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Netflix zeigt wieder einmal, warum man nicht gegen dieses Unternehmen wetten kann

Bildquelle: Netflix.

Netflix (WKN:552484) stand kurz davor, seine Ziele zu verfehlen. Der führende Videostreamer hatte einen Bericht für das zweite Quartal vorgelegt, der besonders enttäuschend war, da das Abonnentenwachstum deutlich hinter dem Ausblick lag. Das war das langsamste Wachstum in zwei Jahren.

Das Management hatte im vorhergehenden Bericht schon eingestanden, dass die Erhöhung der Preise bei den langfristigen Kunden bedeutende Auswirkungen hatte. Aufgrund der weiteren Preiserhöhungen in Q3, dem Abschluss der internationalen Expansion und dem Druck durch die Konkurrenz, erwarteten viele einen weiteren enttäuschenden Quartalsbericht.

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Das Wall Street Journal spekulierte, dass Netflix “kein Happy End” haben werde. Mehrere Analysten gaben bärische Empfehlungen in den Wochen vor der Veröffentlichung des Berichts heraus.

Diese Erwartungen sollten sich aber als falsch herausstellen. Die Aktie sprang am Tag nach der Veröffentlichung um 20 % und stieg während der Woche noch weiter. Aber wie haben die ganzen “klugen Analysten” das nicht kommen sehen?

Hier sind einige Gründe dafür.

1. Netflix ist eine sehr volatile Aktie

CEO Reed Hastings hat sich für die Volatilität der Aktie in den letzten beiden Telefonkonferenzen bereits entschuldigt. Darüber hinaus hat er von der Euphorie gesprochen, die den Wert der Aktie aufgepumpt habe. Selbst Hastings, der Mitgründer des Unternehmens und sein CEO während der letzten 20 Jahre, seit das Unternehmen besteht, ist immer wieder überrascht über die hohen Fluktuationen in der Aktie.

Netflix ist wirklich eine der volatilsten Aktien in S&P 500 und bewegt sich oft um 10 % oder mehr nach den Quartalsberichten. Hinter dieser Volatilität liegt die Unvorhersehbarkeit. Netflix hat Probleme damit, sein eigenes Abonnentenwachstum vorherzusehen, obwohl das Unternehmen jede Menge Daten und die Resultate von zwei Wochen aus diesem Quartal bereits vorliegen hat. Das dreistellige Kurs- Gewinn-Verhältnis ist ein weiterer Grund für die Volatilität, da der Mangel an bedeutenden Gewinnen diese beliebte Bewertungsformel bedeutungslos erscheinen lässt.

Hastings erinnert die Investoren bei jedem Quartalsbericht wieder daran, dass die Vorhersagen für Netflix aktuell nur interne Vorhersagen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen, die einen konservativen Ausblick ausgeben, um die Ergebnisse vorherzusagen, versuchte Netflix das möglichst akkurat zu machen. Die exakten Zahlen anstatt eines Ergebnisbereiches erhöhen natürlich die Volatilität nach jedem Quartalsbericht.

2. Netflix ist nicht wie andere Unternehmen

Netflix ist ein Pionier im Bereich DVD-Versand und jetzt im Bereich Video-Streaming, ein Bereich, den das Unternehmen auf die globale Bühne gebracht hat. Das ist ein komplett neues Unternehmen ohne Konkurrenten, die das schon vor Netflix gemacht haben. Solche Unternehmen sind für die Wallstreet besonders schwer vorhersehbar und schwer zu bewerten, da die Unvorhersehbarkeit es den Analysten besonders schwer macht.

Es gibt kein einfaches Modell, wie man die Ergebnisse eines Unternehmens wie Netflix vorhersagen kann und alte Konzepte wie das Discounted-Cashflow-Modell verliert hier seine Relevanz, besonders wenn es auf ein Unternehmen angewendet wird, das mehr als eine Milliarde US-Dollar pro Jahr an freiem Cashflow verliert. Amazon.com (WKN: 906866) ist ein ähnliches Unternehmen, das die Wallstreet immer wieder in Bedrängnis gebracht hat und dabei volatile Kursbewegungen nach den Veröffentlichungen der Quartalszahlen provoziert hat.jmkrqa8y_400x400_large

3. Es gibt keine Bewertung für Geschmack

Wenn wir einmal ein Unternehmen ansehen, das Wachstum mit einer neuen Technologie und mit einem Geschäftsmodell vorhersagt , das die Wall Street noch nicht kennt, dann ist das eine Formel für erhöhte Volatilität.

Das Management scheint zu glauben, dass die Beliebtheit von Serien wie Stranger Things und Narcos im dritten Quartal zu diesen guten Zahlen geführt haben und die Eigenproduktionen des Unternehmens sollen weiteres Wachstum bringen. Aber das ist ein weiterer Grund, warum es mit der Volatilität wohl so weitergehen wird. Der Erfolg von Stranger Things erklärt warum.

Diese nostalgische Science-Fiction-Serie wurde mehr als einem Dutzend anderen Studios angeboten. Netflix ging das Risiko ein und bekam einen Überraschungshit, der die Kritiker und die Zuschauer gleichermaßen begeisterte. Wie aber die vielen Flops an der Kasse erklären, ist das Geschäft mit Filmen und Unterhaltung sehr unvorhersehbar.

Netflix investiert jetzt noch mehr Geld in seine Eigenproduktionen, daher wird es weiterhin schwierig sein, in jedem Quartal die zukünftige Performance vorherzusagen. Die Investoren sollten weitere Volatilität erwarten. Der Streaming-Riese hat aber wieder und wieder gezeigt, dass es ein Fehler ist, gegen Netflix zu wetten. Es wird Probleme geben, aber die großen Erfolge von Netflix werden das wieder ausgleichen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und wurde am 24.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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