Google Home verkürzt den Abstand zu Amazon Echo
Amazon (WKN:906866) hatte in Form des Echo-Lautsprechers einen Überraschungshit an der Hand. Zuerst wurde das Gerät nur den Prime-Mitgliedern Ende 2014 angeboten. Es war aber so erfolgreich, dass Amazon im folgenden Sommer das Gerät schnell allen anderen in den USA zugänglich machte. Laut der jährlichen Feiertagspressekonferenz von Amazon war der Echo am Weihnachtsabend 2015 eine der fünf beliebtesten Bestellungen. Verglichen mit dem Weihnachtsquartal 2015 stiegen die Umsätze im letzten Jahr auf das Neunfache.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Alphabet (WKN:A14Y6H) inzwischen sein Konkurrenzprodukt Google Home auf den Markt gebracht hat. Während der Telefonkonferenz zum vierten Quartal legte der Analyst von RBC, Mark Mahaney, nahe, dass sich die Echo-Geräte mit der virtuellen Assistentin Alexa im besagten Quartal zehnmal besser verkauft hätten als Google Home.
Nach weiteren Nachforschungen änderte Mahaney seine Aussage aber etwas ab. Er schrieb vor Kurzem: „Das Bewusstsein unter den Kunden und die Kundenbasis könnte deutlich näher an der von Alexa dran sein.“
Es sieht so aus, als würde Google Home an Boden gut machen.
Google plant, weiter in Google Home zu investieren
Google plant Google Home zu einem besseren Gerät zu machen, indem die Suchfunktionen und die Funktionalität verbessert werden. „Wir werden 2017 jede Menge investieren“, sagte Google-CEO Sundar Pichai während der Telefonkonferenz zum vierten Quartal. „Ich glaube, dass wir noch jede Menge Arbeit vor uns haben. Das ist ein Kernbereich, in den wir langfristig investieren“, fügte er hinzu.
Google beabsichtigt die Android-Plattform zu benutzen, um den Google Assistant zu verbessern. Dieser ist die künstliche Intelligenz hinter Google Home. Da mindestens 200 Millionen Geräte Zugang zu dem Sprachassistenten haben, wird Google jede Menge Möglichkeiten haben, um genau zu erfahren, was die Leute wirklich suchen, wenn sie sagen: „Ok, google bitte …“
Google wird die Funktionen von Google Home verbessern müssen. Das Gerät kann aktuell etwa 80 Funktionen ausführen, was verglichen mit den 10.000 Funktionen von Alexa nichts ist. Zu diesem Zweck brachte Google im Dezember ein Entwickler-Kit heraus.
Strategy Analytics schätzt, dass Google Mitte des Jahres 1 Million Google-Home-Geräte verkauft haben wird. Das ist immer noch deutlich weniger als Amazon, denn das Forschungsunternehmen schätzt, dass Amazon allein im letzten Jahr 6,3 Millionen Echo-Geräte verkauft hat. Diese Zahl sollte 2017 noch einmal weiter steigen. Mahaney schätzt, dass Amazon bis 2020 60 Millionen Exemplare verkauft haben wird. Man geht also von 128 Millionen Nutzern aus.
Google weiß immer noch nicht, wie man mit der Sprachsuche Geld verdienen kann
Die Umsätze von Google Home verbessern sich im Verhältnis zum Amazon Echo, es ist aber noch nicht klar, ob die Geräte einem ähnlichen Muster folgen werden. Google Home fehlt immer noch eine der wichtigsten Funktionalitäten der Amazon-Geräte: die Möglichkeit, schnell und einfach auf Amazon einzukaufen. Wie Mahaney in seiner Umfrage herausgefunden hat, benutzen nämlich 17 % der Echo-Besitzer Alexa, um auf Amazon einzukaufen. Wenn die Zahl der Geräte steigt, dann erwartet Mahaney, dass auch mehr über Alexa auf Amazon gekauft wird. Laut Schätzungen des Analysten könnten die Umsätze des Sprachassistenten bis 2020 5 Milliarden US-Dollar erreichen.
Google hat, abgesehen von den Hardware-Verkäufen, noch nicht einmal ein Geschäftsmodell, um Google Home zu monetarisieren. Die Anzeigen funktionieren nämlich nicht, wenn es kein Display gibt.
Darüber hinaus bietet Google einfach kein interessantes Alleinstellungsmerkmal für die Kunden. Die Mitglieder von Amazon Prime, deren Zahl immer weiter wächst, haben jede Menge Gründe, sich den Echo zu kaufen. Sie bekommen leichten Zugang zu Amazon und können auch Amazon Music Unlimited nutzen.
Amazon wird daher im langfristigen Wettbewerb die Nase vorne haben, selbst wenn Google kurzfristig aufholen kann.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C) und Amazon.
Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 16.3.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.