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Wertvolle Lektionen über das Investieren, die du von deiner Katze lernen kannst

Foto: Pixabay, Amandad

Der beste Freund des Menschen und mag der Hund sein, aber Katzen belegen auf jeden Fall den zweiten Platz laut Statistiken der American Pet Products Association. Innerhalb der USA haben 37 bis 47% aller Haushalte einen Hund, verglichen mit 30 bis 37% Katzenbesitzern. Das macht irgendwas zwischen 74 bis 96 Millionen Katzen in den USA.

Wir haben die Tendenz zu glauben, dass Katzen ein ziemlich ruhiges Leben führen und die meiste Zeit nur rumliegen. Sie schlafen etwa 20 Stunden am Tag, sind sehr wählerisch bei dem was sie essen (sagt der Autor, der zwei Katzen selbst zu Hause hat)und wenn m an es auch nur wagt, sie anzufassen ohne vorher Ihre Erlaubnis eingeholt zu haben, dann wird man gekratzt.

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Bildquelle: Getty Images

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Sind Katzen bessere Aktionäre als Menschen?

Im Jahr 2012 führte The Observer, eine britische Zeitung, einen Wettbewerb durch, wonach drei verschiedene Gruppen von Teilnehmern imaginäre 5000 Pfund  investieren sollten. Diese drei Gruppen wurden wie folgt eingeteilt:

  • Ein Trio von professionellen Vermögensverwaltern (Justin Urquhart Stewart von Seven Investment Management, Paul Kavanagh von Killick & Co. und Andy Brough von Schroders)
  • Eine Gruppe von Schulkindern im Alter von 11 bis 8 an der John Warner School in Hoddeston, England
  • Eine Hauskatze mit dem Namen Orlando.

Eigentlich sollten wir die Profis gewinnen, immerhin werden sie sehr gut dafür bezahlt oder? Am Ende dieses einjährigen Wettbewerbes hatten die Profis einen Gewinn von 3,5 % erwirtschaftet. Den Schulkindern erging es nicht ganz so gut mit ihrem Portfolio, das 3,2% verloren hatte. Orlando die Katze aber, die ihre Aktien derart aussuchte, indem sie ihre Lieblingsspielzeugmaus auf ein Zahlenraster warf, auf dem beliebte Unternehmen abgebildet waren, ließ alle anderen nur Staub schlucken und erreichte am Ende des Jahres 10, 8%.

Lassen wir das mal für einen Moment lang sacken. Eine Katze hat drei Profis geschlagen?!

Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass die angeblich so klugen Vermögensverwalter keine gute Performance hingelegt haben. Vor ein paar Jahren veröffentlichten vier Autoren ihre Ergebnisse, nachdem sie 1300 Hedgefonds zwischen 1994 und 2009 unter die Lupe genommen hatten. Sie fanden heraus, dass nur 22% der Vermögensverwalter risikoangepasste Investitionsgewinne erwirtschafteten, wenn man die Managementgebühren abzieht. Die Autoren trieben die Sache aber noch ein bisschen weiter und untersuchten auch, wie viele von diesen Unternehmen die richtigen Manager hatten und die falschen gemieden hatten. Die Antwort war, dass nur 5,7% die richtigen Manager hatten und das nach Abzug der Gebühren! Das ist nicht sehr ermutigend.

Wertvolle Investmentlektionen von deiner Katze

Wenn wir jetzt einen Schritt zurück machen und uns noch einmal vergegenwärtigen, dass die Profis gegen eine Katze verloren haben, dann gibt es hier für uns etwas zu lernen.

1.Kurzfristig sind Aktien einfach unberechenbar

Die wichtigste Lektion hier ist, dass diese Ergebnisse einfach nur durch Zufall zustande gekommen sind. In einer perfekten Welt sollte eine Katze die Profis nicht überholen können. Aber die Welt ist nicht perfekt und die Börse ist einfach nicht vorhersehbar.

Jede Menge Denkfehler, die beim Investieren zum Tragen kommen, stellen sicher, dass das Investieren kurzfristig einfach niemals vorhersehbar sein kann. Der Bestätigungsfehler ist ein gutes Beispiel dafür. Damit ist die Tendenz gemeint, seine bereits bestehenden Ansichten und Meinungen zu bestätigen, indem man sich auf Nachrichten Meinungen und Ideen von anderen verlässt, die zufälligerweise mit deinen eigenen übereinstimmen. Das ist etwas, dass wir an einem bestimmten Punkt alle machen, denn es gibt uns das Gefühl der Zuversicht bei unseren Investitionen. Doch leider führt diese Fokussierung auf eine einzige Seite der Gleichung, ohne die potenziellen Risiken zu sehen, irgendwann zu einem Verlust.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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Es gibt zahllose Denkfehler beim Investieren, die für die Unvorhersehbarkeit des Marktes verantwortlich sein. Selbst wenn du einen starrsinniger, langfristiger Investor bist und alle Seiten der Gleichung genauestens untersuchst, dann gibt es nur noch Millionen von anderen Investoren, die sich nicht einmal dessen bewusst sind, dass diese Denkfehler überhaupt existieren. Darum ist es einfach unmöglich, den Markt zu timen.

2. Selbst die Experten sind fehlbar

Zweitens ist der Erfolg von Orlando eine gute Erinnerung daran, dass es den perfekten Aktienguru einfach nicht gibt. Professionelle Vermögensverwalter können genauso Fehler machen wie Otto-Normalverbraucher. Das ist aber nur ein weiterer Anreiz, um so viel wie möglich über das Investieren zu lernen, sodass man sein Geschick in die eigenen Hände nehmen kann.

Laut einer Studie von Nerdwallet aus dem Jahr 2013 haben nur 24% der aktiven Vermögensverwalter es geschafft, den Markt über 10 Jahre hinweg zu schlagen. Davon haben nur 21% es geschafft, den Markt in statistisch bedeutender Weise zu schlagen. Die Studie hat praktisch gezeigt, dass die meisten Investoren mit Indexfonds besser dran gewesen wären oder wenn Sie selbst investiert hätten, anstatt ihr Geld einen Vermögensverwalter zu geben.

3. Manchmal zahlt es sich aus nur rumzuliegen

Drittens dient das faule Leben einer Katze als dringende Erinnerung an die Investoren, das es manchmal die beste Strategie ist, sich zurückzulehnen und gar nichts zu tun.

Die Vermögensverwalter versuchen meistens zu viel zu machen. Das ist auch leicht zu verstehen, denn sie haben nur einen kleinen Kundenkreis, dem sie Rechenschaft schuldig sind und daher verändern Sie das Portfolio ständig, um die gerade angesagtesten Aktien zu haben, um neue Kunden anzulocken. Wenn man das kurzfristig aber zu oft macht, dann führt das zu schlechten Ergebnissen, egal ob wir es hier mit Vermögensverwaltern oder aktiven Tradern zu tun haben.

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Eine inzwischen berühmte Studie von Terry Odean von der UC Berkeley untersuchte 10.000 Depots von Einzelinvestoren über einen Zeitraum von sieben Jahren und untersuchte etwa 163.000 Trades.  Er konnte dabei Fälle erkennen, in denen die Investoren eine Aktie verkauft und nach einer kurzer Zeit eine andere gekauft hatten. Das sah er als aktives Trading und als ein Signal, dass die Trader glaubten,  die verkaufte Aktie würde an Wert verlieren und die gekaufte Aktien im Wert steigen. Die Ergebnisse zeigten aber, dass die verkaufte Aktie die neu gekaufte Aktien im Durchschnitt um 3,2 Prozentpunkte pro Jahr überholte. In anderen Worten, die Investoren hätten einfach ihre Aktien behalten sollen.

In einer separaten Studie von Odean und seinen Kollegen aus dem Jahr 2011 wurde untersucht, ob Daytrading profitabel sein kann. Die Studie fand heraus, dass nur 13% der Daytrader am Ende des Jahres mit einem Profit dastehen und nur ein Prozent konsequent eine Möglichkeit findet, um trotz der hohen Handelsgebühren und der Unvorhersehbarkeit nachhaltig Gewinn zu machen.

Ich möchte dir damit nicht empfehlen, zwanzig Stunden am Tag zu schlafen. Aber vielleicht ist es an der Zeit, nicht mehr so viel über deine Strategie nachzudenken und dem, was du gekauft hast, erlauben für dich arbeiten zu lassen.Wenn es für Orlando funktioniert, dann kann es für dich auch funktionieren.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams  auf Englisch verfasst und wurde am 29.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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