Die Umsätze des voll elektrischen Bolt sind immer noch niedrig
Mit einem voll elektrischen Fahrzeug, das eine Reichweite von 238 Meilen hat, ist der Chevrolet Bolt von General Motors (WKN:A1C9CM) für 37.500 US-Dollar ein wichtiger Wettbewerber für den Elektroautohersteller Tesla (WKN:A1CX3T). Obwohl der Bolt nun schon seit fünf Monaten auf dem Markt ist, sind die Absatzzahlen immer noch bemerkenswert niedrig, selbst verglichen mit den teureren Modellen von Tesla wie dem Model S.
Die Investoren sollten aber den Glauben an das Wachstumspotenzial des Bolt noch nicht verlieren. Das Management gab an, dass die zweite Jahreshälfte 2017 besser laufen soll.
1.292 Auslieferungen im April
Im Februar und März waren die Auslieferungen des Bolt etwas zurückgegangen, um dann im April auf ein Rekordhoch von 1.292 Einheiten anzusteigen. Im März waren es nur 978 Einheiten nach dem vorhergehenden Hoch im Januar von 1.162 Stück gewesen.
Diese Verkaufszahlen sind im Vergleich mit den deutlich teureren Modellen von Tesla besonders niedrig. Im letzten Quartal lieferte Tesla 13.450 Model S aus, was etwa 4.500 Einheiten pro Monat entspricht. Und das, obwohl das Fahrzeug einen Einstiegspreis von 70.000 US-Dollar hat und mit allen optionalen Upgrades auf bis zu 171.300 US-Dollar kommt.
Um fair zu sein: Tesla hatte seit der Markteinführung des Model S im Jahr 2012 jede Menge Zeit, um die Produktion auf dieses Niveau zu bekommen. Das Model S gibt es auch in deutlich mehr Märkten als den Bolt. Bis Ende April war die Verfügbarkeit des Bolt nut auf Kalifornien, Massachusetts, Maryland, New Jersey, New York, Oregon, Virginia und Washington beschränkt.
In den kommenden Monaten plant Chevrolet, den Bolt in die folgenden Märkte einzuführen:
- Mai: Colorado, Connecticut, Delaware, Hawaii, Maine, New Hampshire, Rhode Island, Vermont
- Juli: Arizona, Florida, Illinois, Philadelphia
- August: Texas
- September: USA-weit
An dieser Stelle möchte ich noch andeuten, dass die Umsätze des Bolt erst in der zweiten Jahreshälfte 2017 ansteigen sollen. Die ersten fünf Monate werden nicht notwendigerweise die bisher geringe Nachfrage nach dem Elektroauto beeinflussen.
Könnte das Model 3 Druck auf den Bolt ausüben?
Bisher scheint es mit dem Bolt nach Plan gelaufen zu sein. Es könnte sich aber ein größeres Problem ergeben, wenn in der zweiten Jahreshälfte die Absatzzahlen eigentlich steigen sollten. Tesla plant nämlich, das Model 3 für 35.000 US-Dollar im Juli auf den Markt zu bringen. Es wird auch eine feierliche Enthüllung geben, in der Tesla endlich die genauen Details des Fahrzeugs der Öffentlichkeit preisgeben wird.
Bis jetzt hat Tesla relativ wenig gemacht, um das Model 3 zu vermarkten. Trotzdem konnte das Unternehmen 400.000 Reservierungen inklusive Anzahlungen dafür einstreichen. Bei der letzten Telefonkonferenz sagte der ehemalige Finanzchef Jason Wheeler, dass sich das Fahrzeug immer noch großer Beliebtheit erfreue, aber dass Tesla die Warteschlange nicht unnötig verlängern möchte. CEO Elon Musk merkte an, dass Tesla das Model 3 aktuell nicht verkaufen würde und die interessierten Käufer stattdessen eher auf das Model S und das Model X aufmerksam mache.
Da sich die Kunden schon jetzt so sehr für das Model 3 interessieren, ist es möglich, dass wenn die Auslieferungen beginnen, die Nachfrage für den Bolt beschränkt sein könnte.
Die Bosse von General Motors haben schon angedeutet, dass sie im Jahr 2017 25.000-30.000 Einheiten absetzen möchten (laut Reuters). Kevin Kelly, der Manager für Elektrifizierungstechnologie und Kommunikation, sagte, dass das Unternehmen wahrscheinlich bis zu 50.000 Bestellungen ausführen könne – wenn die Nachfrage während des Jahres derart steigen sollte.
Da die Auslieferungen im April niedrig sind und die Markteinführung des Model 3 kurz bevorsteht, stellt sich die Frage, ob der Bolt dieses Jahr überhaupt noch so viel verkaufen wird.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.
Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und am 02.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.