Wie du mit Nichtstun Millionär wirst
Durch die Medien wird suggeriert, dass Anleger stets aktiv sein müssen, um erfolgreich zu sein. Aber die Wahrheit ist, dass man mit einer einfachen Strategie jahrzehntelang nicht über seine Anlagestrategie nachdenken muss. Hier erfährst du, warum das so ist und wie das geht.
Einfach nur solide Unternehmen
Der Fonds Voya Corporate Leaders Trust wurde 1935 mit dem sehr einfachen Auftrag gegründet, zu gleichen Teilen Aktien von 30 soliden amerikanischen Großunternehmen zu kaufen und diese niemals zu verkaufen. Dadurch, dass keine weiteren Aktien gekauft werden durften ist der Fonds heute nur noch in 22 Unternehmen investiert, da einige der ursprünglich erworbenen im Laufe der über 80 Jahre übernommen wurden oder Pleite gegangen sind.
Damit ist der Fonds aber keineswegs mit passivem Investieren zu verwechseln, denn damals wurden die als führend betrachteten Unternehmen ausgewählt, was eine eindeutig aktive Entscheidung gewesen ist. In der Zwischenzeit sind jede Menge Investmenttrends gekommen und wieder gegangen, während der Fonds seinen Prinzipien treu geblieben ist.
Wie hat sich diese Strategie also geschlagen? Im Gegensatz zu den meisten anderen Fonds konnte der Voya Corporate Leaders Trust den Markt langfristig deutlich schlagen. Er hat nicht die Performance von legendären Fonds wie Peter Lynchs Magellan Fonds, aber wie man sieht, reicht selbst eine kleine Überrendite, um langfristig hervorragende Ergebnisse zu erzielen.
Wer auch nur eine kleine Überrendite über lange Zeit hält, kann schneller zum Millionär werden, als er vermutlich denkt. Wenn du durch Disziplin und Weitsicht auf eine Aktienrendite von 10 % pro Jahr noch 2 Prozentpunkte draufsetzen kannst, werden aus 20.000 Euro in weniger als 35 Jahren eine Million Euro. Wer aber durch Ungeduld und häufige Strategiewechsel 2 Prozentpunkte einbüßt, ist mit 8 % Rendite pro Jahr erst nach über 50 Jahren am Ziel.
Wieso Aktionismus sich nicht auszahlt
Die Gründe, wieso eine langfristige Strategie mit wenig Trading sinnvoll ist, sind sehr einleuchtend, obwohl sich die meisten Anleger nicht daran halten und denken, sie können erfolgreich zwischen verschiedenen Wertpapieren hin- und herwechseln.
Kein Anleger sollte unterschätzen, wie schnell sich Handelsgebühren summieren. Selbst die niedrigen Gebühren moderner Internetbroker sind meistens um 1 % der Investitionssumme, und wer mehrmals im Monat seine Strategie ändert, muss schnell mit zweistelligen Renditeverlusten rechnen.
Darüber hinaus sind für deutsche Investoren Gewinne sofort zu versteuern, was kurzfristiges Traden zusätzlich unattraktiv macht. Wer eine Aktie im Wert von 100 Euro kauft und diese wieder verkauft, nachdem sie sich verdoppelt hat, wird nach Steuern und Gebühren nur noch circa 170 Euro von den 200 Euro übrig haben, die er wieder investieren kann. Hätte man für die alte Aktie im Portfolio noch einmal 50 % Wachstum erwartet, muss eine neue Aktie jetzt eine Rendite von über 75 % machen, um überhaupt mithalten zu können.
Da die Börse vor allem kurzfristig unberechenbar ist, macht einem die Notwendigkeit, den Aktienhandel gut zu timen, das Leben noch schwerer. Selbst erfahrene Analysten können viele kurzfristige Reaktionen an der Börse nicht nachvollziehen.
Motley Fool zieht selbst Bilanz
The Motley Fool ist stolz darauf, mit seinen Empfehlungen weltweit den Markt zu schlagen und als Grundlage eine langfristige Strategie zu haben. Trotzdem hat es Mitgründer David Gardner kürzlich interessiert, was passiert wäre, wenn er neben seinen Kaufempfehlungen nie zum Verkauf aufgerufen hätte.
Das überraschende Ergebnis ist, dass er sogar noch besser abgeschnitten hätte (hier ein Video auf Englisch, in dem er es erklärt). Mir fällt kein besserer Grund ein, seltener in dein Portfolio zu schauen.
Es ist aber immer noch eine gute Idee, dein Aktienportfolio ab und an zu überprüfen. Nicht zuletzt ist es schließlich auch interessant, wie es den Unternehmen geht, an denen du Anteil hast.
Ansonsten sollten Anleger aber von dieser Geschichte gelernt haben, dass es keinen Grund gibt, häufig seine Strategie zu ändern, solange man Unternehmen besitzt, von deren Zukunft man überzeugt ist. In das eigene Depot sollte man aber zumindest von Zeit zu Zeit schauen, um Dividenden zu reinvestieren. Wie der Voya Corporate Leaders Trust zeigt, ist alles andere optional.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.