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Mittwochsbilanz: DAX startet mit Verlusten in die Woche, Lanxess hui – Banken pfui

Die deutschen Banken waren in den ersten, miesen Börsentagen der aktuellen Handelswoche das Hauptgesprächsthema der Parkettakteure. Vor allem die Deutsche Bank, die in den USA vor einer neuen Rekord-Strafzahlung steht, beunruhigte Börsianer und Politiker. Sogar Bundeskanzlerin Merkel sah sich veranlasst, zu Deutschlands größtem Geldhaus Stellung zu nehmen. Ihr Tenor: Wenn die Deutsche Bank in die Grütze geht, darf sie nicht mit staatlicher Hilfe rechnen.

Das sorgte an der Börse für Ärger. Allerdings übersahen die Damen und Herren Händler, dass Mutti dem Institut sogar einen Gefallen getan hatte, denn ihre Äußerung durfte auch als deutliches Signal ans US-Justizministerium gewertet werden. Die Botschaft: Verlangt nicht zu viel Geld, wir werden nämlich nicht einspringen. Dies zeigte bereits am Dienstag Wirkung.

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Einige Pfiffikusse meinen nun, da die Aktie der Deutschen Bank einen neuen Tiefstkurs erreicht habe, sei für risikobereite Investoren der Zeitpunkt zum Einstieg nahe. Das kann natürlich sein. Allerdings sollten sich diese Mutigen darüber im Klaren sein, dass ein Investment zum derzeitigen Zeitpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ein Vabanquespiel ist, das sich sehr gefühlsecht auf ihre Depots auswirken könnte.

Es gab zum Glück nicht nur Verluste: Ein im MDAX notierter Spezialchemiekonzern konnte am Montag deutlich zulegen…

Was war an der Börse los?

Die Vorgaben waren nicht schlecht: Der höchste Wert des ifo-Geschäftsklimaindex seit Mai 2014 zeigte, dass die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen sich deutlich aufgehellt hat. Trotzdem entschieden sich die Marktteilnehmer am Montag mehrheitlich für Gewinnmitnahmen. Der Grund für die Kaufzurückhaltung: Unsicherheit im Vorfeld des ersten TV-Duells der US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton.

Der DAX (WKN:846900) startete mit einem Verlust von 2,2 % in die Woche und notierte bei Handelsschluss mit 10.394 Punkten. Am schlimmsten erwischte es die Deutsche Bank (WKN:514000), die nach Ansicht der meisten Börsianer eine Kapitalerhöhung durchführen muss, um eine in den USA drohende Milliardenstrafe für zwielichtige Hypotheken-Deals bezahlen zu können. Die Anteilscheine des einstmals vornehmen Geldhauses brachen um 7,6 % ein und markierten mit einem Schlusskurs von 10,55 Euro einen neuen Tiefststand.

Kein DAX-Wert beendete den Handelstag mit Gewinnen. Das konnte man vom Mid-Cap-Index MDAX (WKN:847741) nicht behaupten. An dessen Spitze setzte sich die Aktie des Spezialchemiekonzerns Lanxess (WKN:547040), die sich um mehr als 8 % verteuerte. Das Unternehmen hatte zuvor rund 2,4 Milliarden Euro für den US-Konkurrenten Chemtura geboten.

Die Papiere von K+S (WKN:KSAG88) litten unter einer Verkaufsempfehlung und büßten 7,0 % ein. Dass die Deutsche Bank, deren Parkettastrologen den Düngemittelproduzenten herabgestuft hatten, sich selbst mit Verlusten bestens auskennt, dürfte nur ein schwacher Trost für die K+S-Eigner gewesen sein.

Am Dienstag sorgte das Ergebnis des ersten direkten US-Kandidatenwettstreits, den Frau Clinton für sich entscheiden konnte, nur kurz für Erleichterung auf dem Parkett. Der DAX gab seine anfänglichen Gewinne schnell wieder ab und drehte deutlich ins Minus. Dieses konnte der Blue-Chip-Index allerdings im Nachmittagshandel zum großen Teil wettmachen und verabschiedete sich beim Stand von 10.361 Zählern mit einem Abschlag von 0,3 % in den Feierabend.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank setzte seine Abwärtsbewegung vom Vortag fort – bis das US-Justizministerium sich zu Wort meldete und kundtat, dass zu bestrafende Banken durch Kooperation mit den Behörden ihre Buße durchaus reduzieren könnten. Dies sorgte für etwas Erleichterung und ließ die Anteilscheine des Frankfurter Bankriesen genau auf Vortagsniveau aus dem Handel gehen.

Dafür mussten die Anteilseigner einer anderen deutschen Großbank deutliche Verluste hinnehmen: Die Papiere der Commerzbank (WKN:CBK100) gaben 2,2 % ab, nachdem bekannt geworden war, dass deren Konzernumbau rund 1 Milliarde Euro kosten wird und der Vorstand deshalb nicht nur die Dividende streichen, sondern auch rund 9000 Stellen abbauen will.

Ganz unten im Börsenkeller landete die Lufthansa (WKN:823212), deren Aktie mit einem Schlusskurs von deutlich unter 10 Euro den niedrigsten Börsenwert seit 2012 erreichte. Die Parkettakteure nahmen der Kranich-Airline übel, dass sie die Übernahme von 40 Jets des angeschlagenen Konkurrenten Air Berlin plant.

Am Mittwoch profitierte der deutsche Aktienmarkt von den US-Börsen, die am Vorabend freundlich geschlossen hatten. Das deutsche Börsenbarometer stieg bis 17:00 Uhr um 1,2 %. Erholt zeigte sich auch die Aktie der Deutschen Bank, die sich um rund 1,7 % verbesserte.

Wie geht es weiter?

Am Donnerstag (29.09.) berichten die deutschen Statistiker über die Entwicklung der Verbraucherpreise im September. In den USA werden der endgültige Wert des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Der Brauseproduzent PepsiCo legt Quartalszahlen vor.

Am Freitag (30.09.) gibt es Daten zu den August-Umsätzen im deutschen Einzelhandel. Die US-Statistiker liefern Zahlenmaterial zu den privaten Einkommen und Konsumausgaben im August, und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für September gibt Auskunft über die Stimmung in den Unternehmen. Die Uni Michigan äußert sich zum Verbrauchervertrauen im neunten Monat.

Wir wünschen den Lesern des Motley Fool eine angenehme Restwoche.

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Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von PepsiCo.



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