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Ist dieser neue Markt die größte Investmentidee des Jahrzehnts?

Foto: Pixabay, lightstargod

Über 100 Milliarden US-Dollar an jährlichen Umsätzen für die bestverkauften Medikamente könnten schon bald neu verteilt werden und das führt zu einem Goldrausch bei der Entwicklung von Biosimilars. Da der Markt bis 2020 20 Milliarden US-Dollar erreichen soll, könnte man sich fragen, ob eine Investition in diesen Markt eine gute Idee ist. Im Folgenden erfährst du mehr über Biosimilars und wie sie die Medizin verändern könnten.

Erst etwas zum Hintergrund

In der Vergangenheit bestanden die meisten Medikamente aus kleinen Molekülen, die über chemische Synthese oder die Herstellung und Aufspaltung von chemischen Verbindungen hergestellt wurden. Da diese Methode leicht kopierbar ist, haben auslaufende Patente bisher immer zu einer wahren Flut an generischen Kopien geführt.

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Aktuell machen Generika etwa 80 % aller Verschreibungen aus und generieren Milliarden von Dollar jedes Jahr für Hersteller wie Teva Pharmaceutical und Mylan NV.

Aber immer mehr Medikamente werden mit deutlich komplexeren Prozessen hergestellt, die sich auf biologische Prozesse konzentrieren, darunter auch solche mit lebenden Organismen wie Hefe. Diese komplexen Medikamente, die aus großen Molekülen bestehen, können nicht so einfach wie andere nachgemacht werden und haben daher weniger Konkurrenz, wenn die Patente erst einmal ausgelaufen sind.

2014 gab die Welt 289 Milliarden US-Dollar für biologische Medikamente aus. 2019 schätzt Deloitte, dass die globalen Ausgaben bis aus 445 Milliarden US-Dollar steigen könnten.

BILDQUELLE: DELOITTE AUSBLICK BIOWISSENSCHAFTEN 2016

BILDQUELLE: DELOITTE AUSBLICK BIOWISSENSCHAFTEN 2016

 

Die Zeiten ändern sich

Technische Fortschritte und Schützenhilfe von den Regulierungsbehörden reißen immer neue Barrieren ein, die bisher Medikamente nicht auf den Markt gelassen haben, die ähnlich wie biologische Organismen arbeiten, aber keine genauen Kopien davon sind. Diese Biosimilars könnten im Lauf der Zeit Milliarden von Dollar von anderen Medikamenten abziehen.

Pfizer, Inc. (WKN:852009), ein führendes Unternehmen bei der Entwicklung von Biosimilars schätzt, dass solche Medikamente mit Umsätzen von über 100 Milliarden US-Dollar in den kommenden Jahren ihren Patentschutz verlieren werden und dass Zulassungen von Biosimilars dazu führen könnten, dass dieser Markt von nur ein paar Milliarden auf 20 Milliarden US-Dollar bis 2020 wachsen könnte, darunter 8 Milliarden allein in den USA.

BILDQUELLE: PFIZER. 

BILDQUELLE: PFIZER.

Wer weiß schon, ob die Schätzung von Pfizer akkurat ist, aber die Investoren sollten bald mehr Klarheit erhalten, da die FDA solche Medikamente schon zulässt. Im April gab die FDA Pfizer grünes Licht für die Markteinführung von Inflectra, einem Biosimilar zu Remicade, dem Bestseller-Medikament von Johnson & Johnson für Autoimmunerkrankungen, darunter rheumatoide Arthritis. Remicade ist das bestverkaufte Medikament von J&J mit Umsätzen in den USA von 4,4 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr und 1,2 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal.

Pfizer hat Inflectra in den USA noch nicht auf den Markt gebracht, weil man noch auf eine wichtige Patententscheidung von den Bundesgerichten wartet. Die Gerichten haben im August gegen J&J entschieden und das bedeutet, dass das Medikament noch vor Ende des Jahres auf den Markt kommen sollte.

Novartis (WKN:904278), Biogen (WKN:789617) und Amgen (WKN:867900) sind auch gerade dabei, Biosmiliars herzustellen, die schon bald um Marktanteile mit den bestverkauften Medikamenten konkurrieren werden.

Sandoz von Novartis konnte die Zulassung der FDA gewinnen. Dabei handelt es sich um ein Biosimilar zum Medikament gegen multiple Sklerose von Teva, Copaxone. Sandoz hat auch die Zulassung für ein Biosimilar zum Anämiemedikament Neupogen und dem Medikament gegen rheumatoide Arthritis Enbrel erhalten. Copaxone von Sandoz und die Neupogen-Biosimilars sind schon verfügbar und das Biosimilar zu Enbrel sollte schon bald auf den Markt kommen.

In der Zwischenzeit hat sich Biogen mit Samsung Bioepis zusammengetan. Im letzten Jahr haben sich die beiden schon die Zulassung von Biosimilars zu Remicade und Enbrel in Europa gesichert.

Amgen hat vor Kurzem die einstimmige Unterstützung des FDA-Beratungskomitees für die Biosimilar-Version von Humira, dem 14-Milliarden-Dollar-Medikament von AbbVie bekommen. Die Markteinführung hängt aber davon ab, wann die FDA offiziell grünes Licht gibt und wie der Rechtsstreit um das Patent zwischen Amgen und AbbVie ausgeht.

Wie geht’s weiter?

Die Investoren haben recht, es gibt hier wirklich einen bedeutende Gelegenheit auf dem Markt, aber es gibt auch Risiken, die in Betracht gezogen werden sollten. Da Biosimilar nicht identisch mit dem Medikament sind, werden die Apotheker nicht automatisch andere Medikamente herausrücken, wenn auf dem Verschreibungszettel etwas Anderes steht – was sie mit generischen Alternativen aber schon machen. Da der Herstellungsprozess von Biosimilars aber so komplex ist, ist es deutlich teurer für die Hersteller, diese zu produzieren und das bedeutet, dass die auch höhere Preise haben werden als einige vielleicht gehofft haben. Wenn die Kosteneinsparungen der Biosimilars nicht groß genug sind, dann werden die Ärzte auch weiterhin das Markenmedikament verschreiben, das sie schon kennen.

Trotzdem ist das Potenzial riesig und die meisten der großen Unternehmen sind große diversifizierte multinationale Unternehmen, die zu einem gewissen Grad gegen solche Bedrohungen geschützt sind. Da das Potential groß ist und es noch andere interessante Gründe für die Hersteller gibt, darunter auch die immer länger lebende Bevölkerung, glaube ich, könnte es eine gute Idee sein, einige Hersteller von Biosimilars ins Portfolio aufzunehmen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Biogen und Johnson and Johnson. Motley Fool empfiehlt Mylan und Teva Pharmaceutical Industries.

Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und wurde am 17.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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