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3 Fragen, auf die Johnson & Johnsons jüngste Quartalszahlen keine Antworten liefern

Johnson & Johnson (WKN:853260) präsentierte am vergangenen Dienstag seine Q1-Quartalszahlen für das Geschäftsjahr 2017. Der Healthcare-Riese übertraf wieder einmal alle Gewinnprognosen, wie schon im gesamten Jahr 2016.

Investoren erfuhren bei der Bekanntgabe viele Dinge, die im ersten Quartal richtig und falsch liefen, aber auch Details zu den künftigen Plänen des Unternehmens. J&Js Management lieferte jedoch nicht auf alle Fragen, die Aktionäre unter Umständen gerne stellen würden, Antworten. Nachfolgend sind drei Dinge, die dir das Unternehmen bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen nicht gesagt hat.

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1. Wann das Verbrauchergeschäft wieder zu realem Wachstum zurückkehren wird

Auf den ersten Blick sehen die Geschäftszahlen in Johnson & Johnsons Unternehmensbereich „Consumer“ eher mittelmäßig, aber nicht schlecht, aus. Das Unternehmen vermeldete für das erste Quartal einen Consumer-Umsatz von 3,2 Mrd. US-Dollar – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1 %.

Diese Zahlen verschleiern jedoch, woher das kleine Wachstum stammt. Bereinigt um die Auswirkungen von Akquisitionen und Veräußerungen sank der Consumer-Umsatz eigentlich um 2,3 %. Der US-Consumer-Umsatz fiel um 2,3 % und war schlechter als der Umsatz in internationalen Märkten, der 1,9 % einbüßte.

Joseph Wolk, Vice-President für Investor Relations, sprach bei der Pressekonferenz im Rahmen der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen über viele makroökonomische Faktoren, die einen Einfluss auf das Consumer-Segment hatten. Doch Johnson & Johnson verzeichnete bei vielen Produktkategorien seines Consumer-Geschäfts Umsatzrückgänge, unter anderem bei Babypflege, Listerine-Mundpflege und Wundversorgung.

Wann kehrt Johnson & Johnsons Consumer-Sparte wieder zu realem Wachstum zurück? Dies ist zurzeit nicht klar. Das Unternehmen glaubt, dass die Einführung neuer Produkte den Umsatz im Jahr 2017 vom derzeitigen Stand um 2 % anheben könnte. Trotz neuer Produkteinführungen rechnet CFO Dominic Caruso aber damit, dass das Consumer-Segment dieses Jahr eine ähnliche Performance wie 2016 abliefern wird oder sogar noch weiter abrutschen könnte, wenn sich der Negativtrend einiger Produkte fortsetzt.

Bildquelle: GETTY IMAGES.

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2. Wie der Plan zur Ankurbelung des Arzneimittelumsatzes aussieht

Noch größere Sorgen bereitet das Wachstum der Pharma-Produkte. Über 46 % von Johnson & Johnsons Gesamtumsatz stammt aus dem Pharma-Geschäft. Im ersten Quartal 2017 wuchs der Umsatz in diesem Segment nur im Schneckentempo – er legte gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,8 % zu.

J&J verfügt über einige Produkte mit starken Wachstumszahlen. Dazu zählen unter anderem Darzalex, ein Produkt zur Behandlung des Multiplen Myeloms und das Blutkrebsmedikament Imbruvica. Doch der Umsatz des umsatzstärksten Medikaments – dem Entzündungshemmer Remicade – ist rückläufig. Das Unternehmen vermeldete außerdem Umsatzrückgänge für das Diabetes-Medikament Invokana, den Blutverdünner Xarelto und das Prostatakrebs-Medikament Zytiga.

Man muss allerdings bedenken, dass Johnson & Johnsons Jahresvergleich aufgrund günstiger Preisanpassungen im ersten Quartal 2016 nun besonders schlecht aussieht. Aber auch unter Berücksichtigung dieser Anpassungen scheint J&Js Pharma-Geschäft immer noch einige erhebliche Probleme zu haben.

Teil des Problems ist die Notwendigkeit, Preisnachlässe anbieten zu müssen – insbesondere für Invokana. Der Wettbewerb stellt eine weitere große Herausforderung dar. Remicade verliert in Europa Markanteile an biosimilare Konkurrenzprodukte. Obwohl Pfizer (WKN:852009) nun sein Biosimilar zu Remicade in den USA verkauft, hatte dies bisher kaum Auswirkungen auf J&Js Umsatz – zumindest bisher. Der Wettbewerb durch Generika schadet jedoch dem Umsatz des ADHD-Medikaments Concerta.

Johnson & Johnson erläuterte bei der Bekanntgabe seiner Q1-Zahlen nicht, wie es plant, diese Probleme zu lösen. Aber das Unternehmen hat für den 17. Mai eine Sonderveranstaltung zu seinem Pharma-Geschäft angekündigt. Vielleicht wird dann näher auf die Probleme und ihre Lösungen eingegangen.

3. Wie lange es dauern wird, bis sich die Actelion-Übernahme auszahlen wird

J&Js Management erwähnte während der letzten Pressekonferenz mehrmals die Übernahme von Actelion. Der 30-Milliarden-Dollar-Deal soll im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden.

Für das Jahr 2017 hob Johnson & Johnson aufgrund des voraussichtlichen Abschlusses des Actelion-Deals seine Umsatzprognose um 700 Mio. US-Dollar an. Außerdem erhöhte es den prognostizierten bereinigten Gewinn je Aktie von 7 auf 7,15 US-Dollar.

Aufwärtskorrekturen von Prognosen sind äußerst begrüßenswert, doch es bleibt immer noch ein großes Fragezeichen: Wie lange wird es eigentlich dauern, bis sich die Actelion-Übernahme auszahlen wird? J&J ging auf diese Frage nicht wirklich ein, als es seine Übernahmepläne für das Schweizer Biotech-Unternehmen enthüllte – und auch während der jüngsten Pressekonferenz gab es diesbezüglich keine Neuigkeiten.

Es besteht erhebliche Skepsis über den Übernahmepreis von Actelion. Angesichts der vielen J&J-Produkte, deren Absatz zurzeit stottert, könnte die Ausweitung des Produktportfolios um Medikamente zur Behandlung von pulmonal-arteriellem Lungenhochdruck sehr nützlich sein. Den gleichen Effekt hätten aber auch viele andere Deals, für die J&J deutlich weniger hinblättern müsste.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Johnson & Johnson. 

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 21.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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