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Ein günstiges Brexitschnäppchen, das ich kaufe

Foto: pixabay, gerarddm

Das ist der Grund, warum es sich lohnt, etwas Geld auf der hohen Kante zu lagern. Es können Dinge an der Börse passieren, die wir nie erwarten würden. Hier ein Beispiel: Großbritannien verlässt die EU. Das hat die Börsen dieser Welt schockiert und eine asymmetrische Auswirkungen bei bestimmten Aktien hinterlassen.

Sieh dir nur an, was bei einigen der größten Banken des Vereinigten Königreiches passiert ist, darunter Barclays,Lloyds und Royal Bank of Scotland.

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BARCLAYS DATEN VON YCHARTS

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Aber ich möchte dich nicht dazu überreden, Aktien von diesen Unternehmen zu kaufen. Stattdessen glaube ich, dass ein anderes sehr gutes Unternehmen gerade im Schlussverkauf angeboten wird: The Priceline Group (WKN:766054), das Mutterunternehmen von Priceline.com, Kayak.com, Booking.com und anderen. Ich freue mich so sehr über diesen Rabatt von 15 %, dass ich die Aktie kaufe, sobald die Richtlinien von Motley Fool es erlauben.

Warum ist die Aktie so sehr gefallen?

Für die meisten Amerikaner ist Priceline für ihre „Name Your Price”-Funktion bekannt, bei der Kunden sich den Preis selbst aussuchen können, die übrigens von „Captain Kirk” William Shatner beworben wurde. Aber im Lauf der Jahre ist dieses Unternehmen immer rmehr von den internationalen Einnahmen von Booking.com abhängig geworden.

Booking.com verfügt über 850.000 Immobilien, die in 220 Ländern gelistet sind (Stand Februar). Etwa 45 % davon sind Ferienimmobilien, die man mieten kann und die bald direkt mit Airbnb konkurrieren werden – aber diese Rivalität werden wir besser in einen anderen Artikel behandeln.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES.

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Unterm Strich profitiert Booking.com von einem unglaublichen Wettbewerbsvorteil, dem Netzwerkeffekt. Je mehr Leute ihre Immobilien auf der Website listen, desto mehr Nutzer kommen auf die Seite, was wiederum zu mehr Angebot führt. Diese Aufwärtsspirale macht die Platform sehr wertvoll.

Daher sind die internationalen Umsätze des Unternehmens seit 2008 auch so gewachsen, wobei Booking.com den Löwenanteil beigetragen hat. Das Problem ist nur, dass die internationalen Märkte gerade überreizt sind. 2015 kamen 94 % des konsolidierten operativen Einkommens aus dem internationalen Geschäft. Das Unternehmen gab zu Protokoll, was passieren könnte, wenn der Brexit kommen sollte:

Andere Länder könnten aus der EU austreten, was zu einer weiteren Entwertung oder schließlich auch zu einer Abkehr der gemeinsamen Währung Euro kommen könnte. Deutliche Fluktuationen… beeinträchtigen das Reiseverhalten der Kunden. Die Kunden, die aus einem Land kommen, dessen Währung sich gegenüber anderen Währungen abgeschwächt hat, buchen eher günstigere Unterkünfte, kürzen oder stornieren ihre internationalen Reisen oder reisen eher im Inland als ins Ausland.

Einfach gesprochen, wenn die Europäer nicht mehr so viel reisen – und die Euros, die sie ausgeben, weniger in Dollar wert sind – dann tut das Priceline kurzfristig weh. Das ist auch sehr wahrscheinlich.

Warum sollten man dann kaufen?

2010, nach Jahren des explosiven Wachstums, brach die Aktie auf einmal ein. Der Grund? Ein Vulkan auf Island, der Eyjafjallajökull, spie derart viel Vulkanasche in die Atmosphäre, dass in Europa keinen Flugzeuge mehr fliegen konnten.

In einem Zeitraum von fünf Wochen brach die Aktie ein und verlor mehr als bisher beim Brexit. Ich glaube aber, dass der Brexit größere langfristige Probleme mit sich bringt als der Vulkan. Die Bedingungen normalisierten sich 2010 aber recht schnell wieder. Innerhalb von 4 Jahren stieg die Aktie um 670 %.

PRICELINE DATEN VON YCHARTS

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Diesmal können wir solche Renditen leider nicht erwarten. Aber das heißt nicht, dass man davon Abstand nehmen sollte. Der Markt bietet eine Kaufgelegenheit – ein exzellentes Unternehmen zu einem fairen Preis. In den nächsten vier Jahren erwarten die Analysten von Priceline ein Gewinnwachstum von 15 % pro Jahr. Die Aktie wird aktuell mit dem 19fachen des freien Cashflows gehandelt und mit dem 17fachen der erwarteten Gewinne für die nächsten 12 Monate. Das ist zwar kein Tiefpreis aber immerhin sehr fair.

Kurzfristig ist das Vertrauen der Kunden einen wichtige Variable, die bestimmen wird, ob sich die Reisegewohnheiten ändern werden. Wenn die Desertierungen nach dem Brexit ein Ende haben, dann wird sich die Öffentlichkeit auch schnell an diese neuen Begebenheiten anpassen — und den jahrelangen Scheidungsprozess — und dann werden die Reisegewohnheiten nicht weiter gestört werden.

Langfristig besitzt Priceline, selbst wenn weitere Länder austreten, immer noch das mächtigste Hotelportal in Europa. Es wird auch hier Turbulenzen geben, aber ein so starker Wettbewerbsvorteil wird nicht einfach verschwinden. Da ich plane, die Aktie mindestens zehn Jahre zu halten – solange meine These sich als richtig herausstellt – stört mich das aber nicht.

In der Zwischenzeit finde ich ja vielleicht ein günstiges Reiseangebot, wenn der Dollar schon mal so stark ist!

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Priceline Group.

Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und wurde am 28.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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