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3 Gründe, wieso wir keine Aktienblase haben

Wasserstoff Aktien
Foto: Pixabay

Ich investiere zwar noch nicht besonders lange, aber trotzdem kann ich die Crash-Prophezeiungen schon nicht mehr zählen. Wahrscheinlich muss ich gar nicht erst erwähnen, dass keiner der vorhergesagten Crashs wahr geworden ist.

Meistens wird dabei einfach auf die gerade Linie, mit der die meisten Aktienindizes der Welt seit 2009 nach oben geschossen sind, verwiesen und daraus geschlossen, dass wir es mit einer gigantischen Aktienblase zu tun haben. Aktienblasen müssen natürlich irgendwann platzen, aber die Idee, dass Aktien komplett überteuert sind und der DAX sich in einer Blase befindet hat meiner Meinung nach wenig mit der Realität zu tun. Diese drei Gründe sprechen gegen eine Blase am deutschen Aktienmarkt:

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1. Der DAX ist nicht überbewertet

Das wichtigste Kriterium einer Aktienblase ist, dass die Bewertung von Aktien nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Anleger kaufen nur noch, weil Kurse steigen, ohne auf die fundamentalen Daten zu achten.

Dass der DAX überbewertet ist, kann man aber nur schwer behaupten. Nach Berechnungen der Commerzbank aus der letzten Woche hat der DAX für dieses Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von kaum 14. Das ist, wenn überhaupt, unter dem langfristigen Durchschnitt und weit entfernt von den Höchstwerten zur Jahrtausendwende.

Wer eine wirkliche Blase sehen will, muss in das Jahr 2000 zurückgehen, als das DAX-KGV bei über 30 stand. Damals waren Aktien nicht nur absolut überbewertet, sondern relativ sogar noch stärker,  da man für sein Erspartes als Alternative noch einige Prozentpunkte Zinsen bekommen konnte. Heute sind Aktien relativ zu Zinsen spottbillig und in absoluten Zahlen immer noch fair bewertet.

2. Der DAX tritt seit 17 Jahren auf der Stelle

Die optische Rally im DAX wird außerdem durch ein weiteres Phänomen verstärkt, das die meisten Anleger entweder gar nicht kennen oder unterschätzen. Der DAX ist nämlich ein sogenannter Performance-Index, das heißt, dass er im Gegensatz zum Dow Jones und fast allen anderen Leitindizes inklusive Dividenden berechnet wird.

Diese sonderbare Berechnungsart ist aber der einzige Grund, wieso der DAX in den letzten Jahren neue Rekorde erzielen konnte. Betrachtet man, wie international üblich, nur den Kursindex, also die Entwicklung von Aktienkursen ohne Dividenden, so steht der DAX bei circa 5.700 Punkten und ist damit noch immer niedriger als zur Jahrtausendwende, als er die 6.000er-Marke geknackt hat. An dieser Rekordmarke wurde nur 2015 einmal kurz gekratzt. Deutsche Aktien haben also seit 17 Jahren keine neuen Höchststände mehr gesehen.

3. Anleger trauen sich trotz Nullzinsen noch nicht in den Markt

Historisch hat man außerdem für jede Aktienblase immer auch eine breite Euphorie am Markt benötigt, damit Aktien weit über eine faire Bewertung hinausschießen. Davon ist jedoch keinerlei Spur zu finden.

Man würde meinen, die nichtvorhandenen Zinsen würden Anleger langsam dazu animieren mehr Aktien zu besitzen, aber bisher ist eher das Gegenteil der Fall. Als im Jahr 2001 die Internetblase auch bei deutschen Aktien zu lächerlichen Bewertungen geführt hat, waren fast 13 Millionen Deutsche Aktienbesitzer. Seitdem werden Aktien deutlich günstiger und damit die zu erwartende Rendite viel höher, aber die Deutschen wollen nichts mehr von ihnen wissen.

Heute besitzen gerade einmal 8,98 Millionen Deutsche Aktien, was wiederum weniger ist als 2007, als man immerhin 10,32 Millionen Aktionäre zählen konnte. Dabei ist die Aktie angesichts der niedrigen Zinsen für Sparer notwendiger denn je, aber der durchschnittliche Anleger verhält sich mit bedauernswerter Beharrlichkeit in jedem Zyklus wieder gleich falsch.

Zumindest ist das aber ein Trost für alle, die sich zu Aktien bekennen, denn auch im Anlegerverhalten lassen sich keinerlei Anzeichen für eine Aktienblase finden. Irgendwann wird es ziemlich sicher wieder viel zu hoch bewertete Aktienmärkte geben, aber im Moment sehe ich nur eine Blase, und zwar die, in der die Crash-Propheten leben.

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