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GoPro: 4 überraschende Statements vom CEO

Der Hersteller von Actionkameras GoPro (WKN:A1XE7G) wollte nach Marktschluss am 27.7. seine Zahlen für das Q2 vorlegen. Die Erwartungshaltung ist eher niedrig. Analysten gehen davon aus, dass GoPro einen non-GAAP-Verlust von 0,58 US-Dollar pro Aktie eingestehen muss, im Jahr zuvor war es noch ein Profit von 0,35 US-Dollar pro Aktie. Grund: keine neuen Produkte im Quartal.

GoPros CEO Nick Woodman hat neulich mit Willie Geist von Today gesprochen und dabei ein paar interessante Sachen über das Unternehmen rausgehauen. Sehen wir uns doch mal vier interessante Zitate an und betrachten, was die für die Zukunft bedeuten könnten.

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1 GoPro ist in Dingen Software abgehängt worden

Ein nicht mehr neuer Vorwurf an GoPro lautet, dass das Speichern und Bearbeiten der Videos leichter von der Hand gehen könnte. Im Interview gestand Woodman offen ein, dass es „nach wie vor zu schwierig“ sei, dass User an ihre Videos rankämen und sie bearbeiten.

Woodman sagte das schon einmal, vor einem Jahr. Er sagte damals, dass GoPro an einer cloudbasierten Backup-Plattform werkele. Diese Lösung ist aber noch nicht auf dem Markt. Allerdings hat das Unternehmen mittlerweile Apps wie Kolor, Replay und Splice aufgekauft, damit die Nutzer mehr Möglichkeiten zum Speichern und Bearbeiten haben. Nach und nach schaffen es die Features dieser Dienste auch in die Haupt-App, es ist aber nicht klar, ob eine solche Taktik mehr Menschen dazu bewegt, eine GoPro zu kaufen.

Im Februar hat GoPro einen Lizenz-Deal mit Microsoft (WKN:870747) unterschrieben. Inhalt: „Bestimmte Datenspeicherung und andere System-Tech“. Es gab nur wenige Details zu dem Deal, manche Analysten glaubten, dass es bedeutet, dass GoPro seine Kameras mit Microsofts Cloud-Backup OneDrive verbindet. Aber: Microsoft hat erst neulich verkündet, dass man den Gratis-Speicherplatz von 15 GB auf 5 GB senken werde, und GoPro-Videos sind gigabytehungriger Content, daher scheint diese Theorie unwahrscheinlich.

2 Smartphones sind in manchen Fällen besser

Ein altbekanntes Argument der Bären gegen GoPro besagt, dass der Durchschnittskonsument niemals eine Standalone-Kamera kaufen würde, nicht, solange die Kamera am Smartphone auch ordentliche Fotos macht. Woodman gab zu, dass ein Smartphone eine „gute Lösung für Schnappschüsse“ wäre oder um Ereignisse zu dokumentieren, dass GoPros hingegen ideal für Menschen seien, „die Neues ausprobieren“ und sich dabei filmen wollen.

Woodmans Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings nutzen Menschen permanent die Frontkamera, um ihre Gegenwart festzuhalten. Klar, Woodman meinte damit die eher gefährliche und nervenaufreibende Welt der Surfer und Kiter und Skifahrer, aber das wiederum ist das Kernproblem von GoPro: Die meisten Menschen machen diese Sachen einfach nicht oft genug, um sich für ein Produkt, das zwischen 200 und 500 US-Dollar kostet, zu entscheiden.

3 GoPros Aktieneinbruch ist „motivierend“

Geist wollte wissen, ob der Aktieneinbruch „frustrierend oder schwierig“ war, Woodman aber sagte, dass der Verlust, der in den vergangenen 12 Monaten 80 % des Marktwerts des Unternehmens ausgelöscht hat, „motivierend“ gewesen sei. GoPro ist Ende 2014 mit einer Bewertung von 2,95 Milliarden US-Dollar an die Börse gegangen. Das Unternehmen ist bis auf 11,8 Milliarden hochgegangen, mittlerweile wird der Wert mit 1,56 Milliarden Dollar beziffert.

Trotz dieses Auf und Ab sagt Woodman, dass es als börsennotiertes Unternehmen „mehr Spaß“ mache, dass GoPro damit aus der Amateurliga aufgestiegen sei. Kritiker sehen das anders, behaupten, dass es für GoPro besser gewesen sei, wenn man weiter ein Privatunternehmen geblieben wäre, solange, bis man sein Geschäftsmodell diversifizieren konnte. McKinsey z.B. meinte neulich, dass GoPro „einfach den zweiten Akt noch nicht“ im Kopf hatte.

4 Aber hier kommt auch schon der zweite Akt

Woodman sagte auch, dass 2016 „das Jahr mit den meisten neuen Produkteinführungen in der Geschichte des Unternehmens“ werden würde. Darunter Lösungen zur Bearbeitung, VR-Geräte, Drohnen und neue Kameras – das meiste davon soll zum Weihnachtsgeschäft in die Geschäfte kommen.

Leider bläst GoPro dabei aus jeder Richtung heftiger Gegenwind entgegen: Konkurrenten haben innovativere Apps zur Bearbeitung aufgefahren, konnten darüber hinaus auch noch Partnerschaften mit YouTube eingehen. DJI Innovations ist nach wie vor führend auf dem Drohnen-Markt, neue Player wie Xiaomi konnten die Preise radikal senken und die Performance für Einsteiger-Drohnen steigern. Die Preise für Actionkameras sind auch gerade am fallen, GoPro muss sich also sehr beeindruckende neue Features ausdenken, will man neue Kunden gewinnen und bestehende zum Upgrade animieren.

Und was jetzt?

Woodman kennt die größten Gefahren für sein Unternehmen. Allerdings konnte er noch keine überzeugenden Taktiken vorstellen, wie man ihnen begegnet. Nach den Zahlen für das Q2 sollte man die Ohren gespitzt haben, ob Woodman mehr Details verrät, wie genau sich die beiden erwarteten Produkte – die Kamera Hero 5 und die Drohne mit dem Namen Karma – von der Konkurrenz abheben werden.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Microsoft. Dieser Artikel von Leo Sun erschien am 27.7.16 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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