Kann Nordex trotz erneutem Kurssturz in diesem Jahr zu alter Stärke zurückfinden?
Die Nordex (WKN:A0D655)-Aktie ist nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen des abgelaufenen Quartals mal wieder um einige Prozentpunkte gefallen. Der Grund für den Kurssturz war der gegenüber dem Vorjahresquartal massiv eingebrochene Gewinn. Die große Frage ist nun, ob sich hier ein Trend entwickelt (oder vielmehr fortsetzt), oder es in absehbarer Zeit wieder bergauf gehen kann.
Schauen wir uns dazu die Geschäftsprognose des Managements einmal genauer an.
Umsatz in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert
Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr liegt leicht unter dem Niveau des Vorjahres von 3,4 Milliarden Euro. Konkret wird ein Umsatz in der Spanne von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro prognostiziert, also im besten Fall nur ein minimaler Rückgang. Grund ist die Tatsache, dass die Preise für Windturbinen momentan verhältnismäßig stark fallen. Der Verfall der Preise und die damit sinkende Gewinnmarge haben schon für den ein oder anderen Kurssturz der Aktie gesorgt.
Doch ein Rückgang in einem Jahr muss nicht unbedingt Grund zur Sorge sein. Bereits im Geschäftsjahr 2018 soll es zumindest mit dem Umsatz wieder bergauf gehen. Hier wird ein Wert zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Euro erwartet, was damit wieder oberhalb des letzten Jahres liegen würde. Insgesamt soll der Markt für Windkraftanlagen weiterhin wachsen. Davon können alle Marktteilnehmer mehr oder weniger profitieren. Wichtig ist nun, dass die Produktionskosten so schnell wie möglich gesenkt werden, um trotz fallender Preise konkurrenzfähig zu bleiben.
Gewinnmarge etwas niedriger als im Vorjahr
Denn noch wichtiger als der Umsatz ist natürlich die Profitabilität. Auch das höchste Umsatzwachstum bringt nichts, wenn die Kosten noch schneller steigen.
Hier scheint sich ein ganz ähnliches Bild abzuzeichnen. Die Profitabilität wird aufgrund des erwähnten Preisdrucks im Markt in diesem Geschäftsjahr leicht sinken. Doch auch hier gibt es keinen Trend zu weiter fallenden Margen. Im Geschäftsjahr 2018 soll sie in der selben Größenordnung liegen, wie 2017. Damit geht es zwar nicht wieder bergauf, aber zumindest auch nicht weiter bergab. Das ist vorerst das Wichtigste!
Allerdings sind Prognosen von Natur aus unzuverlässig. Für das aktuelle Jahr kann aufgrund der bereits georderten Anlagen eine einigermaßen gute Schätzung abgegeben werden, doch für die folgenden Jahre wird es deutlich schwieriger. Wie sich das Geschäft tatsächlich entwickeln wird, bleibt daher abzuwarten und hängt von vielen Faktoren ab, auf die das Management keinen Einfluss hat.
2017 scheint nur ein Übergangsjahr zu sein
Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass es zumindest nach der öffentlichen Einschätzung des Unternehmens selbst garnicht so schlimm aussieht, wie man anhand der Entwicklung des Aktienkurses meinen könnte. Zwar wird es allem Anschein nach in diesem Jahr einen Rückgang in Umsatz und Ergebnis geben, doch das sollte eine vorübergehende Erscheinung bleiben. Denn bereits für das nächste Jahr wird eine Rückkehr zum Wachstum prognostiziert.
Dennoch steht das Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Der Markt ist sehr konkurrenzintensiv, was zu starkem Preisdruck führt. Die Effizienz ist daher ein extrem wichtiger Faktor, und genau daran arbeitet das Unternehmen in diesem Jahr.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nordex.