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Lieber Nordex als Canadian Solar: 5 gute Argumente in Wind statt in Solar zu investieren

Wer in erneuerbare Energien investiert kann beides erleben: Totalverlust oder Megagewinn. Wenn wir böse Überraschungen vermeiden wollen ist die Auswahl der richtigen Titel hier noch wichtiger als in vielen anderen Branchen.

Eine grundlegende Entscheidung betrifft die Energiequelle, auf die wir setzen: Sonne oder Wind? Die Photovoltaik ist spannend, aber ich möchte dir fünf Argumente ans Herz legen, warum für Foolishe Investoren Windräder klar vorzuziehen sind.

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1) Branchen-Konsolidierung

In der Windkraft sind die Territorien heute ganz gut abgesteckt: Die mittlerweile beim Absatz führenden Chinesen bedienen den riesigen Heimatmarkt und die Nordseefraktion den Rest der Welt. An dieser Situation wird sich meines Erachtens auch über Jahre nicht mehr viel ändern, selbst wenn etwa die chinesische Goldwind nun den Markteintritt in den USA probiert.

Mit den diversen Übernahmen der letzten Monate hat sich das europäische Wettbewerbsfeld stark verdichtet, sodass nun fast nur noch sehr starke Spieler wie Vestas (WKN:913769) oder Nordex (WKN:A0D655) übrig geblieben sind.

Das Bild bei Solarmodulherstellern wie zum Beispiel Canadian Solar (WKN:A0LCUY) oder JinkoSolar (WKN:A0Q87R) ist nicht so klar. Die weiterhin aktiven amerikanischen, europäischen, koreanischen und japanischen Spieler wehren sich tapfer gegen die chinesischen Invasoren. Ein mörderischer Wettlauf, der in allen Weltregionen ausgetragen wird und kaum nachhaltig positive Resultate zulässt.

2) Vielfältigkeit und Komplexität der Projekte

Die Photovoltaik ist im Grunde ein relativ simples Geschäft: Module im standardisierten und handlichen Format werden in großen Mengen angeliefert und dann von Facharbeitern installiert. Die Modulhersteller sind meistens kaum in die weitere Projektdurchführungen eingebunden und stehen alle in unmittelbarer Konkurrenz zueinander.

Hersteller von Windkraftanlagen haben viel mehr Möglichkeiten zur Differenzierung vom Wettbewerb. Es gibt Produkte, die problemlos in Ortsnähe aufgestellt werden können, andere nur abseits, auf Bergen oder im Meer. Für jede Windstärke und Anforderung gibt es die passende Anlage und jeder Hersteller ist zumindest in einer Nische besonders stark. Auch mit Kenntnissen zu den lokalen Bedingungen rund um Logistik, Fachpersonal und Gesetzgebung sowie regionalen Fertigungskapazitäten kann sich ein Anbieter von der Konkurrenz abheben.

3) Planbarkeit

Ein Großteil des Geschäfts der Solarmodul-Hersteller läuft über Großhändler und andere Vertriebspartner. Dort wird rigoros ausgewählt und wer nicht zu den besten Bedingungen liefern kann, fliegt aus dem Programm. Das drückt nicht nur auf die Margen, sondern birgt auch das Risiko von Umsatzeinbrüchen. Selbst wenn Unternehmen die Projektentwicklung selbst in die Hand nehmen sieht die Situation nicht viel besser aus.

Kaum ein Anbieter kann sich so über mehr als wenige Jahre an der Spitze halten. Ein warnendes Beispiel ist die kürzliche Pleite des einstigen amerikanischen Börsenstars SunEdison.

Viel besser ist auch hier die Lage der Windmühlenbauer. Sie können ihre Auftragsbücher auf Jahre füllen und die eingeworbenen Projekte nach und nach abarbeiten und so den Betrieb flexibel an die Gegebenheiten anpassen. Geht in einer Region nichts mehr, dann wird eben ein Standort in einem weiteren Land hinzugenommen oder gestärkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass plötzlich die Aufträge völlig ausbleiben und der Umsatz überraschend stark einbricht ist bei den breit aufgestellten Wettbewerben sehr gering.

4) Neu aufkommende Konkurrenz

Trotz aller Differenzierungsmöglichkeiten: Bei der Windkraft hat sich ein Design mit drei Blättern und horizontaler Achse durchgesetzt, das kaum mehr von einer radikal anderen Technik ersetzt werden kann, selbst wenn Ingenieure im Labormaßstab scheinbar Überlegenes präsentieren. Schließlich ist die gesamte investitionsintensive Wertschöpfungskette darauf ausgerichtet.

Außerdem sind die Hürden für Neueinsteiger groß: Mehrere koreanische und japanische Spieler mussten trotz großer Ambitionen frustriert aufgeben.

Viel schneller kann es hingegen bei der Photovoltaik gehen. Hier stehen ständig unterschiedliche Ansätze miteinander in Konkurrenz, die einem der Wettbewerber mittelfristig einen entscheidenden Vorteil verschaffen könnten. Organische und Farbstoff-Solarzellen sind hier nur zwei Stichworte von vielen, welche die Industrie voraussichtlich schon bald durchschütteln werden.

5) Das Service-Geschäft

Ist eine Photovoltaik-Anlage erst mal installiert, arbeitet sie in der Regel still vor sich hin. Hersteller-Service wird hier kaum nachgefragt.

Fast alle Windenergie-Anlagenbauer haben hingegen einen starken Service-Arm und die Mehrheit der Kunden setzt langjährig darauf. Das Gute daran: Je mehr die Anzahl an installierten Windrädern wächst, desto größer das wiederkehrende Geschäft.

Fazit

Auch wenn der Solarmarkt voraussichtlich weiter boomen wird grenzt die Investition in Modulhersteller für mich an eine Lotterie. Auf Sicht von einigen Quartalen lassen sich sicherlich aussichtsreiche Favoriten identifizieren, für ein langfristiges Depot jedoch nicht. Zu stark sind die Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsbedingungen.

In der Windkraft sehe ich hingegen mittlerweile eine recht hohe Stabilität. Auch wenn die Konkurrenten zum Teil verbissen um Projekte kämpfen, bleibt am Schluss doch immer für alle etwas übrig, denn jeder hat seine eigenen Stärken. Die Aussichten für den Gesamtmarkt bleiben ausgezeichnet und die Aktienkurse (25.05.) sind noch überwiegend günstig.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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