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GlaxoSmithKline ist noch mal davongekommen… zumindest für den Augenblick

Die neue Chefin von GlaxoSmithKline (WKN:940561) bekam gleich ein Willkommensgeschenk von der Lebensmittelbehörde FDA, kurz nachdem sie das Kommando übernommen hatte. Mylan (WKN:A14NYH) wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass die generische Version des Asthma-Medikaments Advair von Glaxo keine Zulassung erhalten hatte. Finanziell wird Glaxo 2017 von diesem Rückschlag von Mylan profitieren, aber das ist nur temporär.

Generischer Konkurrenzdruck

Eine generische Version von Advair wird schon seit Jahren erwartet. Der ehemalige CEO Sir Andrew Witty wies mehrfach darauf hin, dass er während seiner ganzen zehnjährigen Amtszeit immer wieder Fragen zu diesem Thema zu beantworten hatte. Die Umsätze von Advair hatten 8,3 Milliarden US-Dollar erreicht und im Jahr 2013 20 % des Gesamtumsatzes ausgemacht. Glaxo bereitete sich also dabei vor, sich neu aufzustellen, zu diversifizieren und die Abhängigkeit von diesem einen Medikament zu senken.

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DIE NEUE CEO VON GLAXOSMITHKLINE EMMA WALMSLEY. BILDQUELLE: GLAXOSMITHKLINE

DIE NEUE CEO VON GLAXOSMITHKLINE EMMA WALMSLEY. BILDQUELLE: GLAXOSMITHKLINE

Das Patent auf das Medikament lief schon im Jahr 2010 aus. Das Patent für den Inhalator im letzten Jahr. Es war auch überall bekannt, dass Mylan an einer generischen Version arbeitete. Viele Quartale lang versicherte Witty den Analysten, dass das Medikament und der Inhalator zusammen relativ kompliziert und schwierig zu kopieren wären. Während der letzten Telefonkonferenz als CEO im vergangenen Februar sagte er aber, dass eine generische Kopie schon bald auf der Bildfläche erscheinen würde. Daher gab er einen Ausblick, der eine Markteinführung Mitte des Jahres in Betracht zog.

Ein größerer Rückschlag für Mylan? Vielleicht nicht ganz

Bei der Präsentation am Investorentag am 1. März drückten die Bosse von Mylan ihre Zuversicht aus, dass die generische Version von Advair mit dem Namen Wixela Inhub zugelassen würde. Am 29. März gab das Unternehmen eine kurze Presseerklärung heraus, dass man eine Antwort von der FDA bekommen habe. In diesem Brief stand allerdings, dass die Behörde dem Antrag in seiner aktuellen Form nicht stattgeben werde. Oberflächlich gesehen ist das natürlich peinlich für Mylan und ein großer Vorteil für GlaxoSmithKline.

Andererseits ist das für die Bosse von Mylan ein Drahtseilakt zwischen Zuversicht und dem Eingestehen von einem kurzfristigen Rückschlag. Der CEO Rajiv Malik gab an, sich fünfmal mit den Beamten der FDA getroffen zu haben, um sicherzustellen, dass nichts unversucht gelassen wurde. Soweit das Unternehmen davon Kenntnis hat, wurden alle Kriterien erfüllt, die die FDA für eine Zulassung benötigte. Die Analysten stellten trotzdem die Frage warum die Markteinführung erst auf Ende Juli gelegt wurde, wenn das Unternehmen so viel Zuversicht in eine Zulassung habe. Malik antwortete folgendes:

Wir hatten jede Menge Dinge vor und nach der Übermittlung zu tun. Zu diesem Zeitpunkt ist alles was wir wissen das, was vor uns liegt. Es gibt nichts, weswegen wir nicht zuversichtlich über unser Ziel und unser Veröffentlichungsdatum sein sollten. Aber ich weiß, das es ein komplexes Produkt ist und es wird eine sehr ambitionierte Angelegenheit. Wir werden versuchen das bis zum 28. März hinzubekommen. Daher geben wir uns selbst einen etwas längeren Zeitraum.

In anderen Worten sagt Mylan, dass sie dachten, alles wäre in Ordnung, aber aufgrund der Komplexität des Produktes wollte sie sich noch etwas länger Zeit lassen, um eventuell bestimmte Punkte mit der FDA noch abzuklären.

Ein kleiner Vorteil für Glaxo und seine Investoren — zumindest für den Moment

Ohne irgendetwas über dieses Thema zu wissen und ohne die Gründe zu kennen, warum dem Antrag nicht stattgegeben wurde, ist es für die Investoren unmöglich zu wissen, was das für GlaxoSmithKline bedeutet. Im schlimmsten Fall könnte die Sache in drei Monaten vom Tisch sein und Mylan könnte sein Medikament wie geplant auf den Markt bringen. Glaxo gab dafür schon einen entsprechenden Ausblick und sagte, dass der Gewinn pro Aktie gleichbleibend und für das Gesamtjahr sogar etwas sinken wird. Wenn es 2017 keine generische Kopie von Advair gibt, dann sollte der Gewinn pro Aktie währungsbereinigt um 5 bis 7 % steigen.

Eine Verzögerung bei der Produkteinführung von Mylan ist daher nur ein kurzfristiges Aufatmen. Das jordanische Pharmaunternehmen Hikma Pharmaceuticals erwartet am 10. Mai die Zulassung für seine eigene generische Version zu bekommen. Novartis arbeitet auch an einem Konkurrenzprodukt. Es gibt jeden Grund zu glauben, dass nach einer Investition von 700 Millionen US-Dollar in die generische Version es nur eine Frage der Zeit ist, bevor Mylan sein Produkt auf den Markt bekommt.

Dieser Rückschlag sorgte für Erstaunen unter den Investoren und rettete rettete der neuen Chefin von Glaxo den Tag. Aber jeder Vorteil für den Gewinn des Unternehmens wird nur kurzfristig sein und diese Nachricht wird nicht ausreichen, um eine langfristige Investment-These für eines der betroffenen Unternehmen zu ändern.

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The Motley Fool empfiehlt Mylan.

Dieser Artikel wurde von Jim Crumly auf Englisch verfasst und am 08.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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