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Nur so kann Borussia Dortmund eine attraktive Wachstumsaktie werden

Borussia Dortmund Fan-Brille
Foto: BVB Shop

Ist die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA (WKN:549309) nur eine Aktie für Fans und Glücksspieler? Im Moment vielleicht schon, aber das muss nicht für immer so bleiben. Die weltweit bekannte Marke BVB wartet nur darauf, ausgeschöpft zu werden – und dann kommt die Aktie auch für Foolishe Anleger in Frage.

Borussia Dortmund beschränkt sich selbst

Natürlich ist es für Fans interessant, mit ihrem Lieblingsverein zu feiern und gleichzeitig den Depotwert steigen zu sehen. Genauso wie es Spaß machen kann, mit einer Fußballwette den Reiz zu erhöhen. Wenn wir aber seriös investieren wollen, braucht es etwas mehr.

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Leider ist der BVB ein recht limitiertes Unternehmen. Die Fans bei der Stange halten, ein ausverkauftes Stadion und Trikot-Verkäufe sowie steigende Erlöse aus den Fernsehrechten und dem Sponsoring bilden die Grundlage. Hinzu kommen unregelmäßige Erfolge in den europäischen Wettbewerben und manchmal – so wie wohl jetzt vor der neuen Saison – ein schöner Transferüberschuss.

Da Fans, Medien und Sponsoren kaum noch wesentlich mehr ausgequetscht werden können und ein Großteil der zusätzlichen Erträge an Spieler, Trainerstab und Manager weitergereicht werden, fällt es schwer, mir vorzustellen, wie die Kommanditgesellschaft sich mit der aktuellen Strategie aussichtsreich entwickeln könnte.

Dabei geht es auch anders

Vor allem im ähnlich populären Motorsport findet sich eine Reihe von Beispielen für ein Ausbrechen aus dem gewohnten Denken. Als Rennsportlegende muss man sich keinesfalls darauf beschränken, eine Rolle beim Rennzirkus zu spielen.

Formel-1-Held Niki Lauda ist zwar heute immer noch eines der bekanntesten Gesichter des Sports, allerdings hat er seine Erfahrungen aus dem Rennbetrieb auch dazu genutzt, zwei Fluggesellschaften hochzuziehen und mit Gewinn zu verkaufen.

Ein ganzes Imperium hat der amerikanische NASCAR-Champion Roger Penske aufgebaut. Neben einer bedeutenden LKW-Leasing-Gesellschaft und einem Logistik-Unternehmen gehören auch diverse Zulieferer und Dienstleister rund um die Automobiltechnik dazu. Sein eigener Rennstall war dann eher sein Steckenpferd, das mit seinen zahlreichen Erfolgen die Reputation des Eigentümers hochhielt.

Ein drittes Beispiel ist Sir Frank Williams, der sich genauso wenig damit zufrieden gab, lediglich einen Rennstall zu führen. Sein Unternehmen Williams Grand Prix Engineering hat fortschrittliche Komponenten und Technologien entwickelt, die nicht nur in Racing-Cars, sondern auch in Flugzeugen und Windturbinen zum Einsatz kommen.

So könnte der BVB auch für mich interessant werden

Ähnlich wie die Piloten könnte sicherlich auch ein führender Fußball-Club einen diversifizierten Konzern schaffen. Erste Ansätze, von dem was möglich wäre, sind bereits erkennbar. Über eine Event- und Catering-Tochter wird das Stadion gewinnbringend vermarktet und die IT-Einheit wurde als Sport & Bytes GmbH eigenständig aufgestellt.

Aber ich denke, dass das Management noch viel mehr machen kann, schließlich hat der BVB einiges in die Waagschale zu werfen. Dass er die womöglich besten Fans der Welt hat und seit Jahren um die Meisterschaft mitspielt, kommt ja nicht von ungefähr.

Warum schafft man daher nicht etwa eine Beratungsgesellschaft, die Unternehmen und andere Vereine weltweit dabei unterstützt, bessere Strukturen und Kundenbeziehungen zu schaffen? Auch der etwas verstaubte Informatik-Bereich könnte in diesem Zusammenhang ganz anders aufgestellt werden und marktführende Management- und Analyse-Software-Tools entwerfen, die nicht nur intern zum eigenen Vorteil genutzt, sondern global über Cloud-Infrastrukturen angeboten werden.

BVB ist mittlerweile eine globale Marke mit großer Strahlkraft. Nur für Fanschals ist sie einfach zu schade. Statt das Logo lediglich auf Merchandising-Ware von der Stange drucken zu lassen, könnte man sich beispielsweise mit Herstellern von Trainingsgeräten und Medizintechnik zusammentun, um gemeinsam neuartige Produkte für ambitionierte Hobbysportler und Profis zu kreieren.

In diesem Bereich hat der Verein sicherlich bereits große Kompetenz und eine aussagekräftige Zertifizierung hätte meines Erachtens eine verkaufssteigernde Wirkung – in Deutschland und international. Hierfür müsste allerdings eine leistungsfähige Engineering-Einheit geschaffen werden, die das Thema im großen Stil vorantreibt.

Das Gute an all diesen Initiativen wäre, dass eine positive Wechselwirkung mit dem Sportbetrieb entstünde. Von den erweiterten Kapazitäten würden die Spieler profitieren und wenn diese noch erfolgreicher werden, dann profitiert die Marke BVB, was wiederum zu mehr Erlösen und Investitionen führt.

Fazit

Solange Borussia Dortmund nicht aus den eingefahrenen Strukturen ausbricht und immer nur versucht das Gleiche ein bisschen besser zu machen, finde ich die Aktie für Investoren recht uninteressant. Dieses Bild würde sich erst ändern, wenn ein Vorstandschef eine überzeugende Langfrist-Strategie vorstellen würde, um das Potenzial der Marke BVB und die vorhandenen Kompetenzen voll auszuschöpfen.

Ich sehe den BVB-Konzern langfristig als einen Dienstleistungskonzern, der in Bereichen wie IT, Engineering, Event-Management und Consulting wächst, wobei der erfolgreiche Fußballbetrieb natürlich weiterhin zentrales Standbein und Werbeträger bleiben muss.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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