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Wenn das iPhone von Apple die Pharmabranche anruft: Mit uns kannst du bessere Medikamente entwickeln

Foto: Pixabay, valelopardo

Apples (WKN:865985) iPhone schloss gerade erst seinen ersten Medikamentenvertrag ab. Okay, kleiner Scherz, aber nicht so schnell. Durch eine App namens PARADE – kurz für „Patient Rheumatoid Arthritis Data from the Real World – wurde Glaxo Smith Kline (WKN:940561) zum ersten großen Medikamentenhersteller, der Apples iPhone und dessen Softwareplattform ResearchKit nutzt.

Für Apples ResearchKit-Plattform ist das der Moment der Wahrheit. Er könnte sowohl für Apple als auch die großen Pharmaunternehmen eine Menge Möglichkeiten in Zukunft bereithalten. Angenommen Glaxos Anstrengungen sind erfolgreich, dann könnte ResearchKit den Appetit der Pharmariesen auf Appleprodukte anregen. Darunter fallen auch das iPhone und die Apple Watch.

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Warum? Einerseits könnte Forschung mithilfe von virtuellen Versuchen zu Hause eine Menge Geld sparen. Medikamentenhersteller müssen teure Studien betreiben, die als klinische Versuche bekannt sind, um der FDA darzulegen, dass ihre Medikamente funktionieren. Die Phase 3 der Versuchsreihe macht 40 % des F&E-Budgets der Pharmaunternehmen aus.

Um diese Versuche zu vereinfachen, können die Teilnehmer der PARADE-Studie ihre iPhones verwenden, um Daten zu übermitteln, ohne einen Fuß ins Labor setzen zu müssen. Mit einer App, die auf ResearchKit aufbaut, können Teilnehmer eine geführte Handgelenksübung durchführen und die Bewegungssensoren des iPhones nehmen diesen Vorgang auf. Damit lassen sich die Einrichtung teurer Versuchseinrichtungen und die Anstellung von Personal vermeiden. Hinzu kommt, dass die Daten bereits digital vorliegen. Forscher sparen so viel Zeit, sich durch die Daten zu arbeiten.

Pfizers virtueller Versuch mit zusammengestückelten Technologien scheiterte

Wie stark iPhone und ResearchKit den Medikamententest vereinfachen könnten, kann bei Pfizer (WKN:852009) gesehen werden. Das Unternehmen scheiterte vor ein paar Jahren bei dem Versuch, die Medikamentenforschung zu virtualisieren. 2011 begann Pfizer einen Versuch namens REMOTE, der ein Sammelsurium von seltsamer und unbekannter Technologie nutzte, um Gesundheitsergebnisse für seine Teilnehmer auszuwerten. Glaxo hingegen plant, alles mit dem allgegenwärtigen iPhone zu tun.

Der Versuch von Pfizer scheiterte zu einem bedeutenden Teil auch daran, dass der Medikamentenhersteller keine Teilnehmer finden konnte. Dies ist der schwierigste Schritt in der Studie. Die Teilnehmer sahen sich Technologien gegenüber, die sie nicht kannten und nicht verstanden. Die Leute wollten ihre Privatsphäre nicht gefährden – besonders bei Gesundheitsfragen.

Obwohl Apple viel Aufwand betreiben muss, um sicherzustellen, dass die medizinischen Daten sicher sind, helfen die Bekanntheit seiner Technologie und das Ökosystem, die Angst zu reduzieren. Dies könnte einen Boom in der medizinischen Forschung auslösen. Als das ResearchKit letzten März auf den Markt kam, wurden sofort fünf neue Gesundheitsapps in die Top 5 des App Stores von Apple geschleudert. In nur sieben Tagen meldeten sich mehr als 2.500 Leute für die Asthmaforschung an. 5.000 Leute nahmen an einem Parkinsonforschungsprojekt teil und mehr als 22.000 schrieben sich zu einer Herzkrankheitenstudie ein.

Obwohl diese Ergebnisse ermutigend sind, muss diese Art informeller Forschung erst noch zeigen, dass sie für die medizinische Forschung brauchbar ist. Ein Problem ist, dass man nicht feststellen kann, wer sich angemeldet hat, oder ob sie die Wahrheit sagen. Kommt die Person ins Labor, kann man sie anhand ihres Personalausweises identifizieren. Aber die bisherigen auf ResearchKit basierenden Apps stellen lediglich Fragen, um herauszufinden, wer geeignet ist. Wir alle wissen, dass man bei solchen Fragen lügen kann. (Bist du älter als 18? Ja! Aber… beantwortet der Teenager diese Frage? Vielleicht. Wie siehts mit deinem Hund aus? Kann sein. Du weißt, wie es ist.)

Duke Screen für Autismus, IBM untersucht die Schlafgewohnheiten

Andererseits wurde ResearchKit seitdem in besser überwachten Studien in Kliniken und anderen großen Technologieunternehmen eingesetzt. Eine Studie, die mich am meisten beeindruckt hat, ist die „Autism & Beyond“ Studie von Duke Medicine, die die Frontkamera des iPhones nutzt, um die Reaktion eines Kindes auf die Videos zu zeigen, die auf dem Gerät abgespielt werden. Das Ziel ist, eine automatische Methode zu entwickeln, mit der Entwicklungsstörungen erkannt werden können. Wenn dies gelingt, dann wären das großartige Neuigkeiten. Autismus ist nur schwer zu entdecken, aber eine frühzeitige Diagnose bedeutet, dass die Behandlung früh beginnen kann. Damit kann die Lebensqualität des Kindes deutlich verbessert werden.

Jene, die unter Schlaflosigkeit leiden, einer von vier US-Bürgern leidet darunter, können dank IBMs (WKN:851399) erster iPhone-basierter Schlafstudie Hilfe finden. Indem eine ResearchKit-App in der Watson Health Cloud eingesetzt wird, untersucht IBM Zusammenhänge zwischen Schlafgewohnheiten und Aufmerksamkeit, Produktivität und allgemeinem Gesundheitszustand. Das iPhone und die Apple Watch werden genutzt, um Daten zu sammeln, die die Forscher analysieren, um Muster und Zusammenhänge zu entdecken.

Trotz Einschränkungen könnte ResearchKit neues Territorium für Apple erschließen

Sind die Studien von Glaxo und IBM der Beginn eines Trends, bei dem iPhones und Apple Watches tragbare Sammler von Gesundheitsdaten werden? Vielleicht, aber es bleiben noch Fragen offen. Beispielsweise fehlt der persönliche Kontakt, der Medikamententests nicht so unmenschlich und kalt erscheinen lässt. Hinzu kommt, dass die FDA eine Verzerrung vermuten könnte, wenn ein Versuch nur mit jenen Personen durchgeführt wird, die ein iPhone besitzen.

Wie auch immer dies ausgeht, Apple wird nicht sofort und direkt davon profitieren. Da das ResearchKit kostenlos und Open Source Software ist. Das iPhone und die Apple Watch mit ihren eingebauten Sensoren könnten jedoch spannende Verbesserungen für die pharmazeutische Forschung bringen. Und wenn PARADE zeigt, dass ResearchKit eine praktikable Plattform für Medikamentenforschung und –Entwicklung ist, dann hat Apple einen riesigen Schritt in das unbekannte Gebiet der Gesundheitsbranche gemacht – und das könnte sich in Zukunft auszahlen.

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Dieser Artikel wurde von Cheryl Swanson auf Englisch verfasst und am 19.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und Empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool hat die folgenden Optionen: Long Januar 2018 90 USD Calls auf Apple und Short Januar 2018 95 USD Calls auf Apple.



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