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Netflix-Aktie: Drei Gründe warum Analysten besorgt sind und warum sie falsch liegen

Der Aktienmarkt schloss am Montag zwar mit einem Rekordhoch ab, aber das war nicht der Fall für Netflix (WKN:552484). Ende letzter Woche gingen die Aktien des führenden Video Streaming Anbieter um mehr als 25 %, basierend auf seinem Allzeit Hoch zum Ende von 2015, runter. Getrieben von einer Welle negativer Stimmung der Analysten fielen sie am Montag nochmals um mehr als 2 %.

Mehrere, zentrale Kritikpunkte scheinen heutzutage immer und immer wieder aufzutauchen. Jedoch scheint keiner davon einen Beleg zu haben.

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Schwerwiegende Inhaltsverpflichtungen

In den letzten Jahren verwiesen Börsenspekulanten wiederholt auf Netflix hohe Inhaltskosten, besonders auf seine zukünftigen Inhaltsverpflichtungen, die ein Anzeichen für die Überbewertung der Aktie ist. Netflix endete das letzte Quartal mit 12,3 Milliarden US-Dollar an Streaming Inhaltsverpflichtungen, eine Zunahme im Vergleich zu den 9,8 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor. Ein pessimistischer Analyst nannte Barron’s Erwartung, dass die Inhaltsverpflichtungen sich bis Ende 2016 auf 14 Milliarden US-Dollar belaufen werden.

Diese Zahl scheint für ein Unternehmen, von dem in diesem Jahr nur 9 Milliarden US-Dollar an Umsatz erwartet wird, vielleicht hoch. Jedoch sind diese Inhaltsverpflichtungen über viele Jahre verteilt.

Tatsächlich sind nur 42 % dieser Inhaltsverpflichtungen im nächsten Jahr fällig, eine viel überschaubarere Summe von 5,16 Milliarden US-Dollar. Netflix hat sich in der Tat schon darauf vorbereitet, wie viel es jährlich für Inhalt ausgeben möchte. Für 2016 erwartet es 5 Milliarden US-Dollar als Aufwand für Inhalte in ihrer Erfolgsrechnung zu verbuchen, und mehr als 6 Milliarden US-Dollar auf Cash-Basis.

Zwar ist das immer noch viel Geld, aber Inhalte sind bei weitem Netflix höchste Kosten. Ohne Inhalt gäbe es kein Geschäft. Noch viel wichtiger ist, dass Netflix die Fähigkeit beweist, seine Inhaltskosten über die Zeit wirksam einzusetzen. 2014 erhöhte Netflix seinen Umsatz um 26 %, aber die Kosten für diese Erträge (eine Schätzung der Inhaltskosten) sind nur um 20 % gestiegen. Kürzlich sind zwar die Inhaltskosten schneller als der Umsatz gewachsen, aber dies ist nur ein temporäres Phänomen, das von dem schnellen internationalen Ausbau getrieben wurde.

Verzögerung im binnenwirtschaftlichen Wachstum

Ein zweiter Grund, der kürzlich viel Aufmerksamkeit auf sich zog, ist Netflix verzögerte, binnenwirtschaftliche Wachstumsrate. Kürzlich stufte ein Analyst bei Jefferies die Netflix Aktie herab, mit der Aussage, dass das Unternehmen viel länger brauchen wird, um das Unternehmensziel von 60 – 90 Millionen Abonnenten zu erreichen, als ursprünglich erwartet.

Es ist wahr, dass sich Netflix binnenwirtschaftliche Wachstumsrate in Prozent ausgedrückt verlangsamt hat. Sie konnten in dem letzten 12-Monats Zeitraum, welcher im März endete, „nur“ 5,57 Millionen inländische Abonnenten hinzufügen. Im Vergleich dazu konnten sie 5,73 Millionen Netto in dem vorangegangenen 12-Monats Zeitraum hinzufügen, und 6,50 Millionen in dem 12-Monats Zeitraum vor dem davor.

Aber diese Zahlen zeigen nur, dass sich die absolute Wachstumsrate mäßig verlangsamt hat und nicht, dass sie eingebrochen ist. Netflix endete sein erstes Quartal mit 47 Millionen inländische Abonnenten, also ist es knapp an der Untergrenze seines Zielbereichs. Zusätzlich wird Netflix durchschnittlicher Umsatz pro Nutzer in den nächsten Quartalen signifikant steigen, da Nutzer, dessen ursprüngliches Abo mit einem niedrigeren Preis ausgeschrieben war, nun Preiserhöhungen bevorstehen.

Also, sogar wenn die prozentuelle Wachstumsrate der inländischen Abonnenten von Netflix sich verlangsamt hat, könnten sich seine inländischen Umsätze in einem Jahr um 1 Milliarden US-Dollar auf einer jährlichen Basis erhöhen.

Brexit

Schlussendlich wiesen einige Analysten auf den Brexit, als einen neuen Risikofaktor für Netflix, hin, inbegriffen Needham & Companys Laura Martin. Die Trennung wird wahrscheinlich das wirtschaftliche Wachstum vom Vereinigten Königreich und der EU weitgehend verlangsamen.

Mit diesem Hintergedanken ist es schwer vorherzusehen, ob die sich wirtschaftlich verschlechternden Konditionen dazu führen werden, dass Menschen ihr Netflix Abo kündigen müssen. Eine Verknappung könnte aber auch die Menschen dazu veranlassen, das Full Pay-TV Paket abzuwürgen und zu Netflix zu wechseln. (In Europa tendiert Pay-TV viel günstiger zu sein als in den U.S.) Zum Beispiel konnte Netflix in den letzten Jahren in Brasilien stetig weiterwachsen, trotzt des wirtschaftlichen Einbruchs.

Ein Aktieneinbruch ist eine Chance

Netflix ist inmitten einer turbulenten Wandlungsperiode. In den letzten paar Jahren wuchs es zwar schnell, aber war kaum profitabel. Künftig wird das Umsatzwachstum von Netflix sich verlangsamen, aber sein Einkommenswachstum wird schlussendlich abheben.

Diese Wandlung führt die Investoren bereits auf eine wilde Fahrt und einige Experten prophezeien, dass noch viel größere Aktienpreiseinbrüche folgen werden. Aber Netflix hat als ein hoch-profitables und stetig-wachsendes Unternehmen eine gute Stellung, von der es sich in den nächsten Jahren erheben kann. Falls Aktien weiter fallen, könnte es einige gute Kaufmöglichkeiten für langfristige Investoren darstellen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und wurde am 12.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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