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Royal Dutch Shell oder Genel Energy: Welche Ölaktie solltest du kaufen?

Foto: Pixabay, ptra

Investoren, die in den Öl- und Gassektor investieren wollen, würden wahrscheinlich zuerst an eine Investition in Royal Dutch Shell (WKN:A0ER6S) denken. Shell ist das größte Unternehmen im FTSE 100. Der Umsatz liegt bei 265 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen ist zudem weit diversifiziert und hat sowohl Gas- als auch Ölanlagen sowie Downstream und Upstreamgeschäfte, zudem ist es geografisch weit vertreten.

Nicht nachhaltig?

Dies bedeutet, dass Shells Einnahmen ziemlich stabil sind und es von einer größeren finanziellen Flexibilität profitiert. Obwohl die Upstreamgewinne 2015 um 89 % fielen, sanken die Gesamtgewinne des Konzerns nur um 53 %. Dies lag an den größeren Margen im Downstreamgeschäft, die als Puffer wirkten. Der operative Cashflow war ebenfalls recht beständig und sank letztes Jahr nur um 34 %.

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Shell ist außerdem aus Einkommensperspektive sehr interessant. Die Aktien bringen gegenwärtig eine Rendite von 8,0 %. Leider sieht die Dividendenpolitik nicht sehr nachhaltig aus, da die Energiepreise auf lange Sicht niedrig bleiben dürften. Der free Cashflow fiel im vierten Quartal 2015 ins Negative. Das bedeutet, dass die Dividende (und ein großer Teil der Investitionen) durch Schulden finanziert wird.

Obwohl Shell die finanzielle Flexibilität hat, um größere Schulden aufzunehmen, ist das keine nachhaltige, langfristige Strategie. Daher sieht der Markt eine große Wahrscheinlichkeit eines Dividendenschnitts in naher Zukunft. Dividendenfutures preisen für 2017 einen Rückgang um 36 % ein.

Shell sieht sich zudem ein paar wichtigen Managementrisiken gegenüber. Es hat die schwierige Aufgabe, die Anlagen der übernommenen BG Group zu integrieren und die Kosteneinsparungen zu erreichen, die notwendig sind, um die Übernahme erfolgreich zu machen. Die Geschichte ist dabei nicht auf Shells Seite. In der Vergangenheit haben Fusionen nur wenig Wert für die Aktionäre der großen Ölmultis gebracht. Zudem muss das Unternehmen bestehende Anlagen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar verkaufen, um den Druck auf die Bilanz zu verringern. Das geschieht alles zu einer Zeit, in der die Stimmung der Investoren nahe null ist.

Eine bessere Kaufgelegenheit?

Die Aktien von Shell sind in den letzten 52 Wochen um 22 % gefallen, aber ich denke, dass die wahren Chancen bei kleineren Ölproduzenten liegen. Viele kleine und mittlere Produzenten mussten deutlich größere Rückgänge ihrer Aktienpreise hinnehmen. Ich bin besonders an den Unternehmen interessiert, die billig produzieren und die Flexibilität haben, um die niedrigen Preise zu überstehen.

Genel Energy (WKN:A1JBXU) ist eines dieser Unternehmen. Die Aktien des Unternehmens sind im letzten Jahr um 82 % gefallen. Ihr Wert macht nur das 0,13-Fache des Buchwertes bzw. das 13,8-Fache des für 2017 erwarteten Gewinns aus. Im Vergleich zu Shell sieht dies ganz gut aus. Shell wird zum 0,92-Fachen des Buchwertes gehandelt und hat ein KGV für 2017 von 17.

Obwohl Genel ausschließlich in der Exploration und Förderung tätig ist, das heißt es besitzt keine Downstreamgeschäfte, um die fallenden Ölpreise auszugleichen, hat es eine sehr starke Bilanz. Seine Nettoschulden belaufen sich auf 239 Millionen US-Dollar und der Barbestand liegt bei 455 Millionen US-Dollar. Außerdem hat Genel Forderungen gegen die kurdische Regierung für Exporte in Höhe von ca. 400 Millionen US-Dollar, die die Regierung nun zurückzahlt.

Am attraktivsten bei Genel sind die niedrigen Produktionskosten. Sein Break-even-Preis für Öl liegt bei 20 US-Dollar je Barrel. Das ist deutlich unter den 60 US-Dollar von Shell. Genels Konzentration auf Öl hat einen anderen positiven Aspekt: Öl hat in diesem Marktumfeld einen höheren Preis als Erdgas.

Dies bedeutet, dass selbst bei den heutigen niedrigen Ölpreisen, Genel in der Lage ist, viel Cashflow zu generieren. Wenn sich die Ölpreise wieder erholen, bedeutet die Konzentration von Genel auf den Ölsektor, dass es stärker von den größeren Margen profitiert.

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The Motley Fool UK empfiehlt Royal Dutch Shell B.

Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und am 06.04.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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