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Die Umsätze und Gewinne von Gilead Sciences fallen weiter

Foto: Pixabay

Wie schlimm wird es wohl werden?

Das war die Frage, die sich die Investoren vor der Verkündung der Quartalsergebnisse von Gilead Sciences (WKN:885823) gestellt hatten. Gilead gab uns die Antwort, als die Ergebnisse nach Börsenschluss am Dienstag gemeldet wurden. Aber einige Fragen bleiben noch offen.

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Die nackten Zahlen

KennzahlQ1 2017Q1 2016Veränderung im Jahresvergleich
Umsatz6,51 Milliarden USD7,79 Milliarden USD(16,4 %)
Operativer Reingewinn2,70 Milliarden USD3,57 Milliarden USD(24,4 %)
Bereinigter Gewinn pro Aktie2,23 USD3,03 USD(26,4 %)

Datenquelle: Gilead Sciences.

Was ist mit Gilead im letzten Quartal passiert?

Wie bereits erwartet, mussten die Hepatitis-C-Umsätze weitere Rückschläge hinnehmen. Die HCV-Umsätze betrugen im ersten Quartal 2,58 Milliarden US-Dollar, was einen Rückschritt von unglaublichen 40 % verglichen mit dem Vorjahr darstellt. Obwohl die Umsätze von Epclusa mit 892 Millionen US-Dollar sehr hoch ausfielen, konnte so der Rückgang bei den Medikamenten Harvoni und Sovaldi nicht ausgeglichen werden.

Ein Blick auf die großen HIV-Medikamente des Unternehmens ist daher etwas entmutigend. Die Umsätze im ersten Quartal von Truvada, Atripla, Stribild, Viread, and Complera/Eviplera fielen im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Die neueren HIV-Medikamente Genvoya, Descovey und Odefsey konnten diese Rückgänge aber mehr als wettmachen. Die Umsätze für den HIV-Franchise erhöhten sind 12,6 % im Jahresvergleich.

Die anderen Produkte von Gilead waren nicht annähernd so wichtig für die Performance des Unternehmens. Die Umsätze des Medikaments Letairis gegen Bluthochdruck sprangen um 20 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 211 Millionen US-Dollar. Andere Medikamente mit weniger Umsatz erreichten nur einstellige prozentuale Erhöhungen. Die einzige Ausnahme war das Blutkrebsmedikament Zydelig, das weiterhin enttäuschte. Hier fielen die Umsätze um fast 29 % im Jahresvergleich auf 35 Millionen US-Dollar.

Wenn man sich nur die GAAP-Ergebnisse von Gilead einmal genau ansieht, dann merkt man, dass die Ausgaben niedriger waren als im Vorjahreszeitraum. Ein wichtiger Grund dafür kam von den höheren Kosten für Forschung und Entwicklung im Jahr 2016, da Gilead mit Galapagos NV (WKN:A0EAT9) zusammengearbeitet hatte. Auf Nicht-GAAP-Basis erhöhten sich die Ausgaben von Gilead verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Grund dafür waren die Kosten für eine prioritäre Behandlung der FDA und höhere Markenausgaben für die Medikamente.

Ein Blick in die Zukunft

Das Unternehmen erwartet jetzt für das Gesamtjahr 2017 Nettoproduktumsätze von 22,5 bis 24,5 Milliarden US-Dollar.

Trotz der anhaltenden Verluste im Bereich HCV gibt es Hoffnung. Der Rückgang in den USA verglichen mit dem vierten Quartal 2016 war relativ klein. Die Zahl der Patienten, die mit der Behandlung in Europa begannen, war aber verglichen mit dem vorhergehenden Quartal auf einem Niveau.

Die großen Rivalen schaffen es momentan auch nicht Gilead Marktanteile abzujagen. AbbVie (WKN:A1J84E) meldete, dass die Umsätze im ersten Quartal für die HCV-Medikamente 263 Millionen US-Dollar betragen hätten. Das ist ein Rückgang von 35,5 % im Jahresvergleich. Sovaldi von Gilead ist jetzt das am schlechtesten verkaufte HCV-Medikament, es macht aber trotzdem noch mehr Umsatz als das Konkurrenzprodukt von AbbVie trotz der großen Rückgänge im Jahresvergleich.

Merck (WKN:659990) hatte nicht so große Probleme wie AbbVie. Der Medikamentenhersteller meldete im ersten Quartal Umsätze in Höhe von 378 Millionen US-Dollar für Zepatier, was ein Gewinn von 50 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Gilead hat aber deutlich größere Probleme im Bereich HCV als die Konkurrenten von Merck oder AbbVie.

Gilead erwartet, dass die FDA die Kombinationsbehandlung Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir bis zum 8. August behandeln sollte. Dieses HCV-Produkt könnte für weitere Umsätze sorgen.

Das Unternehmen hat auch einige Kandidaten in der Pipeline. Bictegravir/F/TAF könnte der nächste große Gewinner im HIV-Bereich sein. Gilead erwartet, diese Kombinationsbehandlung im dritten Quartal diesen Jahres in den USA und Europa bestätigt zu bekommen.

Selonsertib, das früher einmal GS-4997 geheißen hatte, wird jetzt in einer Phase-3-Studie bei der Behandlung von nicht-alkoholischer Steatohepatitis untersucht. Filgotinib, das Gilead von seinem Partner Galapagos als Lizenzmedikament übernommen hat, ist ein weiterer Kandidat im Endstadium der klinischen Tests mit hohem Potenzial, um mehrere Autoimmunerkrankungen zu behandeln. Das Problem ist, dass diese Kandidaten mit Ausnahme von Bictegravir wahrscheinlich noch ein paar Jahre brauchen werden, bis sie zugelassen werden.

Die ermutigensten Neuigkeiten für die Zukunft von Gilead sind wahrscheinlich, dass das Unternehmen immer mehr Geld auf der hohen Kante hat. Ende des ersten Quartals meldete das Unternehmen Barmittel und marktgängige Wertpapieren in Höhe von 34 Milliarden US-Dollar. Ende 2016 waren es noch 32,4 Milliarden gewesen. Gilead hat also jede Menge Geld, das für Übernahmen ausgegeben werden kann, um die Wachstumsaussichten zu verbessern. Das scheint das wichtigste für die Investoren zu sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Juni 2017 $70 Calls auf Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 02.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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