen Wert vielleicht nach und nach auf 0,90 US-Dollar reduziert. In diesem Fall wäre das aber noch relativ nahe am ursprünglichen Wert.
Es könnte einem erscheinen, dass die Konsensschätzung außerordentlich genau ist. Die Wahrheit ist aber, dass sich diese Prognosen permanent ändern. Oft hat der ursprünglich genannte Wert nur noch wenig mit dem letztendlichen Ergebnis zu tun. Daher könnte man argumentieren, dass man die ersten Zahlen nicht zu ernst nehmen sollte. Es kann nämlich wahnsinnig schwierig werden, eine große Bandbreite an Variablen akkurat vorherzusagen. Vielleicht ist das auch unmöglich.
Gelegenheiten
Die Tatsache, dass Aktienkurse von den Ergebnissen beeinflusst werden und daher nicht dasselbe sind wie die Prognosen, schafft den Foolishen Investoren eine Kaufgelegenheit. Nach Überraschungen wie Wahlergebnissen und BIP-Zahlen ist es manchmal möglich, hochwertige Aktien mit Rabatt auf ihren intrinsischen Wert zu kaufen.
Nach überraschenden Ergebnissen werden die Investoren nämlich entweder gierig oder ängstlich. Das kann zu höheren Sicherheitsmargen führen und eine Kaufgelegenheit signalisieren. Es könnte auch bedeuten, dass der Aktienkurs gerade zu aufgeblasen ist und eine gute Gelegenheit bietet, um die Gewinne mitzunehmen.
Der Konsens könnte auch erwarten, dass bei einem Unternehmen nicht genug Potenzial für Gewinnwachstum in den nächsten Jahren gegeben ist. Die Bewertung könnte daher nach unten gestuft werden. Für langfristige Investoren kann das eine Kaufgelegenheit darstellen, da die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, dass Unternehmen mit einem starken finanziellen Fundament und einem starken Management die richtige Strategie ergreifen werden, um trotzdem hohes Wachstum zu erzeugen.
Aktien, von denen angenommen wird, dass sie hohe und stabile Wachstumsraten liefern, könnte man auch verkaufen, um sich die Enttäuschung zu ersparen, die irgendwann unvermeidlich kommt, wenn es mit der Wirtschaft wieder abwärts geht.
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Dieser Artikel wurde von Motley Fool Staff auf Englisch verfasst und am 09.05.2017 auf Fool.sg veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.