Die besten Aktien für den Crash: Microsoft, ExxonMobile und Pfizer
Während die Investoren noch die kurzfristigen Auswirkungen des Brexit verdauen, kann es nicht schaden, die langfristige Perspektive zu wahren. Immerhin haben wir immer wieder gesehen, dass langfristiges Denken, kurzfristiges Handeln übertrumpft. Daher möchte ich heute drei Aktien vorstellen, die man als Investor vielleicht auf die Schnäppchenliste setzen will, um sie in schweren Zeiten zu kaufen.
Eine neue Richtung
Nach Jahrzehnten der Dominanz auf dem Markt für PCs und Netzwerksoftware erfindet sich Microsoft (WKN:8702747) nochmal neu als Cloud-Softwarelieferant.
Der neue Plattformansatz des Unternehmens generiert schon jetzt 10 Milliarden US-Dollar an jährlichen Umsätzen und damit ist Microsoft auch auf Kurs, um das Ziel von CEO Satya Nadella von 20 Milliarden US-Dollar bis 2020 zu erreichen.
Wenn Microsoft diese Prognose erfüllen kann, dann sollte es auch noch jede Menge Mittel für Dividenden, Aktienrückkäufe, Fusionen und Übernahmen geben. Das trifft insbesondere zu, da Microsoft immer noch ein Gigant im Bereich Betriebssysteme ist (Windows 10) ein führendes Unternehmen im Gaming-Bereich (Xbox) und ein großer Name in der Online-Suche (Bing) ist. Zusätzlich zu diesen Umsatztreibern könnte das Unternehmen auch von einer Übernahme von LinkedIn (WKN:A1H82D) für 26 Milliarden US-Dollar profitieren.
Die Chancen für künftiges Wachstum, 100 Milliarden US-Dollar auf der hohen Kante (vor der Übernahme von LinkedIn) und eine Vorgeschichte, in der die Dividenden seit 2003 stetig erhöht wurden – das wird sich alles durch den Brexit nicht ändern – geben mehr als genug Gründe, um Aktien dieses Unternehmens zu kaufen und langfristig zu halten.
Die Gelegenheit ausnutzen
Potenzielle wirtschaftliche Einbrüche in der EU könnten die Nachfrage nach Öl verringern und die Ölproduzenten unter Druck setzen, aber wenn die Nachfrage sich wieder stabilisiert und wieder wächst, dann ist es schwer zu glauben, dass ExxonMobil (WKN:852549) nicht zu den großen Gewinnern gehören wird.
Ein Grund, warum ich Exxon mag, ist die breite Streuung des Unternehmens. Das Unternehmen arbeitet in der Produktion von Öl und Gas, aber auch im Bereich Chemikalien und hat es daher im letzten Jahr geschafft 16,2 Milliarden US-Dollar Gewinn zu generieren. In Q1 2016 waren es bisher auch 1,8 Milliarden US-Dollar und das trotz der ungünstigen Lage auf dem Markt.
Aber ich mag ExxonMobil sogar noch mehr, weil seine Größe und finanzielle Stabilität das Unternehmen in die einzigartige Lage bringen, auch in schweren Zeiten, von weniger diversifizierten Konkurrenten profitieren zu können. Die Energiemärkte sind unglaublich kapitalintensiv und die niedrigen Preise führen oft dazu, dass kleineren Produzenten das Geld ausgeht. Wenn das passiert, dann könnte ExxonMobiel sich in der beneidenswerten Position befinden, Top-Investitionen günstig zu bekommen. In der Vergangenheit hat sich das in hohem langfristigem Umsatz- und Gewinnwachstum gezeigt und ich sehe keinen Grund, warum das nach dem Brexit nicht auch so sein sollte.
Die Aktionäre werden vielleicht noch etwas warten müssen, bis Exxon seinen Vorteil aus mehreren Möglichkeiten schlägt, aber sie werden für ihre Geduld belohnt werden. Das Unternehmen hat seine Dividenden in den letzten 33 Jahren im Durchschnitt um 6,4 % erhöht.
Die Trendwende
In unsicheren Zeiten suchen die Investoren oft relativ sichere Medikamentenhersteller als Investitionen. Aber die Unsicherheit ist nicht der Grund, warum ich finde, dass man Pfizer (WKN:852009) kaufen sollte.
Nach dem Verlust des Patentschutzes für das Cholesterinmedikament Lipitor im Jahr 2011 hat Pfizer ein paar Jahre gebraucht, um sich neu aufzustellen. Jetzt wachsen die Gewinne und Umsätze wieder und die Mühe beginnt sich auszuzahlen.
Pfizer meldete vor Kurzem erst sein sechstes aufeinanderfolgendes Quartal mit operativem Wachstum, nach dem das Management den Ausblick für das Gesamtjahr um 2 Milliarden US-Dollar erhöht hatte. Aktuell glaubt das Unternehmen im Steuerjahr 2016 51 Milliarden US-Dollar generieren zu können und wenn alles nach Plan läuft, dann soll der Gewinn pro Aktie auf 2,38 US-Dollar steigen. Im Jahr 2015 hatten die Umsätze noch 49 Milliarden US-Dollar betragen und Pfizer hatte 2,20 US-Dollar pro Aktie verdient.
Das Wachstum im letzten Jahr kann der Übernahme des Unternehmens für Biosimiliars, Hospira, für 17 Milliarden US-Dollar und der steigenden Nachfrage von Medikamenten wie Iberance und Eliquis zugeschrieben werden. Die Umsätze von Ibrance, einem Medikament gegen Brustkrebs erreichten 429 Millionen US-Dollar in Q1. Im Vorjahr waren es noch 38 Millionen gewesen. Die Umsätze von Kooperationen, wo auch Eliquis dazu gehört, erreichten in Q1 354 Millionen US-Dollar, was ein Anstieg um 77 % ist.
Da die Ausgaben für Medikamente in Ländern mit Gesundheitssystemen größtenteils gegen wirtschaftliche Volatilität abgesichert sind und das Management unter Beweis gestellt hat, dass es die Umsätze intern steigern kann (über Forschung und Entwicklung) wie auch extern (über Fusionen und Übernahmen), könnte es sehr sinnvoll sein, die Brexit bedingte Schwäche zu nutzen und diese Aktien zu kaufen.
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The Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil, LinkedIn und Microsoft.
Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und wurde am 27.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.