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Die Schmerzlücke

Das größte Problem beim Investieren besteht darin, zu verstehen, warum so viele Menschen so viel Schmerz ertragen mussten und so skeptisch sind, obwohl der Markt in den letzten 100 Jahren auf das 18.500fache gestiegen ist.

Der Finanzberater Carl Richards nennt das die „Verhaltenslücke“. Damit meint er den Unterschied zwischen dem, was der Markt an Renditen generiert und dem, was der durchschnittliche Investor verdient. Grund dafür ist die Tendenz der Leute, Gewinne dann zu suchen, wenn die Kurse hoch sind und Angst zu bekommen, wenn sie tief sind.

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Es gibt noch eine andere Lücke, die uns erklärt, warum auch steigende Märkte voller Skeptiker sind. Ich nenne das die Schmerzlücke. Und das hat es damit auf sich: Seit 1925 hat der S&P 500 pro Jahr etwa 10 % eingebracht. Aber der Unterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Stand in einem Jahr ist mehr als das Dreifache, 31,6 %.

Das ist einfach eine andere Sichtweise auf die Volatilität. Aber Volatilität ist eines der am schwersten zu verstehenden Dinge für die Investoren. Es ist eine Sache, den Investoren zu sagen, dass Bärenmärkte normal sind oder, dass sie sich auf einen Rücksetzer vorbereiten sollen. Aber es ist eine völlig andere Sache zu begreifen, dass selbst in den besten Jahren zwischen dem, was der Markt aufgeholt hat, und dem Gewinn am Ende eine riesige Lücke klaffen kann.
2 Nehmen wir das Jahr 1998 als Beispiel. Diese glorifizierte Zeit des Booms Ende der 1990er, als die Märkte nur eine Richtung kannten – nach oben. Der S&P stieg 1998 um 28 %, was einen der größten Gewinne aller Zeiten darstellt.

Für sich allein betrachtet, ist das ein Jahr, von dem die Investoren träumen und das die Leute im Finanzmarketing benutzen, um zu zeigen, wie lukrativ das Investieren eigentlich sein kann. In Wirklichkeit ist man 1998 jeden Morgen aufgewacht und wusste nicht, was los war. Ob man in den nächsten 90 Tagen ein Drittel der Ersparnisse verlieren oder dazugewinnen würde. Das ist die Schmerzlücke.

Und das ist in jedem Bullenmarkt dasselbe.

Die stark vereinfachte Version der letzten sieben Jahre ist, dass die Aktien nur gestiegen sind und es sieht ja auch so aus, wenn man beim Chart nur einen Zeitraum wählt, der lange genug ist. Der S&P 500 ist seit 2009 um 164 % gestiegen und hat in jedem der letzten sieben Jahre zulegen können.

Aber die letzten sieben Jahre waren auch ziemlich verrückt. Der Markt lag seit 2010 an 87 % der Tage unter dem vorhergehenden Einjahreshoch und mehr als 10 % unter dem vorhergehenden Hoch an etwa 11 % aller Tage:
3 Die Schmerzlücke ist überall, auch bei Abwärtstrends.

Ein verlorenes Jahrzehnt heißt aber nicht, dass du zehn Jahre lang nichts verdienst. Es bedeutet, du verdienst und verlierst mehrmals viel Geld und jedes Mal verlierst du auch etwas von deinem Glauben und deiner Geduld.

Ein Bärenmarkt bedeutet nicht nur, dass die Aktien fallen. Es bedeutet, dass sie oft im Rallymodus sind und immer wieder fallen. Das sorgt alle paar Wochen für Hoffnung und Optimismus, die sich genauso schnell wieder in Rauch auflösen.

Die Schmerzlücke erklärt, warum die Verhaltenslücke existiert. Die Kurse sehen phänomenal und sehr gut aus, wenn man sich die langfristigen Charts ansieht und das sind sie auch. Aber die Leute leben nicht mit dem Weitblick mehrerer Jahre. Sie leben von Tag zu Tag, Monat zu Monat, von einem Depotauszug zum nächsten, wo man selbst in den besten Zeiten permanent daran erinnert wird, dass einem die Börse nichts schuldet, was nicht auch Geduld und Ausdauer erfordert.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

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Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und wurde am 11.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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