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Dieser elektrische LKW von Mercedes-Benz ist eine 26 Tonnen schwere Botschaft an Tesla Motors

Die Daimler AG hat letzte Woche den Prototyp eines neuen Fahrzeuges vorgestellt: ein batterieelektrischer Schwerlast-LKW. Der Mercedes-Benz urban eTruck ist ein vollelektrischer Schwerlast-LKW mit einer Reichweite von bis zu  200 km, und einem Gesamtgewicht (LKW+Ladung) von bis zu 26 metrischen Tonnen.

Das ist eine beeindruckende technische Errungenschaft. Ich glaube aber, dass es auch ein Giftpfeil in Richtung Tesla Motors (WKN:A1CX3T) und deren Investoren ist. Tesla ist also nicht das einzige Autounternehmen, das auf eine elektrische Zukunft hin arbeitet.

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Nicht wirklich ein Sattelschlepper, aber ein ernsthafter LKW für die Benutzung innerhalb von Städten

Wir sollten uns einer Sache von Anfang an klar sein: das ist kein Sattelschlepper, obwohl es auch wahrscheinlich ist, dass Daimler schon etwas Ähnliches in Arbeit hat.

Der Mercedes-Benz Urban eTruck ist ein voll elektrischer Schwerlast-LKW mit einer Reichweite von 200 km.

Der Mercedes-Benz Urban eTruck ist ein voll elektrischer Schwerlast-LKW mit einer Reichweite von 200 km.

Daimler zeigte den LKW als eine Demoversion plus das Chassis alleine, aber man wird so etwas wahrscheinlich nicht sehr oft auf der Straße sehen. Es ist nämlich der Prototyp eines Fahrzeugs, das die LKWs mit Dieselmotor ersetzen könnte, die morgens ihre Auslieferungsrouten durch die Städte fahren. Daimler sagte, dass die 200 km Reichweite genug wären, um eine übliche, tägliche Lieferroute möglich zu machen. Das Unternehmen gab in einer Erklärung an, dass ein Fahrzeug wie der urban eTruck „zu Beginn des nächsten Jahrzehnts“ in Massenproduktion gehen sollte.

Tesla hatte bisher großen Erfolg dabei, batterieelektrische Technologie in große Luxusfahrzeuge einzubauen. Batterieelektrische Schwerlast-LKWs sind aber ein etwas komplexeres Problem. Wenn sie voll beladen sind, dann sind sie deutlich schwerer als normale Autos. Das bedeutet, die Batterie muss deutlich mehr leisten können. Um noch eine akzeptable Reichweite hierbei zu bekommen, wären nach dem aktuellen Stand der Technik riesengroße Batteriemodule erforderlich, was noch mehr Gewicht und noch höhere Kosten bedeuten würde.

Daimler sagte, der Schlüssel zum urban eTruck wäre die Tatsache, dass die Batterietechnologie sich schnell weiterentwickelt, während die Kosten auch schnell fallen. Daimler ist auf einem guten Weg, sagt das Unternehmen, die Batterien verfügbar zu haben, die es erlauben werden, den urban eTruck in direkter Konkurrenz zu den Alternativen mit Dieselmotoren auf die Straße schicken zu können, und das schon in ein paar Jahren.

Selbst dann wird der elektrische LKW von Daimler immer noch einen Gewichtsnachteil gegenüber der Dieselversion haben, er ist nämlich 1700 kg schwerer als ein vergleichbarer Diesel-LKW. Das bedeutet weniger Ladung, denn die Reglementierungen der Europäischen Union begrenzen diese Arten von LKWs momentan noch auf ein Gesamtgewicht von 25 metrischen Tonnen. Aber Daimler erwartet, dass die EU hierbei eine Ausnahme durchgehen lassen wird, und zwar für LKWs mit alternativen Antrieben. Damit hättet der eTruck dann nur noch einen Nachteil von 700 kg.

Daimler stellte auch klar, dass diese LKWs nicht einfach bloß ein Projekt für zwischendurch sind. Es werden bereits kleinere elektrische LKWs mit den Kunden in Deutschland getestet, und das Unternehmen plant auch mit der Entwicklung und den Testläufen für den urban eTruck fortzufahren. Das Ziel ist hierbei die Massenproduktion in vier bis fünf Jahren zu erwarten.

Daimler testet bereits kleinere batterieelektrische LKWs, nämlich den Fuso Canter E-Cell. Bildquelle: Daimler.

Daimler testet bereits kleinere batterieelektrische LKWs, nämlich den Fuso Canter E-Cell. Bildquelle: Daimler.

Stefan Buchner, Abteilungsleiter von Mercedes-Benz Trucks, sagte in einer Erklärung:

„Mit dem Mercedes-Benz urban eTruck unterstreichen wir unsere Absichten, systematisch den elektrischen Antrieb für LKWs weiter zu entwickeln. Das bedeutet, dass wir damit beginnen, unsere Kunden miteinzubeziehen, um hierbei eine wertvolle Erfahrung in Bezug auf die Reichweite der Fahrzeuge, auf die Infrastruktur der Ladestationen und den täglichen Transportbetrieb zu schaffen – weil wir glauben, dass der Eintritt dieser Technologie in die Massenproduktion schon jetzt zum Beginn des nächsten Jahrzehnts möglich ist.“

Dieses Mal ist Daimler bereit, sich gegen Tesla zur Wehr zu setzen

Aber warum machen sie das in der letzten Juli-Woche? Ich glaube, dass Daimler – der älteste Autohersteller der Welt (mit Mercedes-Benz) und der weltgrößte Hersteller von Schwerlast-LKWs – den Investoren einfach zeigen möchte, dass man bereit ist, Tesla bei der Umsetzung seines nächsten Schrittes in dem Masterplan einen Schritt voraus zu sein.

Eine Woche, bevor der urban eTruck vorgestellt wurde, stellte CEO Elon Musk den zweiten Teil seines Masterplans vor. Das bedeutet den nächsten Schritt im Businessplan von Tesla. Unter anderem gab es dabei auch eine Referenz auf einen kommenden Tesla-Truck, einen Schwerlast-LKW, den Tesla irgendwann im nächsten Jahr vorstellen möchte.

Wir wissen schon jetzt, dass Mercedes-Benz (das Autogeschäft) einen größeren Angriff auf das Monopol von Tesla im Bereich Premium-Elektroautos plant. Es wird erwartet, dass der erste von mindestens vier vollelektrischen Mercedes-Benz-Fahrzeugen auf der Frankfurter Automesse im September vorgestellt wird. Der Erfolg des Model S von Tesla hat Mercedes und die deutschen Luxusautohersteller etwas überrascht und man hat erst in letzter Zeit begonnen, sich ernsthaft eine Reaktion darauf zu überlegen – Jahre, nachdem Tesla sich schon ein großes Stück aus dem Luxusautosegment von Mercedes-Benz geholt hatte.

Ich denke, Daimler möchte einfach Tesla (und seinen Investoren) klarmachen, dass das Unternehmen denselben Fehler kein zweites Mal begehen wird, und dass man bereits seine eigenen elektrischen LKWs entwickelt. Und dieses Mal will Mercedes aggressiv seine Marktführerposition verteidigen.

In anderen Worten – es geht los. Tesla, jetzt seid ihr am Zug.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear  auf Englisch verfasst und wurde am 01.08.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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